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Werder-Trainer erklärt Darum beschwerte sich Bittencourt über seine Auswechslung

Als Leonardo Bittencourt in der 68. Minuten den Platz des Bremer Weserstadions verlassen musste, verstand er die Welt nicht mehr, minutenlang schimpfte er. Trainer Werner hat den Disput nun eingeordnet.
19.08.2023, 10:43 Uhr
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Von dco/kni/mbü

Leonardo Bittencourt hatte beide Arme vor sich ausgestreckt, die Handflächen dabei nach oben geöffnet, und auch sein Blick verriet, dass er in diesem Moment die Welt nicht mehr verstand. Ausgewechselt? Ich? Genau das schien der Profi des SV Werder Bremen in der 68. Minute mit seiner Körpersprache in Richtung Trainer Ole Werner zu fragen, ehe es während des Heimspiels gegen den FC Bayern München (0:4) zum kurzen Zwiegespräch der beiden Männer an der Seitenlinie kam. Danach verschwand Bittencourt auf der Ersatzbank, Romano Schmid kam für ihn ins Spiel.

„Leo hätte gerne weitergespielt, was ja ein gutes Zeichen ist. Und trotzdem haben wir uns anders entschieden. Das muss man dann auch akzeptieren“, sagte Werner nach der Partie über den Disput mit seinem Spieler, der von den TV-Kameras eingefangen worden war. Als Bittencourt den Platz verlies, lag Werder mit 0:1 hinten, danach gab es noch drei weitere Gegentreffer, was aber weniger am Fehlen des 29-Jährigen, denn vielmehr am Kräfteverschleiß der gesamten Mannschaft lag. Bittencourt hatte während seines Einsatzes zwar energisch Zweikämpfe geführt und versucht, seine Kollegen mitzureißen. Viel gelungen war ihm dabei fußballerisch aber nicht. In Erinnerung blieb am Ende vor allem eine vergebene Chance kurz nach der Pause zum möglichen 1:1 (47.). So betrachtet gab es für Trainer Werner gute Argument, mit Schmid noch einmal frischen Wind in die Partie zu bringen, auch wenn dieser Plan letztlich nicht aufging. Während des blamablen Ausscheidens im DFB-Pokal bei Drittligist Viktoria Köln war der Österreicher einer der besten Bremer gewesen.

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Konkurrenzkampf im Mittelfeld

Wer nun im kommenden Auswärtsspiel beim SC Freiburg (Samstag, 15.30 Uhr) auf der Achterposition an der Seite des gesetzten Jens Stage beginnen darf? Vollkommen offen. Nachtragend war Werner nach Bittencourts Protest an der Seitenlinie jedenfalls nicht. „Auch ich habe Fußball gespielt. Das ist jetzt nichts, was mir schlaflose Nächte bereitet“, sagte der 35-Jährige, der darüber hinaus natürlich auch den Charakter und das Temperament eines Leonardo Bittencourt kennt (und auf dem Platz ausdrücklich zu schätzen weiß). „Es war nichts, was ich von Leo nicht schon kannte. Damit kann ich umgehen“, sagte Werner, stellte aber noch einmal unmissverständlich klar, dass nur sein Wort zählt: „Am Ende des Tages muss jeder die Entscheidung respektieren. Und das tut Leo auch.“

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Bewegende Choreo: Werder-Anhänger gedenken verstorbenem Fan Tobi

Unmittelbar vor dem Anpfiff des Spiels hatte die grün-weiße Fanszene ein großes Banner mit dem Schriftzug „Tobi unvergessen“ ausgerollt. Was es mit der emotionalen Botschaft auf sich hat? Der leidenschaftliche und langjährige Werder-Fan Tobi war bei einem Unfall in diesem Sommer tödlich verunglückt.

Mit einem weiteren Banner („Dein Herz wird ewig weiterbrennen“) und einem großen Bild von Tobi gedachte die Bremer Fan-Szene nun dem verstorbenen Fan. Neben Tobi wurde auch der kürzlich verstorbenen Werder-Legende Horst-Dieter Höttges gedacht. Auch für den früheren deutschen Nationalspieler gab es zwei Plakate mit den Schriftzügen: „Höttges unvergessen“ und „RIP Eisenfuß“. Zudem liefen die Profis des SV Werder Bremen gegen den deutschen Rekordmeister mit einem Trauerflor auf, und es gab kurz vor dem Anpfiff eine Gedenkminute anlässlich des Todes von Höttges.

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