Bremen Stadtteile Osterholz Verden Diepholz Delmenhorst Wesermarsch Oldenburg Rotenburg Cuxhaven Bremerhaven Niedersachsen

Werder harmlos in Überzahl Ducksch kritisiert Werner für Wechsel in der Schlussphase

Der SV Werder spielte beim 0:0 gegen den BVB in der Schlussphase in Überzahl, blieb aber komplett harmlos. Mehrere Werder-Profis fanden dafür deutliche Worte – auch in Richtung ihres Trainers.
01.09.2024, 07:47:58 Uhr
Lesedauer: 2 Min
Zur Merkliste
Von Malte Bürger Björn Knips

Marco Friedl ärgerte sich, Marvin Ducksch war leicht angefressen und auch Ole Werner war knallhart in seinem Urteil. Wohin man auch hörte beim SV Werder Bremen, die letzten 20 Minuten gegen Borussia Dortmund hatten allen Beteiligten gar nicht geschmeckt. Obwohl die Grün-Weißen nach einem Platzverweis gegen BVB-Profi Nico Schlotterbeck (73.) in der Schlussphase in Überzahl spielten, fiel ihnen nicht allzu viel ein – weshalb es am Ende beim 0:0 geblieben war. „Wir hatten die schlechtesten Minuten nach dem Platzverweis“, monierte Kapitän Friedl, während sein Coach kritisierte: „Man muss sagen, dass wir in Überzahl wirklich schlecht waren.“ Die Ursachenforschung für dieses Dilemma gestaltete sich schwierig – und Stürmer Ducksch haderte in diesem Zusammenhang intensiv mit seiner späten Auswechslung.

„Ich muss ein bisschen aufpassen, was ich sage. Wenn du in Überzahl spielst und man merkt, dass eigentlich nur noch wir den Ball haben, hätte man vielleicht auch einen anderen Spieler auswechseln und alles noch ein Stück offensiver machen können“, beklagte der 30-Jährige. „Vielleicht hätte man Jens Stage oder Senne Lynen runternehmen, Marco Grüll noch reinnehmen und mich weiter auf dem Platz lassen können. Aber der Trainer hat nun einmal so entschieden, das muss ich akzeptieren.“ Gefreut hatte ihn die Auswechslung aber sichtlich nicht.

Die Schlussphase ärgerte ihn sichtlich, womit er wieder komplett im Einklang mit allen anderen Bremern war. „Das werden wir sicherlich analysieren müssen, weil es immer mal wieder passieren kann, dass du in Überzahl spielst. Wir hatten nicht viele Ideen und wussten auf dem Platz nicht so richtig, was wir jetzt machen müssen“, räumte Marco Friedl ein. „Wir Spieler auf dem Platz sind normalerweise in der Verantwortung, dass wir das selbst hinkriegen, aber auch von draußen müssen wir das mehr kommunizieren.“

Lesen Sie auch

Auch Marvin Ducksch bemängelte: „Wir auf dem Platz müssen das natürlich in erster Linie umsetzen, aber von außen kann da sicherlich auch die eine oder andere Hilfestellung kommen.“ Ein Vorwurf, der also auch in Richtung Ole Werner und sein Trainerteam ging. Der 36-Jährige konterte seinerseits: „Ich glaube schon, dass wir eingewirkt haben. Das Grundproblem war, dass wir mit den Innenverteidigern nicht wirklich mal die Räume angegangen sind, die sich nun geboten haben. Das haben wir schon besprochen, haben es aber leider nicht umgesetzt bekommen – warum auch immer.“ Ein neuerlicher Austausch mit seinen Spielern soll nun zeitnah für Aufklärung sorgen.

Was blieb, war die Enttäuschung, in einem Spiel gegen ein Topteam wie Borussia Dortmund nur einen statt der möglichen drei Punkte geholt zu haben. „Wir wollten es vielleicht zu sehr und wurden deshalb etwas hektisch, anstatt das weiter zu machen, was uns die 70 Minuten zuvor richtig gut gelungen ist“, meinte Werders Leiter Profifußball Peter Niemeyer, während Marvin Ducksch noch immer um einen gesunden Ruhepuls bemüht war. „Mich hat es sehr aufgeregt, da bin ich ganz ehrlich“, sagte der Offensivakteur. „Wir haben den Ball gefühlt nur noch von links nach rechts gespielt, sind nicht mehr angedribbelt und haben uns so gar keine echte Torchance mehr erspielt. Es herrschte weniger Bewegung als vorher. Natürlich hieß der Gegner immer noch Borussia Dortmund, aber wenn wir dieses Geschenk bekommen, dann musst du dir auch gegen diese Mannschaft einfach mehr zutrauen.“

Marco Friedl sah es ähnlich: „Wir haben es leider etwas locker hergespielt und ohne viel Durchsetzungskraft. So sind dann nach und nach die Minuten vergangen und du stehst da, bist zwar zufrieden mit der Art, wie wir eigentlich gespielt haben, aber nicht mit dem Ergebnis. Das tut schon weh.“

Lesen Sie auch

Zur Startseite
Mehr zum Thema

Das könnte Sie auch interessieren

Lesermeinungen (bitte beachten Sie unsere Community-Regeln)