Der Himmel über dem Weserstadion hatte sich verdunkelt, Regen tröpfelte auf die Profis von Werder Bremen hernieder. Trotzdem wurde munter gescherzt und gelacht – schließlich dürfen sie an diesem Wochenende endlich wieder in der 1. Fußball-Bundesliga spielen. Da darf die Laune schon mal erstklassig sein.
Einen Dämpfer gab es aber doch, denn ein Akteur, der eigentlich fest für den Auftritt in Niedersachsen eingeplant war, fehlte beim Abschlusstraining: Romano Schmid. Der Österreicher hat sich mit dem Coronavirus infiziert und wurde umgehend vom Rest des Teams isoliert. Nicht nur gesundheitlich, auch sportlich schmerzt Trainer Ole Werner der Ausfall: „Das ist bitter für uns, gerade weil Romano eine gute Vorbereitung gespielt hat und gut in Form war“, sagte der 34-Jährige. „Er zeigt derzeit Symptome, wir hoffen aber, dass er schnellstmöglich wieder zur Mannschaft stoßen kann.“ Zunächst einmal muss Werner aber eine Lücke in seiner Startelf für das Spiel beim VfL Wolfsburg (Sonnabend, 15.30 Uhr) schließen. Aber wie?
Optionen als Schmid-Ersatz gibt es gleich mehrere. Die offensivste Variante wäre Niklas Schmidt, wahrscheinlicher ist jedoch, dass sich Ole Werner für eine defensivere und robustere Note in seiner Formation entscheidet. Diese bringen sowohl Jens Stage als auch Nicolai Rapp mit. Letzterer ist flexibel einsetzbar, kennt aus der vergangenen Saison genau die Vorlieben seines Trainers und könnte folglich relativ risikoarm ins Team rutschen.
Ole Werner weiß, was er an Neuzugang Jens Stage hat
Doch da ist ja noch Neuzugang Stage, der genau für diese Position geholt wurde. Wäre da nicht der behutsame Aufbau des Dänen während der Vorbereitung nach einer Verletzung beim Ex-Klub FC Kopenhagen. Daher sagte Werner bereits am Donnerstag: „Es ist wichtig, dass er in der bestmöglichen Verfassung ist. Jens ist später zu uns gekommen, hat auch ein bisschen was verpasst. Er macht jetzt aber mehr und mehr einen besseren Eindruck, hat auch körperlich seine Rückstände aufgeholt.“ Und Werders Coach weiß ganz genau, was er vom 25-Jährigen bekäme: „Er kann uns bei der Zweikampfführung im Zentrum noch einmal mehr Physis geben.“ Ein Faktor, der in Wolfsburg kein unwesentlicher ist.
Gegenüber dem Pokalduell am vergangenen Montag ist auch auf der linken Seite noch eine personelle Veränderung möglich. Anthony Jung drängt nämlich zurück in die erste Elf, wodurch es für Lee Buchanan, der zuletzt in Cottbus angeschlagen vom Feld musste, auf die Bank ginge. „Tony ist durch die Einwechslung, die eigentlich noch gar nicht so geplant war, wieder einen Schritt weiter. Insofern haben wir auch da die Qual der Wahl und uns noch nicht final entschieden“, sagte Ole Werner. „Sicherlich spricht für Lee, dass er jetzt mehr Spielpraxis hatte. Für Tony spricht, dass er mehr Erfahrung mitbringt und auch in unserer Spielweise schon mehr Klarheit hat.“ Für wen sich der Bremer Trainer am Ende auch entscheidet, eines ist gewiss: „Wir würden beiden voll vertrauen für einen Einsatz von Beginn an.“