Bremen Stadtteile Osterholz Verden Diepholz Delmenhorst Wesermarsch Oldenburg Rotenburg Cuxhaven Bremerhaven Niedersachsen

Werder-Neuzugang Keita-Comeback rückt näher

Nach seiner Adduktorenverletzung kommt Naby Keita immer besser in Tritt. Im Auswärtsspiel beim 1. FC Heidenheim könnte der Neuzugang des SV Werder Bremen erstmals das grün-weiße Trikot tragen.
11.09.2023, 06:12 Uhr
Jetzt kommentieren!
Zur Merkliste
Von Daniel Cottäus

Sie gehört zum Alltag beim SV Werder Bremen, zu den ganz normalen Abläufen, die sich täglich wiederholen: die kleine Besprechungsrunde, zu der Trainerteam, sportliche Leitung und medizinische Abteilung zusammenkommen, um sich gegenseitig auf den neusten Stand zu bringen. Welchen Spieler plagen aktuell Probleme? Wer präsentiert sich gerade in guter Form? Und wie kommen die Verletzten in der Reha voran? Solche Fragen stehen dann auf der Tagesordnung – und in dieser Woche sicherlich ganz dick unterstrichen der Name Naby Keita.

Nach seiner Adduktorenverletzung aus der Vorbereitung rückt das Debüt des Star-Neuzugangs immer näher. In den nächsten Tagen wird sich nun entscheiden, ob sich Keita am kommenden Sonntag während des Auswärtsspiels beim 1. FC Heidenheim (15.30 Uhr) erstmals das Werder-Trikot mit der Rückennummer 18 überstreift.

„Wir werden die Belastung bei ihm unter der Woche von Tag zu Tag weiter steigern. Dann müssen wir schauen, wie er darauf reagiert“, sagt Werders Leiter Profifußball Clemens Fritz im Gespräch mit unserer Deichstube. Insgesamt ist der Ex-Profi zufrieden mit den Fortschritten, die Keita macht: „Der Heilungsprozess verläuft gut, aktuell macht er einen guten Eindruck.“

Naby Keita wurde in Liverpool immer wieder von Verletzungen gebremst

Bereits vor zwei Wochen war der 28-Jährige ins Mannschaftstraining zurückgekehrt, an dem er seitdem anteilig teilnimmt. Dazu kommen individuelle Einheiten im Kraftraum sowie Stabilisierungsübungen. All das ohne zeitlichen Druck, wie Werders Verantwortliche mehrfach versichert haben. Beim jüngsten Testspiel gegen Bundesliga-Rivale Borussia Mönchengladbach (1:0) verzichteten die Bremer ganz bewusst auf ihren neuen Star. Eine verfrühte Rückkehr Keitas samt erhöhtem Verletzungsrisiko soll unbedingt vermieden werden.

Zu groß sind die Hoffnungen, die Werder in den Mann steckt, der ablösefrei vom FC Liverpool gekommen war. Und zu lang ist vor allem auch dessen Verletzungshistorie. In den vergangenen Jahren wurde Keita regelmäßig von verschiedenen Blessuren zurückgeworfen, konnte in der abgelaufenen Saison lediglich acht Ligaspiele für Liverpool absolvieren. In den zwei Jahren davor waren es insgesamt 33 von möglichen 76.

Es war eine Verletzung, die sich jeder andere Spieler auch hätte zuziehen können.
Clemens Fritz über den Ausfall von Naby Keita

„Natürlich wissen wir, dass er in der Vergangenheit öfter verletzt war und dass man die Belastung bei ihm deshalb gut steuern muss“, sagt Fritz, der im Juli freilich ebenfalls einen Schreck bekam, als sich Keita in Westerstede beim Aufwärmen vor dem Testspiel gegen den VfB Oldenburg prompt seine erste Verletzung als Werder-Profi zuzog. Eine Verbindung zu früheren Beschwerden schließt Fritz aber kategorisch aus: „Es war eine Verletzung, die sich jeder andere Spieler auch hätte zuziehen können.“

Sowohl für Werder als auch für Keita entstand durch dessen Ausfall eine herausfordernde Situation. Schließlich sollte und wollte sich der Nationalspieler Guineas so schnell es geht in Verein und Mannschaft integrieren, was aber gar nicht so einfach ist, wenn man nicht gemeinsam mit den neuen Kollegen auf dem Trainingsplatz stehen und in der Kabine sitzen kann, sondern in der Reha fürs Comeback schuften muss.

Keita war trotz Verletzung nah dran am Werder-Team

Werder bemühte sich deshalb darum, dass Keitas Alltag im Weserstadion so nah an der Mannschaft ablief wie nur möglich. So war er etwa bei den Besprechungen dabei und auch beim täglichen Mittagessen des Teams, was dank eines entsprechend angepassten Reha-Plans möglich war. Auch ins Trainingslager nach Österreich nahm der Club seinen prominenten Neuzugang mit. „Ganz wichtig war für uns, dass er möglichst schnell in der Mannschaft ankommt, auch wenn er nicht spielen kann“, hält Fritz fest.

Dieser Plan sei aufgegangen: „Naby ist ein sehr angenehmer und positiver Mensch, der sich bei uns schon super einbringt.“ In der Tat wirkt Keita, als fühle er sich wohl in Bremen. Wer ihn rund ums Weserstadion trifft, sieht einen meist gut gelaunten Mann. Fehlt nur noch das Debüt auf dem Platz, wo Keita im Team von Trainer Ole Werner als gesetzt gilt, wenn es seine Fitness denn zulässt.

Mit seiner Erfahrung und Qualität dürfte er das Bremer Spiel auf Anhieb besser machen. Heute dürfte die kleine Bremer Besprechungsrunde mit Trainerteam, sportlicher Leitung und medizinischer Abteilung erstmals intensiv darüber beraten, ob das womöglich zum ersten Mal am Sonntag in Heidenheim der Fall sein kann.

Lesen Sie auch

Zur Startseite
Mehr zum Thema

Das könnte Sie auch interessieren

Rätsel

Jetzt kostenlos spielen!
Lesermeinungen (bitte beachten Sie unsere Community-Regeln)