Hinter Julian Malatini liegt keine einfache Zeit. Vor knapp zehn Monaten wechselte der 23-Jährige vom argentinischen Club Defensa y Justicia zum SV Werder Bremen. Seither ist viel passiert. Etliche neue Eindrücke prasselten auf den Südamerikaner ein. Entsprechend schnell musste er lernen, sich an die veränderten Gegebenheiten anzupassen und mit Rückschlägen umzugehen. Wie ihm der schwierige Sprung in die Bundesliga gelungen ist, hat der Innenverteidiger nun im argentinischen Podcast „Mundo Albiazul“ verraten.
Malatini spricht über schwierigen Start
„Mit dem Debüt-Tor (beim 3:1 gegen den SC Freiburg, d. Red.) hat es sehr gut angefangen“, erinnert sich der Mann aus der Provinz Cordoba und gesteht: „Danach bin ich in die Realität gefallen, dass die Veränderung in einem anderen Land, mit anderen Gewohnheiten und in einer anderen Stadt, sehr groß ist.“ Zwar kam Malatini für Werder in der Rückrunde immerhin in elf von 17 möglichen Partien zum Einsatz, musste dabei aber mitunter auch Lehrgeld bezahlen. Zur Erinnerung: Fünf der sechs Spiele, in denen der Argentinier in der Bremer Startelf stand, gingen verloren. „Ich glaube, dass ich dann ein bisschen nachgelassen habe“, sagt Malatini über seine damaligen Leistungen.
Neben den generellen Anpassungsschwierigkeiten führt Malatini vor allem einen Grund an: den temporeichen und gnadenlosen Fußball in der Bundesliga. „Das Spiel hier hat ein bisschen mehr Dynamik und es werden sehr wenige Fehler gemacht“, hat der Profi des SV Werder festgestellt: „Und wirklich: Wenn du einen Fehler machst, bezahlst du dafür, weil die Spieler in der Liga nur sehr wenige Chancen auslassen, also hat das seine Konsequenzen.“ Malatini hat das schon leidvoll erfahren müssen, beim Bremer 4:3-Sieg gegen Hoffenheim sah er gleich bei zwei Gegentoren nicht gut aus. Doch der Abwehrspieler hat die Fähigkeit entwickelt, sich in solche Spiele hineinzubeißen und zurückzukämpfen - so leitete etwa sein Treffer die Aufholjagd gegen die TSG ein.
„In die zweite Saison sind wir viel besser gestartet und ich kann mich zumindest mit meinen Teamkollegen schon etwas verständigen“, sagt der Argentinier mit Blick auf seine verbesserten Deutsch-Kenntnisse. Auch persönlich läuft es wieder: Zuletzt stand Malatini in sechs aufeinanderfolgenden Pflichtspielen in der Startelf, wobei er auch von den Ausfällen von Niklas Stark und Milos Veljkovic profitierte. „Es läuft sehr gut“, bilanziert er nicht zu Unrecht - nur die jüngste 1:4-Klatsche gegen Gladbach, bei der Malatini zur Halbzeit durch Rückkehrer Veljkovic ersetzt wurde, trübt ein wenig das Bild. Aber der 23-Jährige hat ja bewiesen, dass er mit schwierigen Momenten umzugehen weiß.