Die Generalprobe vor dem Bundesliga-Restart hatte seine Mannschaft gerade eben mächtig in den Sand gesetzt – 1:3 bei Zweitliga-Abstiegskandidat Eintracht Braunschweig –, was für Ole Werner beim Thema „womöglich benötigte Wintertransfers“ aber nicht mal das größte Alarmzeichen war. Im Gespräch mit den Journalisten verwies der 35-Jährige mehrfach auf eine „schwere Trainingswoche“, in der ihm zum Teil gerade einmal 13 Profis zur Verfügung gestanden hätten. „Das ist ein Problem gewesen“, betonte Werner – und forderte: „Wir brauchen eine andere Konkurrenzsituation und zwar möglichst schnell.“ Damit war nicht etwa die Hoffnung auf eine schnelle Rückkehr derzeit verletzter Spieler gemeint, sondern ausdrücklich der Wunsch nach Neuzugängen.
„Wir haben allgemein Bedarf, nachzulegen“, betonte Werner und verknüpfte diese Aussage direkt mit sportlich entscheidenden Wochen, die nun vor seiner Mannschaft liegen. Schließlich sieht der Bremer Spielplan zeitnah mehrere Duelle mit der direkten Konkurrenz im Abstiegskampf vor. „Vor einer entscheidenden Phase der Saison ist es bei uns nicht so, wie man sich das vorstellt“, hielt Werner fest und kam zu dem Schluss: „Deswegen müssen wir sicherlich noch etwas tun.“ Für den Fall, dass es während der Winter-Transferphase Abgänge geben sollte – wie etwa Rafael Borré oder auch Nicolai Rapp, die beide von anderen Clubs umworben werden -, gelte das umso mehr: „Klar ist, dass wenn uns Spieler verlassen, wir auf diesen Positionen nachlegen müssen.“
Verantwortlich dafür ist Clemens Fritz als Werders Leiter Profifußball, der den Wunsch des Trainers nach Verstärkung kennt und teilt. „Wir haben das nach wie vor im Blick“, sagte er in Braunschweig. Und weiter: „Wir schauen am Markt, was umsetzbar ist. Es ist unser Ziel, dass wir uns verstärken.“ Nach zeitnahen Abschlüssen klang das nicht. Möglich, dass Ole Werner noch Geduld aufbringen muss.