Bleiben sie oder gehen sie? Die Frage nach der Zukunft von Niclas Füllkrug und Marvin Ducksch begleitet den SV Werder Bremen durch den Saisonendspurt in der Fußball-Bundesliga. Und während einige Fans langsam nervös werden, ist ein Mann gewohnt ruhig: Frank Baumann. Der Werder-Sportchef findet die ständigen Transfergerüchte rund um die "Hässlichen Vögel" überhaupt nicht lästig – ganz im Gegenteil: Er freut sich sogar darüber.
Baumann freut sich über Interesse
„Es ist auf jeden Fall deutlich angenehmer, als wenn sich kein anderer Verein für unsere Spieler interessieren würde“, sagt Baumann im Gespräch mit Radio Bremen. Die große Aufmerksamkeit hätten sich Füllkrug und Ducksch mit ihren Leistungen verdient. „Es ist einfach schön, dass sich Spieler bei Werder weiterentwickeln und das Interesse da ist.“ Beide Angreifer haben noch über die laufende Saison hinaus einen Vertrag an der Weser, daher sei er „sehr entspannt“, sagt der Manager und erklärt: „Entweder sehen wir sie nächste Saison wieder im Werder-Trikot oder wir werden eine Transferentschädigung bekommen, die es uns ermöglicht, die Mannschaft wieder zu verändern und zu verbessern.“
So gern Werder Bremen mit den 28-Tore-Männern Füllkrug (16 Treffer) und Ducksch (12) weitermachen würde – natürlich muss der klamme Club auch aufs Geld gucken. Mit dem Verkauf eines Top-Stürmers (oder von beiden) kann der Club seine leeren Kassen füllen, muss es angesichts von rund 40 Millionen Euro Schulden womöglich sogar. Zur Erinnerung: Ducksch könnte durch eine vertraglich festgeschriebene Ausstiegsklausel in Höhe von sieben Millionen Euro wechseln, für Füllkrug, der als WM-Fahrer und Führender der Bundesliga-Torschützenliste auch international Aufsehen erregt, hofft Werder sogar auf mehr als 20 Millionen Euro Ablöse.
Dass Werder Bremen die „Hässlichen Vögel“ nur für viel Geld abgeben würden, hatten die Verantwortlichen in der Vergangenheit schon häufiger betont. Auch Frank Baumann macht das jetzt noch einmal unmissverständlich klar: Werder sei „nur gesprächsbereit, wenn wirklich ein sehr, sehr gutes Angebot reinkommen sollte. Und dann muss man sich damit auseinandersetzen. So ist das Geschäft eben. Wenn sich ein Spieler auch verändern möchte, dann werden wir schauen, einen Weg zu finden, mit dem alle sehr gut leben können.“
Auch die Zukunft eines anderen Stürmers ist derweil noch offen. Maximilian Philipp, der vom VfL Wolfsburg ausgeliehen ist, ist der einzige Spieler im aktuellen Kader, der noch keinen Werder-Vertrag für die neue Saison hat. Baumann ist mit der Ausleihe zufrieden und prüft einen längerfristigen Verbleib des Angreifers. „Wir können uns das sportlich und menschlich mit Maximilian sehr gut vorstellen“, sagt der Sportchef, „aber wir haben auch finanzielle Parameter, die aktuell eher dafür sprechen, dass eine Fortsetzung schwierig werden wird.“ Doch dann schiebt Baumann vielsagend hinterher: „Allerdings haben wir das bei Mitch Weiser vor der Saison auch gesagt, und dann haben wir doch noch einen Weg gefunden. Deswegen müssen wir einfach mal abwarten, wie es in der Personalie weitergeht.“