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Immer wieder sonntags Werder will in Wolfsburg nachlegen – und gleich zwei Serien beenden

Gegen Union Berlin gelang Werder zuletzt ein wichtiger Heimsieg, am Sonntag nun steht eine schwere Auswärtspartie beim VfL Wolfsburg an. Zwei Serien könnten dabei enden.
04.11.2023, 10:34 Uhr
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Von Daniel Cottäus

Es gibt da aktuell diese zwei Statistiken, die relativ schnell rauszusuchen, für den SV Werder Bremen allerdings weniger erfreulich sind, Stichworte: auswärts und Sonntag. Was schriftlich ausformuliert folgende Tatsachen ergibt: Erstens, saisonübergreifend haben die Bremer inzwischen sieben Bundesliga-Auswärtsspiele am Stück verloren, drei in der vergangenen sowie alle vier in der laufenden Serie. Der bis dato letzte Liga-Erfolg auf des Gegners Platz war das furiose 4:2 bei Hertha BSC im April.

Werder ist seit sechs Sonntagsspielen sieglos

Und zweitens: Mit Sonntagen sieht es nicht viel besser aus. Sechs Pleiten hat Werder an diesem Tag seit März aneinandergereiht, zu den vier aus der Vorsaison kommen in der aktuellen die beiden 2:4-Niederlagen in Heidenheim und Darmstadt. Als Mutmacher vor dem Auswärtsspiel beim VfL Wolfsburg am Sonntag (15.30 Uhr) geht all das eher nicht durch. Muss es aber wohl auch nicht, weil Werders Cheftrainer Ole Werner für statistische Spitzfindigkeiten seit jeher herzlich wenig übrig hat und stattdessen lieber aus ganz anderen Punkten Zuversicht vor dem wichtigen Duell zieht.

„Es gibt im Fußball Dinge, die sich einfach nicht erklären lassen“, sagte der Coach am Freitag, als während der Pressekonferenz vor dem Spiel die Bremer Auswärts- und Sonntagsmisere kurzzeitig Thema waren. Sehr wohl erklären lässt sich in den Augen des 35-Jährigen jedoch, was seine Mannschaft bei den „Wölfen“ von Cheftrainer Niko Kovac tun muss, um auf das 2:0 gegen Union Berlin möglichst direkt das nächste Erfolgserlebnis folgen zu lassen.

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„Wenn man sich die Spiele der Wolfsburger anguckt, sieht man eine Mannschaft, die zu den intensivsten der Liga gehört, was Laufbereitschaft, Zweikampfführung und Geschwindigkeit angeht. Sie sind sehr gut organisiert“, lobte Werner, dessen folgender Satz jedoch mit einem dicken „Aber“ begann und so klang: „Aber sie haben es in den vergangenen Bundesligaspielen selten durchgehend über 90 Minuten hinbekommen.“

Tatsächlich stehen für den ambitionierten VW-Club aktuell drei Ligapleiten in Folge zu Buche. Auf das 1:3 in Stuttgart folgten ein 1:2 gegen Leverkusen sowie ein 2:3 in Augsburg. Insgesamt hat die Mannschaft, deren Ziel die Qualifikation für einen internationalen Wettbewerb ist, bisher zwölf Zähler gesammelt, sprich nur drei mehr als Werder. Der 1:0-Erfolg in der zweiten Runde des DFB-Pokals gegen Titelverteidiger RB Leipzig dürfte Wolfsburg unter der Woche aber Auftrieb gegeben haben.

Werders Abwehr trifft aus Jonas Wind

„Sie haben Phasen im Spiel, in denen sie immer mal wieder eine Tür für den Gegner aufmachen, und die jeweiligen Gegner haben das in der Bundesliga sehr gut nutzen können“, sagte Werner, ehe er unmissverständlich festhielt: „Das ist auch unser Auftrag.“ Merken, wann der Gegner wackelt oder auch nur weniger drückt – und dann da sein! So will es Werder bei den „Wölfen“ angehen, was eine hohe Effizienz der Offensive quasi unabdingbar macht. Während die Bremer Abwehrreihe allen voran mit einem Mann beschäftigt sein dürfte: Jonas Wind.

Der ist seines Zeichens Mittelstürmer, stammt aus Dänemark und hat acht der bisherigen 13 Wolfsburger Saisontore markiert. „Es ist eine Mannschaft, die auf allen Positionen gut besetzt ist. Natürlich haben sie in Jonas Wind einen sehr guten Mittelstürmer, der gerade einen tollen Lauf hat“, sagte Werner, hielt jedoch im gleichen Atemzug fest: „Wie immer ist es aber nicht nur ein Spieler, sondern die Art und Weise, wie eine Mannschaft insgesamt spielt, die du verteidigen musst und gegen die du auch mit dem Ball Lösungen finden musst.“

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Hilfreich dabei könnte der Schwung sein, von dem eben nicht nur die Hausherren nach dem Pokalerfolg gegen Leipzig, sondern auch Werder nach dem 2:0 über Union Berlin in die VW-Arena getragen werden dürfte. Die vergangene Trainingswoche nannte Werner „sehr fokussiert“. Es ist davon auszugehen, dass er in Wolfsburg zu großen Teilen einmal mehr dem Personal vertraut, das beim 0:1 in Dortmund und eben auch gegen Union gute Auftritte gezeigt hatte.

Von großer Anspannung und Druck, die vor dem Erfolg gegen die Köpenicker rund um den Osterdeich geherrscht hatten, wollte Werner übrigens nichts wissen: „Ich nehme das ehrlich gesagt noch gar nicht so wahr, weiß aber, dass es im Drumherum anders ist.“ Die aktuelle Phase der Saison sei immer noch eine, in der sich ganz viel zurechtschiebe.

Werner: „Wir werden zu diesem Zeitpunkt der Saison nicht wegen eines einzelnen Spiels ein Untergangsszenario haben, und wir werden uns auch nicht zum gleichen Zeitpunkt wegen eines Heimsiegs gegen Union Berlin entspannt in den Lehnstuhl setzen können.“ Schon gar nicht, wenn als nächstes ein Auswärtsspiel ansteht. An einem Sonntag.    

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