In Niclas Füllkrug hat Werder Bremen im Sommer seinen einzigen deutschen Nationalspieler verloren, inzwischen läuft der Mittelstürmer für Borussia Dortmund auf. Geht es nach "Sky"-Experte Dietmar Hamann, haben die Bremer aber längst den nächsten ernsthaften Anwärter auf einen Platz im DFB-Team unter Vertrag: Marvin Ducksch, der in den beiden Vorsaisons noch kongenialer Sturmpartner von Füllkrug gewesen war. "Wir reden da über alle möglichen Kandidaten, und Ducksch zeigt seit eineinhalb, zwei Jahren, was er für ein guter Stürmer ist. Dann muss man auch über ihn sprechen", sagte Hamann gegenüber dem "kicker" – und führte aus, warum er den 29-Jährigen für einen spannenden Spieler hält, dem er durchaus eine EM-Teilnahme zutraut.
Mehr Scorerpunkte als Füllkrug
Grundsätzlich bewertet der Ex-Profi die deutsche Nationalmannschaft im Sturmzentrum "als nicht groß bestückt", was die Tür für mögliche Debütanten aufmachen könnte. Die nackten Zahlen sprechen dabei in der Tat für Ducksch, der seit Werders Wiederaufstieg im Sommer 2022 in der Bundesliga bis heute 15 Tore erzielt und 13 weitere vorbereitet hat, was 28 Scorerpunkte ergibt. Ein Wert, der sogar Füllkrugs noch in den Schatten stellt: Nach 18 Toren und acht Assists bringt es der Ex-Bremer seit Werders Wiederaufstieg auf 26 Scorerpunkte, hat allerdings auch sechs Partien weniger absolviert als Ducksch.
Für Hamann ist der Werder-Stürmer eine gute Alternative, sollte Füllkrug einmal ausfallen und der Nationalelf nicht zur Verfügung stehen. "Ich wünsche das natürlich niemandem, aber wenn man mich fragt, wer ihn ersetzen könnte, muss ich ganz ehrlich sagen: Da bin ich bei Ducksch", erklärte der 50-Jährige. Dem Bremer rechnet er auf Sicht größere Chancen aus als dem frischgebackenen DFB-Debütanten Kevin Behrens von Union Berlin, der Füllkrug als Spielertyp deutlich mehr ähnelt: "Wenn ich die Wahl hätte, würde ich noch einen anderen Typ wählen." Grundsätzlich nannte Hamann Ducksch im Vergleich mit Füllkrug und Behrens "den besten Fußballer".
Fest steht: Marvin Ducksch träumt nach wie vor von einer Nominierung für die deutsche Nationalmannschaft und wäre liebend gerne im kommenden Sommer bei der Heim-EM dabei. Sein Traumtor bei Werders jüngstem 2:0-Heimerfolg über Union Berlin darf also getrost als Bewerbungsschreiben in Richtung Bundestrainer Julian Nagelsmann verstanden werden.