Bremen Stadtteile Osterholz Verden Diepholz Delmenhorst Wesermarsch Oldenburg Rotenburg Cuxhaven Bremerhaven Niedersachsen

Bauantrag gestellt Werder Bremen stellt Plan für Sanierung des Leistungszentrums vor

Der Verein hat einen Bauantrag gestellt, der aufzeigt, wie genau die Veränderungen in den maroden Gebäuden am Stadion „Platz 11“ aussehen sollen. Die Hintergründe.
11.06.2024, 19:38 Uhr
Jetzt kommentieren!
Zur Merkliste
Von mbü

Im kommenden Frühjahr soll sie beginnen, die Sanierung des Leistungszentrums (LZ) des SV Werder Bremen. Knapp neun Millionen Euro wird das Projekt kosten. Mittlerweile hat der Verein einen Bauantrag gestellt, der zwar noch genehmigt werden muss, aber aufzeigt, wie genau die Veränderungen in den maroden Gebäuden am Stadion „Platz 11“ aussehen sollen. Und damit ist das Ende der Fahnenstange wohl noch nicht erreicht. Wie Tarek Brauer, Werder-Geschäftsführer für den Bereich Organisation und Personal, im Gespräch mit unserer Deichstube verrät, gibt es zusätzliche Pläne, an einem benachbarten Standort nachzulegen, um einen sogenannten „Fußball-Campus“ entstehen zu lassen.

Aber der Reihe nach. Zunächst einmal steht das Kernprojekt im Fokus: die Modernisierung der Bezirkssportanlage Platz 11. Innerhalb der existierenden Gebäudewände muss und soll ab Frühjahr 2025 einiges passieren. Für den Leistungsfußball sind neue Kabinentrakte, Sanitäranlagen und Physiobereiche vorgesehen. Darüber hinaus soll es einen Raum für Pressekonferenzen sowie eine Mixed Zone geben. Im gleichen Komplex, aber ein paar Meter weiter möchte Werder den Amateurbereich beheimaten, dem Breiten- und Schulsport stehen laut Plan künftig fünf Kabinen zur Verfügung. Des Weiteren wurde ein neuer Empfangsbereich entworfen, die Räumlichkeiten der Gastronomie sollen ebenfalls erneuert werden – samt Dachterrasse. Auch Toiletten, die zu jeder Zeit über den Rosenweg für Besucher zugänglich sind, wurden in das Vorhaben integriert. Das kleine Nebengebäude am Eingang erfährt derweil eine Drehung um 90 Grad, um eine architektonische Einheitlichkeit zu erzielen. Überhaupt soll die gesamte Fassade laut Bauantrag vereinheitlicht und modernisiert werden.

„,Platz 11‘ ist eine hochcharmante Anlage“, befindet Tarek Brauer. „Es hat etwas sehr Traditionelles, aber die vorhandenen Gebäude sind heute natürlich nicht mehr zumutbar. Mit der Sanierung vereinen wir Tradition und Moderne und machen einen großen Schritt nach vorne.“ Und der 45-Jährige führt weiter aus: „Wir müssen grundsätzlich im Bestand bleiben und können in diesem Bereich aufgrund der Anwohnerrechte nichts Neues bauen. Es wird lediglich einen geringen Zugewinn von Gebäudefläche geben, der wenige Prozent beträgt. Das fällt unter die Geringfügigkeitsgrenze, da haben wir bereits ein positives Signal vom Bauordnungsamt erhalten.“

Lesen Sie auch

Bekanntlich hatte Werder ursprünglich eine große Lösung für das LZ-Problem angestrebt, doch ein kompletter Neubau ließ sich nicht mit den Interessen der Anwohner in Einklang bringen. Folglich musste eine Alternative her, Anfang des Jahres verständigten sich Stadt und Verein auf die gemeinsame Sanierung. Werder wird als Bauherr 75 Prozent der Kosten tragen, die Stadt Bremen 25 Prozent. Den Vorwurf, dass sich womöglich auf den kleinsten gemeinsamen Nenner geeinigt wurde, will Brauer nicht gelten lassen. „Das klingt mir zu negativ“, betont er. „Es stimmt, dass es nicht das ist, was wir uns mal gewünscht haben. Aber wir haben hier keinesfalls eine Lösung mit Schmerzen, die niemanden zufriedenstellt.“ Genau deshalb schaue er mit Vorfreude auf das Ergebnis, das nach ein bis anderthalb Jahren Bauzeit sichtbar sein soll. „Wenn wir diese Pläne umsetzen, können wir sehr stolz darauf sein, weil es uns so wichtig war, hier vor Ort zu bleiben und trotzdem eine moderne Infrastruktur zu schaffen“, sagt Brauer. „Die Fläche ist zwar geringer als jene, die wir uns einmal vorgestellt haben, sie wird aber ausreichen, um einen wettbewerbs- und zukunftsfähigen Campus für unsere Frauen und Männer zu unterhalten.“

Apropos Campus: Langfristig soll weiter nachgelegt werden. Dort, wo sich aktuell die Turnhalle Pauliner Marsch sowie ein nebenstehendes Gebäude befinden, möchte Werder ebenfalls aktiv werden und neue Nutzungsvoraussetzungen schaffen. Moderne Umkleiden, Sanitäranlagen und Physiobereiche soll es auch hier geben, zudem eine Athletikfläche. Explizit ins Detail wird erst gegangen, wenn sie auch umsetzbar erscheinen. Wann das sein wird? „Das kann ich noch nicht endgültig sagen. Für alle Aktivitäten, die in der dortigen Halle derzeit stattfinden, müssen und wollen wir Ersatz finden. Den haben wir aber noch nicht verbindlich finalisiert“, schildert Tarek Brauer und skizziert die Problematik: „Es gibt Gedankenspiele – etwa einen Standort für eine neue Halle, die wir bauen oder aber das Mieten von Zeiten in anderen Hallen. Beides ist in Bremen wegen begrenzter Flächen und dem Mangel an Hallen nicht so einfach.“ Der Werder-Geschäftsführer meint deshalb: „Wann der Durchbruch erzielt wird, ist also noch nicht abzusehen. Wir sprechen aber offen über unsere Pläne, da ich den Vorwurf der Salamitaktik für uns nicht mehr gelten lassen möchte.“

Lesen Sie auch

Zur Startseite
Mehr zum Thema

Das könnte Sie auch interessieren

Rätsel

Jetzt kostenlos spielen!
Lesermeinungen (bitte beachten Sie unsere Community-Regeln)