Einen Moment lang sah es so aus, als würde er sich mental auf die Ausführung vorbereiten, doch Marvin Ducksch hatte kurz vor dem Handelfmeter etwas ganz anderes im Sinn. Beinahe regungslos stand der Stürmer des SV Werder Bremen während des Heimspiels gegen den VfL Wolfsburg (2:1) in der 24. Minute am Elfmeterpunkt – aber nicht etwa, um sich eine Ecke auszusuchen oder den Puls herunterzufahren, sondern um das Stückchen Rasen vor möglichen Tritten des Gegners zu beschützen. "Das war super von ihm, dafür bin ich ihm dankbar", sagte Sturmpartner Niclas Füllkrug, der den Strafstoß eiskalt verwandelt, zuvor aber ebenfalls für ein kleines Kuriosum gesorgt hatte.
Zur Erinnerung: Während des Spiels gegen den FC Augsburg (0:1) hatten die Bremer, hatte vor allem Ducksch schlechte Erfahrungen mit Angriffen auf den Elfmeterpunkt gemacht. Im Oktober war es FCA-Torwart Rafal Gikiewicz gewesen, der den Punkt mit seinen Stollenschuhen malträtierte, woraufhin Ducksch prompt verschoss und damit in der Nachspielzeit den Ausgleich liegen ließ.
"Wer sich so unsportlich verhält, sollte meiner Meinung nach vom Platz fliegen", hielt Füllkrug am Sonnabend fest – und betonte: "Heute hat Duckschi aufgepasst, dass es gar nicht erst dazu kommt." Füllkrug fand also einen unversehrten Elfmeterpunkt vor und trieb kurz vor der Ausführung ebenfalls eine Art Psychospielchen, indem er den Ball austauschte. "Mir hat der alte Ball einfach nicht gefallen, und dann habe ich mir einen anderen geholt", sagte er nach der Partie mit einem breiten Grinsen.