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Leiter Profifußball Niemeyer mit Chancen: Wer Werders Fritz-Nachfolger werden könnte

Clemens Fritz folgt auf Frank Baumann als Sportchef beim SV Werder. Nun muss der Ex-Profi einen Nachfolger für seine ehemalige Position finden – und das soll nach Möglichkeit ebenfalls ein Ex-Spieler sein.
18.03.2024, 16:21 Uhr
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Von Björn Knips

Vor gut drei Wochen verkündete der SV Werder Bremen die Beförderung von Clemens Fritz. Der Leiter Profifußball wird im Sommer Nachfolger von Frank Baumann, der seinen Vertrag als Geschäftsführer Fußball nicht verlängern wollte. So viel ist also klar, aber wer übernimmt dann den Posten von Fritz? Johannes Jahns galt als einer der Kandidaten, doch der Kaderplaner kommt dafür nach eigenen Angaben nicht infrage. Dafür stehen andere Namen auf der Liste, vor allem Peter Niemeyer werden gute Chancen eingeräumt, zu seinem Ex-Club zurückzukehren. Auch die Ex-Werder-Profis Sebastian Prödl und Tim Borowski werden weiter gehandelt.

Verein will Ex-Profi für Position

„Es ist noch keine Entscheidung gefallen“, sagte Fritz und betonte: „Wir sind weiter im Prozess.“ Der 43-Jährige möchte sich nicht in die Karten schauen lassen. Deshalb mag er nicht einmal verraten, ob es den einen Nachfolger für ihn gibt oder der ganze Bereich umstrukturiert wird. Nach Informationen unserer Deichstube ist aber die Lösung mit einem Ex-Profi auf dem Fritz-Posten weiterhin das Wunsch-Szenario. Dazu passt auch ganz gut Jahns Antwort auf den Hinweis in einem aktuellen Interview mit „transfermarkt.de“, er sei doch der logische Nachfolger von Fritz: „Inhaltlich sind Clemens‘ bisherige Rolle und meine jetzige dafür zu verschieden und begegnen sich auf Augenhöhe. Es ist vielmehr entscheidend, dass sie gut miteinander funktionieren. Und das ist uns gelungen. Ich habe meine Rolle als Kaderplaner, und in dieser Funktion bin ich sehr ausgelastet und glaube, dem Verein am meisten helfen zu können. Ich glaube nicht, dass sein freiwerdender Posten daher etwas für mich ist.“ Zugleich beschrieb der 42-Jährige, der im Sommer von RB Salzburg an die Weser gewechselt war, die bisherigen Arbeitsabläufe bei Werder: „Die Aufteilung war so, dass ich die Themen Scouting, Transfers, Verhandlungen und Rekrutierung verantworte und Clemens erster Ansprechpartner für den Profifußball und rund um die Mannschaft arbeitet. Beide Bereiche sind sehr verwandt, das ging Hand in Hand.“

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Nun wird es zwangsläufig zu Veränderungen kommen müssen, denn auf Fritz warten als Geschäftsführer viele neue Aufgaben. Allein wird er nicht alles bewältigen können. Ein Niemeyer könnte dabei durchaus helfen, zumal der Ex-Profi gerade selbst als Geschäftsführer tätig ist – beim Drittligisten Preußen Münster. Der 40-Jährige, der von 2007 bis 2010 für Werder gespielt und gemeinsam mit Fritz 2009 den DFB-Pokal gewonnen hat, würde eine Menge Erfahrung mitbringen. Denn nach seiner Karriere kümmerte er sich bereits um die Nachwuchsarbeit bei seinem Ex-Club Twente Enschede in den Niederlanden. Dann holte ihn 2020 Preußen Münster – und daraus entstand eine Erfolgsgeschichte. Der Traditionsverein darf als Aufsteiger sogar vom Durchmarsch in die 2. Liga träumen. Niemeyer wollte sich auf Nachfrage der DeichStube nicht zum Interesse der Bremer äußern und verwies darauf, dass er sich gerade voll und ganz auf seine Aufgabe in Münster konzentriere.

Auch Prödl und Borowski wollten ein mögliches Interesse ihres Ex-Clubs nicht kommentieren. Prödl verriet aber zumindest: „Ich möchte gerne im Sommer ins operative Geschäft einsteigen. Wo - das wird sich in den nächsten Wochen zeigen.“ Der 36-Jährige trug von 2008 bis 2015 das Werder-Trikot, gehörte 2009 zu den Bremer Pokalsiegern. Von 2015 bis 2020 verteidigte der Österreicher in der Premier League für den FC Watford, wechselte dann nach Italien zu Udinese Calcio und beendete 2022 seine Karriere. Wie Fritz absolvierte Prödl das Management-Studium der UEFA und schloss dies als Kursbester ab. Der Ex-Nationalspieler sitzt als Anteilseigner im Aufsichtsrat von Austria Wien und arbeitet aktuell als TV-Experte bei Servus TV in Österreich.

Zeitpunkt über endgültige Entscheidung weiter offen

Auch Borowskis Fußball-Expertise ist gefragt, er gehört zum Team des Streaming-Dienstes DAZN für die Berichterstattung über die Bundesliga und die Champions League. Der 43-Jährige ist einer von Werders Double-Helden, die vor 20 Jahren die Meisterschaft und den DFB-Pokal gewannen. Bis auf ein einjähriges Gastspiel beim FC Bayern spielte er immer für Werder, absolvierte dort nach seiner Karriere eine Management-Ausbildung, schloss ein Studium zum Sportmanager ab, arbeitete anschließend bei den Grün-Weißen als sportlicher Leiter der U23 und als Co-Trainer unter Florian Kohfeldt. Parallel absolvierte der Ex-Nationalspieler und WM-Teilnehmer von 2006 seine Ausbildung zum DFB-Fußball-Lehrer und ist damit fachlich so breit aufgestellt wie nur wenige in der Branche.  

Wann Fritz die endgültige Entscheidung für seinen Nachfolger fällt, ist offen. Aber spätestens am Saisonende Mitte Mai sollte eigentlich alles klar sein, um dann die neue Spielzeit gemeinsam planen zu können.

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