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Werders Tor-Statistik Werner: „Erster Ball gegen uns ist aktuell immer drin“

Ein Sieg, 22 Gegentore: Werders Leistung in diesem Jahr ist enttäuschend. Dabei ziehen sich frühe Gegentreffer durch mehrere Spiele. Wie Ole Werner plant, dagegen vorzugehen.
25.02.2025, 18:08 Uhr
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Von Bjarne Voigt

Es war ein Treffer, den man nicht alle Tage sieht – und einer, der den SV Werder Bremen bei der 0:5-Niederlage in Freiburg früh auf die Verliererstraße brachte. Kiliann Sildillia erzielte nach einer Ecke mit einem spektakulären Fallrückzieher die Führung – ein Traumtor, das den Bremern doppelt wehtat. Denn nicht nur war der Gegentreffer ärgerlich, er passte auch in ein besorgniserregendes Muster: Erneut war es der erste wirkliche Torschuss des Gegners, der sofort im Netz zappelte. „Ich kann keine logische Erklärung dafür finden, weshalb der erste Ball gegen uns aktuell immer drin ist“, rätselt Trainer Ole Werner.

Werder holte 2025 nur einen Sieg – und kassierte 22 Gegentore

Zum Treffer von Sildillia meint der Bremer Coach trocken: „Der Spieler ist bislang nicht durch Kabinettstückchen oder eine große Anzahl an Toren aufgefallen. So etwas kommt in so einer Phase dann noch dazu.“ Mit „so einer Phase“ meint Werner die bisherigen enttäuschenden Auftritte im neuen Kalenderjahr, in denen die Grün-Weißen nur einen Sieg aus acht Spielen holten. Dazu kassierten die Bremer in diesen acht Partien ganze 22 Gegentore – eindeutig zu viel für die Ansprüche an der Weser. Werders Sportchef Clemens Fritz hält deshalb fest: „Uns fehlt in solchen Situationen aktuell auch häufig das Matchglück. Das musst du dir als Team allerdings auch erarbeiten.“

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Tatsächlich ziehen sich frühe Gegentreffer wie ein roter Faden durch Werders Spiele im neuen Jahr. Oft starten die Bremer ordentlich, kassieren dann mit der ersten echten Torchance des Gegners ein Gegentor, und schaffen es anschließend zu selten, sich aufzubäumen. Ähnliche Szenarien gab es bereits beim 3:3 gegen Heidenheim, der 0:2-Heimniederlage gegen den FC Augsburg oder dem 2:2 bei Borussia Dortmund. Jedes Mal fiel das erste Gegentor mit dem ersten ernsthaften Abschluss des Gegners. Romano Schmid hatte deshalb kürzlich schon angemerkt: „Es ist für mich schwer zu verstehen, dass uns die gute Anfangsphase kein Selbstbewusstsein gibt und uns dann im Gegenteil die Gegentore komplett aus dem Spiel nehmen.“

Werner sieht Defizite in der Verteidigung

Ironischerweise war es ausgerechnet Schmid, der in Freiburg vor dem ersten Gegentor am zweiten Pfosten Sildillia zu viel Platz ließ. Für Werner ist ohnehin nicht die Statistik das Hauptproblem, sondern sind es die grundlegenden Defizite im Defensivverhalten. „Ich glaube, dass wir insgesamt besser verteidigen können. Beim ersten Tor von Freiburg können wir uns auch darüber unterhalten, dass wir den zweiten Ball nicht blocken“, erklärt er. Auch Clemens Fritz will keine Ausreden gelten lassen und fordert eine geschlossene Reaktion: „Es geht nur gemeinsam – wir müssen uns als Team gegen diese Negativ-Serie aufbäumen und den Bock umstoßen.“

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Wie es funktionieren kann, hat der letzte Gegner aus Freiburg den Bremern vorgemacht. Nach einem schwierigen Start ins Jahr, mit teils deftigen Niederlagen, fand der Sportklub defensiv zu alter Stabilität zurück und gewann die vergangenen vier Spiele ohne Gegentreffer – drei davon sogar mit einem knappen 1:0. Genau diese Konsequenz und Effizienz fehlen Werder derzeit, sowohl in der Defensive als auch in der Offensive. Dabei betonen alle Verantwortlichen, dass es selbst beim desaströsen 0:5 in Freiburg gute Ansätze gab. „Wir hatten in der ersten Halbzeit in Freiburg sogar die etwas klareren und besseren Torchancen“, moniert Trainer Ole Werner. Tore erzielt hat allerdings erneut nur der Gegner.

Muss Werder mehr arbeiten?


Dazu kommt, dass das Spielglück, wie beim Traumtor von Sildillia, momentan nicht auf Werders Seite ist. André Silva verpasste beispielhaft gleich zwei hochkarätige Torchancen, eine davon vom Elfmeterpunkt. „Im Fußball muss man sich das Glück ein Stück weit auch erarbeiten. Vielleicht haben wir dafür aktuell zu wenig getan, damit es auf unsere Seite fällt“, gibt Werner zu. Auch für Fritz liegt die Lösung auf der Hand: „Diese Phase tut keiner Mannschaft gut – aber wir kommen nur gemeinsam und geschlossen da raus. Das müssen wir uns über das Training wieder erarbeiten.“ Das Ziel ist klar: Entweder verhindern, dass der erste Torschuss des Gegners im Netz landet – oder sicherstellen, dass ein Rückstand Werder nicht mehr so aus dem Spiel bringt.

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