Achtung, dieses Duell könnte hochexplosiv werden! Wenn Werder Bremen am Freitagabend Eintracht Frankfurt im Weserstadion empfängt, ist auch ein Aufeinandertreffen von Davie Selke und Martin Hinteregger möglich – und zwischen diesen Beiden brodelt es seit fünf Monaten. Im September 2020 hatte der Eintracht-Verteidiger den Werder-Stürmer in einem Podcast zu seinem Lieblingsgegenspieler erklärt – allerdings nicht, weil er eine herzliche Sympathie für den Bremer empfindet, sondern weil das genaue Gegenteil der Fall ist. Hinteregger hält nichts von Selke. Nachdem im Hinspiel ein Aufeinandertreffen wegen einer Verletzung des Bremers ausgefallen war, hat Selke nun die Chance, Hinteregger die Quittung für dessen Aussagen auszustellen. Doch ob der Angreifer überhaupt spielen darf, ist trotz einer nahenden Rotation im schwächelnden Werder-Sturm fraglich.
Die Verbalattacke von Hinteregger kam vor fünf Monaten aus dem Nichts. Und es war schon verwunderlich, wie sehr der Österreicher auf Selke losging. „Davie Selke ist ein Spieler, gegen den ich gerne spiele, weil ich weiß, ich bin besser. Das spornt mich nochmal mehr an“, hatte er gesagt. Und: „Gegen so einen spielt man auch gerne, um ihm zu zeigen: ,Hey, was bist du eigentlich für einer!?‘“
Seither hatte Selke noch nicht die Chance, Hinteregger zu zeigen, was für einer er tatsächlich ist. Der Freitag könnte aber zum Tag der Abrechnung werden. Clemens Fritz setzt sogar ein bisschen darauf: „Ich würde mich natürlich freuen, wenn Davie dem Hinteregger zeigt, dass er sehr torgefährlich ist.“ Mehr Öl gießt der Leiter Profifußball des SV Werder jedoch nicht ins Feuer, denn er weiß aus eigener Erfahrung nur zu gut, wie hitzköpfig Selke sein kann. Als Fritz selbst noch spielte, gab es mal eine Trainingsrangelei zwischen dem damaligen Kapitän und dem 14 Jahre jüngeren Angreifer – und sagen wir es so: Beide waren dabei nicht untätig.
Fritz fand das gewiss nicht witzig, als Funktionär sagt er aber im Diplomatenjargon über Selke: „Davie brennt immer, wenn er auf den Platz geht. Er ist einer, der der gegnerischen Verteidigung wehtun kann.“ Hinteregger ist aber auch kein Kind von Traurigkeit, weshalb es krachen könnte am Freitagabend.
Vorausgesetzt Selke darf überhaupt spielen. Was nicht sicher, aber auch nicht völlig aus der Welt ist. Gegen 1899 Hoffenheim saß der 26-Jährige 90 Minuten auf der Bank, da Werder aber vor zwei Englischen Wochen steht, hält Fritz eine personelle Rotation in der Offensive für möglich: „Es ist zwangsläufig so, dass wir in den nächsten zwei, drei Wochen auf die Belastungssteuerung gucken müssen. Da wird es sicher die eine oder andere Veränderung in der Startelf geben.“ Selke – zuletzt beim 0:4 gegen 1899 Hoffenheim nur Zuschauer – würde es sicher freuen. Denn er hat da noch etwas mit Martin Hinteregger zu klären.