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Rückkehr nach Bremen Ex-Werder-Coach Skripnik zu Gast bei Länderspiel im Weserstadion

Viele Jahre war Viktor Skripnik Spieler und Trainer beim SV Werder Bremen. Anlässlich des Länderspiels der DFB-Elf gegen sein Heimatland Ukraine kehrt er nun ins Bremer Weserstadion zurück.
12.06.2023, 16:25 Uhr
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Ex-Werder-Coach Skripnik zu Gast bei Länderspiel im Weserstadion
Von Malte Bürger

Auch für ihn ist das Spiel speziell. Sehr sogar. Und deshalb ist Viktor Skripnik natürlich live dabei, wenn die ukrainische Nationalmannschaft im Wohninvest Weserstadion vorbeischaut (heute, 18 Uhr). Dort, wo der inzwischen 53-Jährige einst selbst aktiv war. Erst als Spieler und Double-Gewinner, später als Cheftrainer des SV Werder Bremen. „Ich werde mit meiner Frau im Stadion sein“, erklärt Skripnik, der nur noch selten Interviews gibt, auf Werders Internetseite. „Für Deutschland ist das Spiel ein großes Jubiläum, bei der Ukraine weiß jeder um die Situation. Deswegen wird das sehr besonders sein.“

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Der einstige Defensivakteur erfährt am eigenen Leib, wie es um sein Heimatland bestellt ist. Skripnik lebt weiterhin in der Ukraine, trainiert den dortigen Erstligisten Worskla Poltawa. Kurz vor der Sommerpause hat er mit seinem Team aus dem Zentrum des Staates noch Tabellenplatz fünf festgezurrt und sich somit für die Conference League qualifiziert. Ein beeindruckender Erfolg in ungemütlichen Zeiten. „Wir haben unser Ziel erreicht und nehmen an einem internationalen Wettbewerb teil“, sagt Skripnik sachlich. Der Profialltag ist längst nicht mehr mit früheren Tagen zu vergleichen, aus Sicherheitsgründen werden die Partien allesamt unter Ausschluss der Öffentlichkeit ausgetragen. In unmittelbarer Nähe zu den Stadien müssen sich schützende Bunker befinden, in die sich die Spieler und alle anderen Beteiligten notfalls zurückziehen können, falls ein weiterer militärischer Angriff droht. Immer wieder unterbrechen deshalb Alarme die Begegnungen der Premjer-Liha. „Es ist eine schreckliche Zeit, aber wir wollen zeigen, dass wir stolze und mutige Ukrainer sind“, betont Skripnik.

So wie es der 164-fache Werder-Profi einst selbst getan hat. Damals, im April 1997, als es die jetzige Paarung schon einmal am Osterdeich gegeben hat. Und als Skripnik auf seiner angestammten Position in der Linksverteidigung eines seiner letztlich 24 Länderspiele absolvierte. Zwar gab es in der EM-Qualifikation aus seiner Sicht eine 0:2-Niederlage, die Erinnerungen sind trotzdem gut. „Die Fans haben mich vor und nach dem Spiel sehr gut begrüßt. Das war eine sehr schöne Zeit.“

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Im Anschluss an seine Spielerkarriere startete der "Beckham der Ukraine" bei Werder seine Trainerlaufbahn, zunächst noch im Juniorenbereich. Zur Saison 2013/2014 übernahm er schließlich als Chefcoach die U23 des SV Werder Bremen, im Oktober 2014 stieg er dann im Bundesliga-Team zum Nachfolger des entlassenen Robin Dutt auf. Vom letzten Tabellenplatz führte er die Mannschaft noch auf Rang zehn, im Folgejahr gab es nur auf den letzten Drücker den Klassenerhalt. Trotz einer Vertragsverlängerung im Sommer 2016 wurde Skripnik wenig später nach drei verlorenen Liga-Partien und dem Aus in der ersten Runde des DFB-Pokals beurlaubt. Über den lettischen Erstligisten FC Riga führte der Weg des Ex-Profis schließlich 2019/2020 wieder in der Ukraine - zunächst noch zum Club Sorja Luhansk, den er während seiner dreijährigen Amtszeit erst in die Europa League und später ebenfalls in die Conference League führte. Die vergangene Spielzeit war dann die erste in Poltawa. Mit einem Happy End am letzten Spieltag.

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