Das ausgedockte Marineschulschiff "Gorch Fock" wird am Donnerstag von Bremerhaven nach Berne an der Unterweser geschleppt. Dort wird der Traditionssegler an einem Liegeplatz bei der Fassmer-Werft festmachen, wie der Generalauftragnehmer, die Elsflether Werft, am Mittwoch ankündigte.
Stellung zu dem Auftrag wollte die Geschäftsführung der Fassmer-Werft am Mittwoch nicht beziehen. Sie verwies über eine Sprecherin an die Elsflether-Werft, den Hauptauftragnehmer der Sanierung. Deren Vorstand Axel Birk sagte: „Es geht wie geplant voran. Wir haben einen sicheren Liegeplatz für die Gorch Fock festgelegt. Bis zur Auftragsvergabe in circa zwei Wochen beginnen wir mit vorbereitenden Arbeiten zum nächsten Docken. Parallel führen wir die Verhandlungen mit verschiedenen Lieferanten für die Dockung, die Gerüste und die Arbeiten zum Schiffsanstrich.“
Zwei Schlepper werden den Rumpf des Segelschulschiffs am Donnerstagnachmittag nach Berne manövrieren. Gegen 15.15 soll der Verband die Schleuse in Bremerhaven verlassen und seine Schleppfahrt Weser aufwärts beginnen. Die Ankunft in Motzen ist für 19 Uhr vorgesehen. Als Ablieferungstermin an die Deutsche Marine zur Erprobung ist Herbst 2020 vorgesehen. Gemäß der vereinbarten Open-Book-Struktur hat die Marine Einblick in alle Details der Kalkulation und der Terminplanung.
Das Bundesverteidigungsministerium hatte am Dienstag beschlossen, die langwierige Sanierung der 61 Jahre alten „Gorch Fock“ trotz aller bislang aufgelaufenen Kosten zu vollenden. Im Herbst 2020 soll die Dreimastbark wieder segeln. Die Gesamtkosten sollen 135 Millionen Euro nicht mehr übersteigen. Die Marine bildet auf dem Schiff ihre Offizieranwärter seemännisch aus.
Dreieinhalb Jahre lang lag die „Gorch Fock“ im Dock der Bredo-Werft in Bremerhaven. Die wollte das Schiff wegen unbezahlter Rechnungen als Pfand behalten. Sie stimmte schließlich aber doch zu, dass es am vergangenen Freitag wieder ins Wasser gelassen wurde. Heimathafen des Segelschulschiffs ist Kiel.