Wo sehe ich, ob mein Zug verspätet ist oder ausfällt?
Die Deutsche Bahn informiert Reisende auf ihrer Website und in ihrer App über den aktuell geltenden Ersatzfahrplan. Auch die digitalen Anzeigen an den Bahnhöfen informieren über die Verbindungen.
Kann ich bereits gekaufte Tickets zurückgeben?
Fahrscheine für die Zeit des Streiks werden auf Wunsch kostenlos erstattet. Alternativ behalten sie ihre Gültigkeit. Bis zum 20. August dürfen Kunden damit flexibel reisen.
Darf ich mit einem Sparpreis-Ticket auch andere Züge als den gebuchten nutzen?
Die Zugbindung von Sparpreisen und Supersparpreisen ist aufgehoben, bis der Streik vorbei ist. Reisende können für die Weiterfahrt auch Züge anderer Kategorien nutzen. In diese Möglichkeit sind Nahverkehrszüge eingeschlossen.
Bekomme ich bei einer Verspätung durch den Streik eine Entschädigung?
Der Grund einer Verspätung spielt für die Erstattungsansprüche in diesem Fall keine Rolle. Erreicht ein Zug mehr als eine Stunde zu spät sein Ziel, werden 25 Prozent des Fahrpreises erstattet, bei mehr als zwei Stunden wird die Hälfte fällig. „Die Verspätung sollten sich Fahrgäste aber vom Zugpersonal oder einer der Bahnvertretungen an den Bahnhöfen bestätigen lassen“, empfiehlt Parsya Baschiri von der Verbraucherzentrale Bremen. Im Internet und an den Schaltern gebe es entsprechende Antragsformulare. Seit Juni ist eine Erstattung auch online möglich – allerdings mit einem entsprechen Kundenkonto bei der Deutschen Bahn.
Welche Alternativen habe ich?
Die Verbindungen von privaten Bahnunternehmen wie Nordwestbahn, Metronom oder Flixtrain sind vom Streik nicht direkt betroffen. Alternativ können Reisende auch nach Verbindungen mit Fernbussen wie Flixbus schauen oder auf entsprechenden Portalen nach Mitfahrgelegenheiten suchen. Auch Mietwagen oder Carsharing-Angebote können eine Alternative sein. „Wenn die Bahn keine andere Beförderung anbietet“, sagt Baschiri, „können sich Reisende mitunter die Ausgaben erstatten lassen.“
Was passiert, wenn ich durch den Streik nicht zur Arbeit komme?
Beschäftigte sind selbst dafür verantwortlich, rechtzeitig am Arbeitsplatz zu erscheinen. „Der Arbeitnehmer ist derjenige, der das Wegerisiko trägt“, sagt Nathalie Oberthür, Fachanwältin für Arbeitsrecht in Köln. Wer zu spät kommt, bekommt für diese Zeit unter Umständen kein Geld und riskiert womöglich sogar eine Abmahnung, sofern der Arbeitgeber nicht rechtzeitig informiert wird. Wird ein Streik schon mit Vorlauf angekündigt, können sich Pendlerinnen und Pendler nicht einfach auf die Bahn verlassen, sondern müssen sich Alternativen suchen, zum Beispiel, indem sie auf das Auto umsteigen.
Fahren bis Freitag gar keine Züge mehr?
Die Deutsche Bahn will mit einem Ersatzfahrplan möglichst viel Verkehr aufrecht erhalten. Das Unternehmen geht davon aus, dass immerhin jeder vierte Zug auch fahren kann. Das soll laut Bahn auf den besonders häufig gebuchten Verbindungen zwischen dem Rhein/Ruhr-Gebiet und Berlin, zwischen Hamburg und Frankfurt sowie den Verbindungen an wichtige Flughäfen der Fall sein. Auf weiteren Hauptachsen sollen alle zwei Stunden Züge unterwegs sein. Garantiert ist das allerdings nicht, da niemand die genauen Streikpläne der GDL kennt.
Läuft am Wochenende der Bahnverkehr wieder normal?
Zumindest nehmen die Lokführer am Freitag frühmorgens die Arbeit wieder auf. Wie lange sich der Stillstand noch auf den Fahrplan auswirkt, lässt sich nicht sagen. In der Vergangenheit hat die Bahn stets einige Zeit gebraucht, um den Regelverkehr wieder in Gang zu bekommen.