Egal ob Smartphone, Auto oder Spielekonsole – digitale Technik ist mittlerweile überall. Damit sie funktioniert, kommen Halbleiter zum Einsatz. Aufgrund ihrer Eigenschaften können Halbleiter Strom leiten oder nicht. Sie werden aus Silizium hergestellt und sind die Grundlage für Computerchips. Daher werden beide Begriffe häufig synonym verwendet.
Mikrochips sind das Herzstück von Prozessoren, die zentrale Rechen- und Steuerungsaufgaben in Computern übernehmen. In einem Auto kommen sie beispielsweise bei den Assistenzsystemen zum Einsatz. Denn Sensoren der Einparkhilfe, des Tempomaten oder des Fahrspurassistenten sammeln unentwegt Signale, die das Fahrzeug verarbeiten muss.
Dass es zur Verknappung der Halbleiter kommt, hat mit der Corona-Krise zu tun. Einerseits konnte während der Pandemie nicht in jeder Fabrik gearbeitet werden und es kam zu Engpässen bei der Belieferung mit Silizium. Andererseits ist die globale Autoproduktion eingebrochen. Halbleiter-Hersteller haben daher ihre Produktion umgestellt und vor allem für Fernseher, Computer oder Spielekonsolen gefertigt. Sie wurden im vergangenen Jahr stark nachgefragt.
Allerdings erholte sich der Automarkt schneller als gedacht. Vor allem in China zog die Produktion an, was dazu führte, dass große Halbleiterbestände aufgekauft wurden. Gleichzeitig gelang es den Chip-Herstellern nicht, ihre Produktion schnell wieder umzustellen und die Autobauer zu beliefern – zumal deren Nachfrage vergleichsweise gering ist. Allein Apple benötigt so viele Chips wie die gesamte Autobranche.
Aktuell dominiert Taiwan den Weltmarkt für Halbleiter. Einer der größten Hersteller ist die Firma TSMC, die unter anderem Kunden wie Nvidia, AMD, Apple und Tesla beliefert. Europa hatte, ähnlich wie die USA, die Produktion von Halbleitern weitgehend aufgegeben. Das soll sich nun ändern: So investiert etwa Infineon in ein Werk in Österreich, Bosch hat kürzlich eine Fertigung in Dresden eröffnet.