Wie üblich zu dieser Jahreszeit sorgen Bauarbeiten dafür, dass gerade an vielen Stellen in Bremen die Straße aufgerissen wird. Für alle, die unterwegs sind, hat das Verkehrsbehinderungen und Umleitungen zur Folge. Ein Überblick zu den vier größten Baustellen Bremens und was die Verkehrsteilnehmer in der nächsten Zeit erwartet.
H.-H.-Meier-Allee:
Wie berichtet, erweitert Wesernetz an der H.-H.-Meier-Allee sein Fernwärmenetz. Wegen der Großbaustelle ist der Abschnitt zwischen Kulenkampfallee und Schwachhauser Ring in einer Fahrtrichtung gesperrt.
Im Februar hatte das Amt für Straßen und Verkehr (ASV) die Kreuzung Emmastraße/H.-H.-Meier-Allee nach der Freigabe durch Wesernetz wieder geschlossen. "Grund: Die Griffigkeit der neuen Oberfläche reichte nicht aus", sagt SWB-Sprecherin Angela Dittmer. Inzwischen ist sie wieder geöffnet, dafür ist der Abschnitt an der Kreuzung Kulenkampffallee Richtung Baumschulenweg gesperrt, wo noch Restarbeiten ausgeführt werden. Laut Wesernetz soll dieser letzte Bauabschnitt "voraussichtlich, und wenn nichts dazwischenkommt", am 18. Mai fertiggestellt sein. Als Ziel für den Abschluss der gesamten Baumaßnahme gibt Dittmer die Woche ab dem 10. Juni an. ASV-Sprecherin Andrea Voth gibt zu bedenken: "Aufgrund der aktuellen Erfahrungswerte mit Wesernetz sind längere Sperrzeiten nicht ausgeschlossen."
Seit Beginn der Baumaßnahme teilen sich Autos und Radfahrer die Fahrbahn, wobei Radelnde Vorrang haben. Eine Regelung, die Anklang beim Allgemeinen Deutschen Fahrradclub (ADFC) fand. Nach Abschluss der Arbeiten will das ASV stattdessen Fahrradwege rechts und links der Straßenbahn einrichten.

Der Hochschulring ist seit Mitte März gesperrt. Passiert ist hier seitdem aber noch nichts – Wesernetz plant die Sanierungsarbeiten noch.
Fahrbahnversackung am Hochschulring:
Länger als zunächst geplant beschäftigt auch die Baustelle am Hochschulring die Verkehrsteilnehmer. Seit Mitte März ist der Abschnitt zwischen Am Stadtwaldsee und Kuhgrabenweg gesperrt. Grund ist eine Fahrbahnversackung, die infolge des Fernwärme-Ausbaus von Wesernetz auftrat. Zunächst hatte die SWB-Netzgesellschaft die Baustelle bis zum 5. April angemeldet. "Da mit den erforderlichen Sanierungsarbeiten seitens Wesernetz noch nicht begonnen wurde, musste die Sperrung verlängert werden", teilt ASV-Sprecherin Andrea Voth mit.
Zur Ursache der Versackung hat die SWB keine neuen Erkenntnisse. "Die genaue Ursache können wir ohne eine umfangreiche und langwierige Aufgrabung nicht ermitteln. Das wollen wir natürlich vermeiden", so SWB-Sprecherin Angela Dittmer. "Im Moment planen wir die Maßnahmen, wie wir die Versackung erfolgreich beheben können", teilt Dittmer mit. Das Unternehmen rechnet damit, die Baumaßnahme bis Ende Mai abzuschließen.
Von der Sperrung betroffen sind die Feuerwache 7, der Campingplatz am Unisee sowie die Restaurants Zum Platzhirsch und Il Lago am Unisee. Die Umleitung für Pkw und Lkw verläuft von der Hemmstraße über die Hollerallee bis zur Wiener Straße. Insbesondere für den ÖPNV soll die Verkehrssituation entzerrt werden. "In Abstimmung mit der BSAG ist inzwischen eine Möglichkeit gefunden worden, den Busverkehr an der Sperrung vorbeizuleiten", so SWB-Sprecherin Dittmer.
Eisenbahnüberführung im Bereich Zeppelintunnel:
Wie berichtet, erneuert die Deutsche Bahn (DB) seit 2021 gemeinsam mit dem Projektpartner ASV eine marode Eisenbahnüberführung beim Zeppelintunnel in Sebaldsbrück. Die Arbeiten am sogenannten Trogbauwerk führen seit März in der Hastedter Heerstraße und Sebaldsbrücker Heerstraße zu Vollsperrungen. Zudem gibt es Halteverbote auch in den angrenzenden Straßen. Umleitungen sind ausgewiesen.
"Der neue Zeppelintunnel wird ab Dezember 2024 eingleisig für die BSAG befahrbar sein und ab August 2025 für den gesamten Verkehr", teilt eine Bahnsprecherin mit. Etwas länger, voraussichtlich bis Oktober 2025, werde der Abzweig zum Sebaldsbrücker Bahnhof in Anspruch nehmen. Anschließend sollen nach Mitteilung der Bahn Befahrbarkeit und Verkehrsfluss auf der Straße besser sein. So müssten die Straßenbahnen nicht mehr aufgrund der zu niedrigen Durchfahrtshöhe vor den Brücken abbremsen.
Der Zeitplan hat sich um einige Monate verzögert. Laut ASV wirkt sich dies auf bereits angemeldete Baumaßnahmen im Umfeld aus, insbesondere den Ausbau der Linie 2 der BSAG, "da die Steubenstraße nicht parallel zum Zeppelintunnel gesperrt werden kann", so Voth.

Blick auf den alten Zeppelintunnel am Übergang zwischen Hastedter und Sebaldsbrücker Heerstraße.
Ausbau der Straßenbahnlinien 1, 8 und 2:
Im städtischen Auftrag hat das ASV zusammen mit der BSAG Ende 2021 begonnen, in Huchting die Straßenbahnlinien 1 und 8 auszubauen. Ziel ist unter anderem eine barrierefreie Direktanbindung an die Innenstadt. Die notwendigen Straßensperrungen wirken sich unter anderem auf die Buslinienführung aus. Ab März 2025 baut die BSAG im Zuge des Projekts "Linie 2 verbindet" auch in der Innenstadt.
Die BSAG baut das Schienennetz der Linie 1 auf der Heinrich-Plett-Allee aus. Die Arbeiten, die laut ASV bis Ende Juni 2024 dauern sollen, beeinträchtigen den Verkehr einspurig Richtung B75. Anschließend ist die Nordseite der Heinrich-Plett-Allee dran, währenddessen soll der Verkehr einspurig verlaufen. Parallel startet die BSAG mit dem Gleisabschnitt auf der Kirchhuchtinger Landstraße, die dann gesperrt wird. Im Sommer stehen für den dritten und letzten Bauabschnitt temporäre Sperrungen bei den Bahnübergängen an.
"Der Baubeginn für die Linie 8 ist im dritten Quartal 2024 geplant", teilt BSAG-Sprecher Andreas Holling mit. Ihm zufolge soll die neue Linie 1 Ende 2025, die Linie 8 im Laufe des Jahres 2026 und die Linie 2 voraussichtlich 2027 in Betrieb gehen.