Sie nerven Verkehrsteilnehmer und Anwohner, sind aber in einer Großstadt praktisch unvermeidlich: Baustellen. Auch im Jahr 2024 müssen sich Bremer und Bremerinnen auf gesperrte Straßen, umgeleitete Buslinien und andere Unannehmlichkeiten einstellen. Die wichtigsten Baustellen und ihre Auswirkungen im Überblick.
Weserbrücken: Die Autobahn GmbH will 2024 mit der Sanierung der maroden A-1-Weserbrücke beginnen. Für die Arbeiten werden nach aktuellem Zeitplan zweieinhalb Jahre veranschlagt. Seit August sind die rechten Fahrstreifen gesperrt, um die Belastung zu reduzieren. Diese Teilsperrung wird während der Bauphase beibehalten beziehungsweise erweitert. Autofahrer müssen sich langfristig auf Staus und Verzögerungen einstellen. Akute Einschränkungen für alle Verkehrsteilnehmer gibt es zumindest vorerst auch auf der Bürgermeister-Smidt-Brücke (wir berichteten). Die Instandsetzung der ebenfalls baufälligen Stephanibrücke soll nach Abschluss der Sanierungsarbeiten an der A-1-Brücke erfolgen.
BSAG: Der Ausbau der Linien 1 und 8 wird fortgesetzt. Es kommt im Jahresverlauf zu Sperrungen und Umleitungen im Bereich Huchting, die sowohl den Individualverkehr als auch verschiedene Buslinien betreffen. Alle Informationen sind auf der Webseite www.linie1und8.de zu finden. An mehreren anderen Stellen im Stadtgebiet wird über das Jahr hinweg am Gleis- und Schotterbett gearbeitet. Unter anderem ist Ende Mai für etwa zwei Wochen der Bereich Schüsselkorb/Herdentor betroffen. Nach Angaben der BSAG fahren dann alle Busse und Bahnen (bis auf die Linie 4/N4) Umleitungen, zudem gibt es ein „Powerwochenende ohne Betrieb“.
In den Sommerferien wird der Ausbau der Linie 2 vorangetrieben. In der Bennigsenstraße stehen dafür Gleisbauarbeiten und eine Vollsperrung auf dem Plan. Die Linien 2, 10 und N10 werden zum Weserwehr umgeleitet, zwischen Weserwehr und Sebaldsbrück gibt es einen Ersatzverkehr. Weitere größere Arbeiten, die mit Verkehrseinschränkungen verbunden sind, stehen in Grolland (März), am Theater am Goetheplatz (Anfang Juni), in Osterholz (Sommerferien), in Walle (Anfang August) und in Schwachhausen (Anfang Oktober) an – Details folgen.
Zeppelintunnel: Die Bauarbeiten der Deutschen Bahn am Zeppelintunnel in Sebaldsbrück sorgen für anhaltende Verkehrseinschränkungen. Unter anderem wird die Hastedter Heerstraße voraussichtlich bis zum Jahresende 2024 für den Autoverkehr gesperrt bleiben. Auch die BSAG leitet Busse und Bahnen in dem Bereich weiterhin um oder lässt sie eingeschränkt fahren. Die Deutsche Bahn geht davon aus, dass alle Arbeiten an dem Projekt Mitte 2025 abgeschlossen sind.
A 270: Im Bremer Norden bleibt die viel befahrene Stadtautobahn A 270 nach Angaben der Verkehrsmanagement-Zentrale (VMZ) bis zum 12. Februar verengt. Der Verkehr wird in beiden Fahrtrichtungen einspurig geführt. Zudem sind laut VMZ die Anschlussstellen Ihletal, Vegesack-Hafen und Lüssum in Fahrtrichtung Farge bis zum 1. Februar gesperrt. Für den weiteren Jahresverlauf sind weitere Sperrungen angekündigt. Die Verkehrsbehörde hatte im vergangenen Sommer mitgeteilt, dass die A 270 voraussichtlich von Mai bis Ende Dezember 2024 erneut nur einspurig pro Richtung befahren werden kann.

Die A 270 ist auch 2024 von Sperrungen betroffen.
Fernwärme: Eigentlich wollte die SWB den ersten Teil des Fernwärmeausbaus in Bremen im Jahr 2023 abschließen. Nun dauert es etwas länger. Wie berichtet, bleibt ein Abschnitt der H.-H.-Meier-Allee wegen Baumängeln voraussichtlich bis Anfang Februar für den Autoverkehr gesperrt. Auch im Bereich Schwachhauser Ring/Kirchbachstraße stehen laut SWB-Baustellenradar bis Ende März noch einige Arbeiten an, die mit einer Straßensperrung verbunden sind. In Universitätsnähe (Barbara-McClintock-Straße/Otto-Hahn-Allee) und in der Vahr (Querung über die Straße In der Vahr) werden bis Ende März ebenfalls Restarbeiten erledigt.
Kanalarbeiten: Hansewasser saniert verschiedene Kanalabschnitte. Die Bauarbeiten sind je nach Standort mit kleineren und größeren Verkehrseinschränkungen verbunden. Am 8. Januar beginnt die Sanierung des schadhaften Mischwasserkanals in der Theodor-Heuss-Allee. Von Montag bis Freitag wird die Theodor-Heuss-Allee tagsüber für den Durchgangsverkehr abschnittsweise voll gesperrt. Das Ende der Kanalbaustelle ist für September geplant. Ebenfalls im Januar beginnen mehrmonatige Kanalarbeiten in der Friedrich-Rauers-Straße und in der Osterholzer Heerstraße. Im Jahresverlauf folgen größere Arbeiten unter anderem in der Gröpelinger Heerstraße (Ende Juni bis Ende Oktober) und am Lehester Deich (August bis Februar 2025). Alle Informationen sind unter www.hansewasser.de/service/baustellenradar abrufbar.
Glasfaserausbau: Glasfaser Nordwest treibt den Ausbau des Glasfasernetzes in Bremen voran. Nach Angaben einer Unternehmenssprecherin starten im kommenden Jahr die Tiefbauarbeiten in neun Gebieten, vor allem der Bremer Norden ist betroffen. In weiteren sieben Gebieten, unter anderem in der Vahr und in Hemelingen, werde aktuell gebaut. Ob und wo es 2024 zu Verkehrseinschränkungen kommt, wurde bislang nicht kommuniziert.