Du bist als Reporter doch ständig unterwegs, triffst Menschen aus allen Bereichen, hörst Gerüchte, schnappst Nachrichten auf – warum daraus keinen Podcast machen? So fing das an, eine Anregung aus der Redaktion, und nun ist es so weit: Martini 43 – das neue Format des WESER-KURIER. Alle zwei Wochen wird es ausgespielt. Jedes Mal am Donnerstag.
Es gab in dieser Zeitung vor ein paar Jahren die „Sonntagsspaziergänge“ oder noch früher die „Helden des Alltags“. Lauter Porträts, lauter Profile. Da war alles dabei, was das Leben hergibt, fast alles: der Hirnforscher (sehr kompliziert!), die Taxifahrerin (höchst amüsant), der Ministerpräsident (staatstragend), die Schauspielerin (etwas sperrig), der Müllmann (bodenständig), die Senatorin (verschlossen) oder Schrauben-Uwe, der auch, ein Mann, den die Bastler verehren – nichts, was er an Schrauben nicht hat.
Die Idee war damals, Hinz und Kunz zu Wort kommen zu lassen. Ob prominent oder nicht. Jeder und jede, so die These, ist gut für spannende, aufschlussreiche, lustige oder traurige Geschichten. Jeder und jede hat etwas zu erzählen. Und das will und soll nun auch der neue Podcast beweisen.
Sein Titel orientiert sich an der Postadresse von Verlag und Redaktion des WESER-KURIER. Zwar soll nicht jede Folge im Studio des Pressehauses aufgenommen werden, möglicherweise sogar die wenigsten, weil mit den Menschen erfahrungsgemäß am besten und anschaulichsten dort gesprochen werden kann, wo sie sich für ihren Beruf aufhalten – im Taxi, am Marktstand, in der Kühlkammer, auf dem Schrottplatz, im Rathaus. Martini 43 ist aber schön griffig und dazu noch die Adresse, wo der Podcast produziert wird. Verantwortlich für diesen Teil der Aufgabe ist der Videojournalist Robert Mohr. Er sorgt für den Schnitt, für Zwischenblenden, Musik und ist ab und zu auch bei den Aufnahmen dabei. Unterstützung kommt von ihm außerdem bei den Inhalten: Mohr soll Ideengeber und Korrektiv sein.
Rausgehen zu den Leuten, rausfahren in diesem Fall – das ist die erste Folge: zu Besuch auf dem Bremer Weinberg an der Mosel, ein Gespräch mit dem neuen Ratskellermeister. Frederik Janus, 36 Jahre alt, ist das erste Mal dafür verantwortlich, die Ernte einzufahren und dem Bremer Senatswein zusammen mit dem Winzer einen Schliff zu geben, der ihn auch geschmacklich zu etwas Besonderem macht. Janus hat sein Amt im vergangenen Jahr als Nachfolger von Karl-Josef Krötz angetreten. Im Sonnenschein erzählt er auf einer Mauer des Weinbergs von seinem Beruf, vom Wein, den Tücken der Ernte und darüber, was der Klimawandel mittlerweile für eine Rolle spielt.
Hören Sie hier die erste Folge von "Martini 43":