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Nach Verunreinigung durch Löschschaum Bremer CDU will Antworten zum Zustand der Ochtum

Die Belastung der Ochtum durch Chemikalien treibt die Anwohner seit Monaten um, sie sind erbost über die Informationspolitik des Senats. Nun fordern die Christdemokraten mit einer kleinen Anfrage Aufklärung.
12.11.2019, 20:28 Uhr
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Bremer CDU will Antworten zum Zustand der Ochtum
Von Lisa-Maria Röhling

Der von Anwohnern in Grolland kritisierte Umgang des Senats mit der durch Chemikalien belasteten Ochtum beschäftigt nun auch die Opposition: Die CDU hat in einer kleinen Anfrage gefordert, ein Konzept der Landesregierung in Sachen Ochtum vorzulegen und die bisherigen Kommunikationsdefizite aufzuklären. „Die jetzige Informationspolitik der Behörden zur Belastung der Ochtum ist unzureichend“, heißt es in dem Papier der Christdemokraten.

Die Anwohner in Grolland haben mit den giftigen Rückständen eines Feuerlöschschaums zu kämpfen, der bis 2003 am Bremer Flughafen benutzt wurde und inzwischen verboten ist. Durch ihn gelangen bis heute sogenannte Perfluoroctansulfonsäure (PFOS) und andere Verbindungen aus der Stoffgruppe der perfluorierten Chemikalien (PFC) über die Entwässerung des Flughafengeländes in die Ochtum und in das mit ihr verbundene Grabensystem. Seit dem Frühjahr wird deshalb vor dem Verzehr von Fischen aus der Ochtum gewarnt. Grundwasser wurde untersucht, Proben von Obst und Gemüse der Hausbesitzer und Kleingärtner wurden kontrolliert. Im September hatte Umweltsenatorin Maike Schaefer (Grüne) per Wurfsendung darauf hingewiesen, dass die Wasserentnahme aus den Gräben der Genehmigung bedürfe.

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Im WESER-KURIER hatten Anwohner Anfang Oktober die schlechte Informationspolitik in Sachen Ochtum beklagt: Aus der Presse hätten sie von den Belastungen erfahren, viele fürchten nun Wertminderungen ihrer Grundstücke. Das beklagt nun auch die CDU: „Zu einer guten Politik gehört es, neben der Beseitigung der Verschmutzung, die betroffene Bevölkerung auch zeitnah und ausreichend zu informieren.“ Deshalb fragen die Christdemokraten zum einen, warum die Bevölkerung im Jahr 2017 bei festgestellten Belastungen nicht sofort informiert wurden. Zudem besteht aus ihrer Sicht Klärungsbedarf, ob der Senat es für notwendig erachtet, Blut-, Leber- oder Muttermilchuntersuchungen anzubieten, um die Gesundheitsrisiken für die Grollander einzuschätzen. Auch zu einem Zeitplan für die Behebung der Ochtum-Belastung sowie möglichen Erstattungen für Anwohner, die auf eigene Kosten Wasseruntersuchungen beauftragt hatten, soll sich die rot-grün-rote Landesregierung äußern.

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