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Förderprogramm Lebendige Quartiere Neue Projekte für Senioren

Mit 175.000 Euro jährlich will das Sozialressort älteren Menschen in ihren Wohnquartieren Angebote gegen Vereinsamung und Isolation machen. Entwickelt werden sollen die Projekte direkt von Akteuren vor Ort.
13.01.2022, 19:05 Uhr
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Neue Projekte für Senioren
Von Timo Thalmann

Preisgünstige Mittagsangebote, Aufwandsentschädigungen für Ehrenamtliche und Fahrdienste für Menschen mit eingeschränkter Immobilität: Auf diesen drei Feldern sieht das Sozialressort nicht nur aufgrund der Pandemie derzeit die größten Lücken für ältere Menschen in zahlreichen Wohnquartieren. Mit zusätzliche 175.000 Euro pro Jahr im Rahmen des Förderprogramms Lebendige Quartiere will Sozialsenatorin Anja Stahmann (Grüne) daher in diesem und nächstem Jahr entsprechende Angebote anschieben. Die Pläne wurden in der Sozialdeputation am Donnerstag parteiübergreifend begrüßt und gebilligt.

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Das verbindende Grundprinzip der drei Maßnahmen: Die zusätzlichen Mittel werden vom Ressort mit Zielen verknüpft, nicht aber mit konkreten Vorgaben, wie das erreicht werden soll. Die zugehörigen Projekte sollen in den Quartieren entwickelt werden und am besten an vorhandene Strukturen andocken. Dazu zählen etwa die Begegnungszentren und Treffs oder die 17 Dienstleistungszentren der offenen Altenarbeit, die vor allem pflegebedürftige Menschen niedrigschwellig unterstützen.

Fahrdienste auch für kurze Wege

Beispiel quartiersbezogene Fahrdienste: Hier geht es um relativ kurze Wege zum Arzt oder zu einer Begegnungsstätte, die aber selbstständig nicht mehr bewältigt werden können. Wenn den Betroffenen außerdem für ein Taxi das Geld fehlt, ist soziale Teilhabe quasi ausgeschlossen. Als Lösung kann sich das Sozialressort für rund 50.000 Euro pro Jahr zum Beispiel Zuschüsse für Bürgerbus-Initiativen, Carsharing oder die Nutzung von Fahrzeugen der Wohlfahrtsverbände außerhalb der bislang möglichen Zeiten vorstellen. Gezahlt werden könnte dann eine Aufwandsentschädigung für ehrenamtliche Fahrer mit Personenbeförderungsschein.

Insgesamt will das Sozialressort mit bis zu 30 Euro pro Monat und Person ehrenamtliche Arbeit fördern. Das Geld ist gedacht als Ausgleich für Kosten, die aus dem Engagement entstehen. Das können Eintrittsgelder bei Begleitdiensten sein oder eben Fahrtkosten. Geplant ist, dass die Träger diese Mittel für ihre Ehrenamtlichen beantragen. Dafür sind jährlich 25.000 Euro vorgesehen.

Neue Mittagstische

Der Löwenanteil des neuen Budgets ist dem Vorhaben „Mittagsangebote für ältere Menschen im Quartier“ vorbehalten. Für insgesamt 100.000 Euro pro Jahr wird das Ziel verfolgt, gemeinschaftlich organisierte Mittagstische für ältere Menschen mit knappen Finanzen als niedrigschwelliges Angebot auf den Weg zu bringen. Pro Angebot können bis zu 15.000 Euro pro Jahr beantragt werden. Ausdrücklich erwünscht ist, dass die älteren Menschen bei der Vorbereitung und Zubereitung der Mittagstische eingespannt werden. "Es geht nicht nur um das Essen", sagte Staatsrat Jan Fries in der Deputation. Ein gemeinsamer Mittagstisch sei auch Gelegenheit zur Begegnung und helfe gegen Isolation und Einsamkeit. "Für die Lebensqualität von älteren Menschen ist das eine deutliche Verbesserung."

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