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Freibäder und ihre Preise "Fritten sind ein Muss"

Mehr Freibadwetter geht nicht - und das gleich am ersten Wochenende der Sommerferien. Der WESER-KURIER hat sich die vier Bremer Freibäder genauer angeschaut. Wo die Pommes 2,50 Euro kosten und wo vier Euro.
08.07.2023, 05:00 Uhr
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Von Florian Schwiegershausen

Sonne, Sommerferien und Freibad - und auf alle Fälle eine Portion Fritten dazu. Wenn an diesem ersten Wochenende der Sommerferien das Thermometer die 30 Grad übersteigt, kann es idealer nicht sein für einen Besuch im Freibad. Und mindestens einmal müssen Pommes sein. „Das ist für mich auch eine Kindheitserinnerung“, sagt Furkan Yagmur im Schloßparkbad. Denn auch schon als Kind war er hier und hat dann eine Portion Pommes spendiert bekommen. Und Yagmur ist sich sicher: „Wenn ich mal Kinder habe, werde ich diese schöne Erinnerung ans Freibad an sie weitergeben.“

Aber warum ist für so viele Gäste ein Freibadbesuch ohne Fritten wie Cappuccino ohne Milchschaum? Sabrina Winkler, die Leiterin vom Horner Bad, erklärt das neben der Kindheitserinnerung außerdem so: „Schwimmen erzeugt eben irgendwann Hunger, und da ist eine Portion Pommes für viele Gäste sehr willkommen.“ Und der Test vom WESER-KURIER zeigt: In allen Freibädern, in denen die Frittenbude geöffnet war, waren die Pommes, wie sie sein sollen: Außen schön kross und innen schön weich. Doch der Vergleich zeigt: Die Preise für eine Portion zwischen 2,50 Euro und vier Euro driften auseinander.

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Was die Eintrittspreise für alle vier Bremer Freibäder angeht: Die bleiben gleich: Kinder und Jugendliche bis einschließlich 15 Jahren zahlen nur einen Euro, für Erwachsene ab 16 Jahren kostet der Tagesbesuch 4,90 Euro und ermäßigt 3,10 Euro. Jedes Freibad hat irgendwie seine Eigenheiten und überall auf den großen Liegewiesen finden alle Besucher ihren Platz. „Für ein Handtuch ist immer noch irgendwo etwas frei“, sagt die Sprecherin der Bremer Bäder, Susanne Klose - ob mitten in der Sonne oder irgendwo ein schattiges Plätzchen unter einem der Bäume.

Und wenn es an den kommenden Tagen etwas voller wird und vielleicht auch entsprechend die Mülleimer überquillen und die Hinterlassenschaften auf den Liegewiesen mehr werden, kommt eine halbe Stunde vor Schluss per Lautsprecher der Aufruf an die Gäste, doch beim Aufräumen zu helfen. Wer das macht, erhält als Dankeschön eine Überraschung - so was es auch schon im Schlossparkbad vor mehr als 50 Jahren.

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Abkühlung sollte garantiert sein. Ab morgens rechnet man mit Wassertemperaturen von 20 Grad, die im Laufe des Tages durchaus auch 24 Grad erreichen können. Sowohl die Beschäftigten der Freibäder als auch die Teams der Imbissbuden bereiten sich für dieses Wochenende entsprechend auf den Besucheransturm vor. Tanja Lewantes, die das „Iss was“ im Schlossparkbad, wird morgen mit fünf bis sechs Mitarbeitern im Einsatz sein. Ihr gehört auch das „Iss was“ im Stadionbad. Der bisherige Pommesrekord an Tagen, wie wir sie an diesem Wochenende haben werden, waren 200 Kilo Pommes an einem Tag.

Und eines ist wohl auch wie in der Kindheit geblieben. Wenn jemand die Anweisungen nicht befolgt, wird er von den Fachangestellten mit den Worten „Hör mal, Sportsfreund“ ermahnt. Sabrina Winkler vom Horner Bad sieht das so: „Warum sollte man etwas ändern, was sich bewährt hat?“ Hier die Bremer Freibäder und ihre Preise im Überblick:

Schloßparkbad

Generationen von Kindern aus der Vahr, Osterholz, Sebaldsbrück und umzu haben im „Schlossi“ ihren Sommer verbracht, das bereits über 60 Jahre alt ist. Das geht heute noch genauso gut. Besonders ist die 87 Meter lange Wasserrutsche, die es so sonst in keinem anderen Bremer Freibad gibt. Zwei Netze auf den Liegewiesen machen es ebenso möglich, Volleyball zu spielen. Und wenn der Hunger kommt zwischen der Abkühlung im Wasser, ist Tanja Lewantes mit ihrem Team dort und sorgt für die Pommes. Dort in der Küche kann es dann schon mal 35 Grad und mehr werden. Im letzten Jahr kostete die kleine Portion Pommes inklusive Ketchup oder Majo 2,50 Euro. „Die Soße kostet in diesem Jahr extra, das konnte ich leider nicht mehr so aufrechterhalten“, sagt Lewantes. Eine Bratwurst kostet drei Euro, beim Eis ein Cornetto oder ein Nogger 1,80 Euro. Die Imbisswirtin ergänzt: „Hier sind viele Kinder im Schwimmbad, und so versuchen wir, dass es bezahlbar bleibt.“

Stadionbad

Es ist Bremens zentralstes Schwimmbad und verglichen mit den anderen drei Freibädern das mit der kleinsten Liegewiese – und in zwei Jahren wird es 100 Jahre alt. Wer hier vom Zehn-Meter-Turm springt, zeigt Mut. Wer oben, von Zweifeln gepackt, die Treppe wieder herunterläuft, zeigt noch mehr Mut, weil er zugibt, sich nicht überschätzen zu wollen. Auf alle Fälle ist es keine so gute Idee, von da oben als Erstes mit dem Hintern aufs Wasser zu knallen. Ebenso ist die Turborutsche hier etwas, was für manches Kind eine Mutprobe bedeutet. Und wenn sie Hunger haben, können sie im „Iss was“ auf Martin und seine Schwiegermutter und die Kollegen hoffen. Sie versorgen die Gäste hier im „Iss was“, das ebenfalls Tanja Lewantes gehört, mit Essen und Getränken. Die Preise hier sind mit denen im Schloßparkbad identisch. „Am besten laufen hier die Pommes“, sagt der Mitarbeiter. Und beim Tüteneis seien das Nogger und das Cornetto am beliebtesten. Doch es gibt hier auch süße Tüten für einen Euro. Die sind aber schon vorgepackt. Bier gibt es nur alkoholfrei. Martin ist seit fünf Jahren hier und sagt: „Daran kann man sehen, dass es mir Spaß macht. Ich treffe hier jeden Tag auf gut gelaunte Menschen von jung bis alt.“ Und wenn in der Warteschlange doch mal etwas Unordnung ist? „Dann ist es gut, eine laute Stimme zu haben.“ Sowohl für hier als auch für das „Schlossi“ sucht Tanja Lewantes für das Wochenende noch Aushilfen ab 16 Jahren für das Eis und das „Slush“.

Horner Bad

Es brauchte so seine Zeit, bis das Horner Bad fertig war. Aber nun ist es das modernste Freibad und modernste Hallenbad. Die Sonnenkollektoren auf dem Dach sorgen dafür, dass auch das Freibad mitgeheizt wird. Sobald das Wasser aber 24 bis 25 Grad erreicht hat, heizen die nicht mehr weiter – schließlich soll das Wasser ja eine Abkühlung bleiben. Was vom alten Horner Bad aus Nostalgiegründen geblieben ist, ist die gelbe Rutsche ins Wasser. Und wer begrenzt Freude am Nass hat, kann es im Kinderbecken mit dem Wasserstrahl des Seehunds versuchen. Der Name der Gastronomie ist „Paradice“, und das verrät, dass sich dahinter der Pächter vom Westbad und der Eislaufhalle verbirgt. Mit vier Euro für die Portion Pommes ist es hier am teuersten von allen Freibädern. Gern hätte der WESER-KURIER die Fritten auch probiert. Doch vor zwölf Uhr war der Imbiss nicht geöffnet und am Donnerstag gab es kurz nach 18 Uhr keine Pommes mehr. Dafür sahen die Fritteusen blitzeblank geputzt aus. Statt des Beck‘s, wie es auf der Karte steht, gab es ein Haake-Beck Pils. Und die Schokoriegel und die anderen Süßigkeiten dürfen ruhig mit einem Preisschild ausgezeichnet werden. Das fehlt leider. Es gibt also durchaus Luft nach oben für die erste komplette Freibadsaison hier im Horner Bad. Getränke gibt es im Recup-Pfandbecher, für den man einen Euro zahlt. Die kleine Portion vom halb gefrorenen Trinkeis Slush kostet hier einen Euro mehr als bei allen anderen.

Freibad Blumenthal

Die Liegewiesen ringsherum um das Freibad sind so weitläufig, dass man sich hier durchaus aus dem Weg gehen kann, wenn man möchte. Diese Liegewiesen gefallen auch dem Maulwurf – ach was, einem ganzen Maulwurf-Clan. Dennoch überwiegt ausreichend Platz für Strandtücher. Allerdings sollte man ab jetzt unter den schattenspendenden Kastanien aufpassen, wo man hintritt. Die ersten stacheligen Früchte liegen auf dem Boden. Immer beliebt ist der Fünf-Meter-Sprungturm sowie die Edelstahlwasserrutsche. Beim Imbiss „Frittenschranke“ gleich am Eingang ist der Name Programm: Pommes inklusive Soße drauf kosten 3,50 Euro. Die sind auch gut. Die Currywurst für vier Euro ist aus Geflügel, für fünf Euro gibt es einen Bauernsalat. Statt süßer Tüten gibt es hier Mini-Haribo-Tüten für 20 Cent. Und mit 1,50 Euro kostet das Wasser hier am wenigsten, genauso wie der Kaffee für 1,50 Euro. Dafür ist das Waffeleis etwas teurer als in den anderen Freibädern.

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