Für Menschen, die auf der Straße leben, soll es einfacher werden, regelmäßig zu duschen. Sozialsenatorin Anja Stahmann erklärt, dass es für Wohnungslose eine mobile Einrichtung geben soll, in der sie sich reinigen können. Stahmann will diese und weitere Angebote auf die Beine stellen, um die Lebenssituation der Betroffenen zu verbessern, wie Sprecher Bernd Schneider erklärt.
Bremen werde erstmals die mobile Duschgelegenheit zur Verfügung stellen. Vorbild für einen solchen Duschbus lieferten Städte wie Berlin oder Hamburg, in denen es bereits Duschbusse gebe. Demnach soll für Bremen ebenfalls ein Wohnmobil für diesen Zweck angeschafft und umgebaut werden. Den Duschbus und dessen Betrieb werde die Stadt finanzieren.
Von der senatorischen Behörde werden für die Bereitstellung des Busses 100.000 Euro für die Anschaffung und den Umbau veranschlagt. Außerdem setzt das Ressort jährlich 90.000 Euro für den Betrieb an. Auf das Konzept hatte sich die Deputation für Soziales, Jugend und Integration am vergangenen Donnerstag in ihrer Video-Sitzung verständigt. Der Haushalts- und Finanzausschuss muss sich ebenfalls noch damit befassen.
„Erforderlich wird der Duschbus, weil die bislang bestehenden Duschmöglichkeiten für Menschen ohne eigenen Wohnraum infolge der notwendigen Hygienemaßnahmen in der Corona-Pandemie stark eingeschränkt werden mussten“, erklärte Stahmann. Zudem stünden Duschgelegenheiten nur in innenstadtnahen Bereichen zur Verfügung. Der Bus solle damit einen Beitrag dazu leisten, die Angebotsstruktur für Obdachlose zu entzerren, um damit auch die Verbreitung des Corona-Virus einzudämmen. Das Fahrzeug solle flexibel im ganzen Stadtgebiet eingesetzt werden.
Langfristige Verbesserung der gesamten Lebenssituation
Als Träger für das Duschprojekt ist laut Behörde das Diakonische Werk vorgesehen, das auch die Begleitung und die sozialpädagogische Beratung sicherstellen wird. „Ohne Beratung geht es nicht“, so Stahmann. Das Ziel sei die langfristige Stabilisierung und Verbesserung der gesamten Lebenssituation der wohnungslosen Menschen.
Außerdem wird für die Suppenengel, die Obdachlose mobil mit warmen Mahlzeiten versorgen, in der Innenstadt eine Station für ihre Lieferfahrräder eingerichtet. Auch das ist von der Regierung vorgesehen, um die Lebenssituation der Wohnungslosen in Bremen weiter zu verbessern. Für die Lastenräder der Suppenengel werde derzeit ein Standort in den Grünanlagen Am Wall/Ecke Doventor ins Auge gefasst, wo der Umweltbetrieb Bremen ein Gebäude nicht mehr nutzt. „Dort gibt es genügend Platz, um neun Lastenräder der Suppenengel unterzubringen und die Räder zu beladen mit Lebensmitteln, warmen Mahlzeiten, Kleidung und Schlafsäcken", so der Behördensprecher. Die Herrichtung – unter anderem mit Maurer-, Maler- und Dachdeckerarbeiten sowie einer Erneuerung der Fenster und der Haustechnik – solle rund 90.000 Euro kosten.