Die Kandidatenliste der SPD für die Bürgerschaftswahl am 14. Mai im nächsten Jahr steht: Am Sonnabend haben die Genossen den Vorschlag der Mandatskommission bei einem Parteitag des Unterbezirks Stadt erwartungsgemäß beschlossen. "Es gab sehr viel Anerkennung für die Listenzusammensetzung", sagte Falke Wagner, Vorsitzender des Unterbezirks, nach der Abstimmung in der Gesamtschule West. "Die SPD investiert in viele neue Gesichter."
Bei der Listenaufstellung vor der Bürgerschaftswahl 2019 hatte es von den Jusos deutliche Kritik vor allem an der Verteilung der vorderen Plätze gegeben. Mit der selbst verordneten Formel Erneuerung habe dies nichts zu tun, so der Vorwurf damals. "Das ist dieses Mal sehr prominent berücksichtigt worden, wir haben auf den vorderen Plätzen auf eine Mischung aus neuen und bekannten Gesichtern gesetzt", betonte Wagner.
Angeführt wird das Personalpaket der Genossen für die Bürgerschaftswahl von Bürgermeister Andreas Bovenschulte als Spitzenkandidat. Ihm folgen Bildungssenatorin Sascha Aulepp, Innensenator Ulrich Mäurer, Bürgerschaftsvizepräsidentin Antje Grotheer, Fraktionschef Mustafa Güngör, die Unterbezirksvorsitzende Bremen-Nord Ute Reimers-Bruns und Wagner, der in der Fraktion Sprecher für Bau, Wohnen und Stadtentwicklung ist.
Auf den Plätzen acht bis zehn folgen drei Neulinge als Quereinsteiger: Katharina Kähler, Leiterin der Obdachlosenhilfe bei der Inneren Mission, soll in der künftigen SPD-Bürgerschaftsfraktion den Bereich Soziales übernehmen. Werder-Präsident Hubertus Hess-Grunewald steht für das Fachgebiet Justiz, Wirtschaft/Arbeit und Sport. Heike Kretschmann, Geschäftsführerin des TuS Huchting, geht mit den fachlichen Schwerpunkten Sport, Bildung und Kultur in den Wahlkampf. Auf Platz elf folgt der innenpolitische Sprecher der Fraktion, Kevin Lenkeit.
"Auf den Plätzen zwölf und 13 sind zwei junge Mitglieder berücksichtigt worden", so Wagner. Selin Arpaz, 23 Jahre, ist Juso-Vorsitzende. Senihad Sator, 26 Jahre, gehört dem Beirat in Gröpelingen an und ist Vorsitzender des Bremer Jugendrings, dem Zusammenschluss der Jugendverbände in Bremen.
Bei der vergangenen Bürgerschaftswahl habe die Liste laut Wagner bis Platz 20 für den Einzug in die Bürgerschaft gezogen. "Wir sind natürlich der guten Hoffnung, dass wir mit Andreas Bovenschulte an der Spitze diesmal gut überzeugen und sich das in mehr Prozenten ausdrückt – und damit auch die Liste weiter zieht", betonte Wagner. 2019 erreichte die SPD mit ihrem Spitzenkandidaten und damaligen Bürgermeister Carsten Sieling 24,9 Prozent, die CDU verbuchte mit 26,7 Prozent den größten Anteil der Wählerstimmen im Land.
Bis Platz 20 folgen die verkehrspolitische Sprecherin Anja Schiemann, Wirtschaftspolitiker Volker Stahmann, Heike Sprehe (Bremen-Nord), Haushaltsexperte Arno Gottschalk, Gesundheitspolitikerin Stephanie Dehne, der Neustädter Beiratspolitiker Jan Moritz Striemer (ebenfalls neu) sowie die Bildungsexpertin Gönül Bredehorst. Wie viele Bewerber über die Liste in die SPD-Bürgerschaftsfraktion einziehen, hängt neben dem Wahlergebnis von weiteren Faktoren ab: unter anderem von der Anzahl der Kandidaten, die in den Senat aufrücken, daher ihr Mandat nicht antreten und somit Plätze in der Fraktion frei machen. Weitere Faktoren sind die Personenstimmen und die Zahl der Fraktionsmitglieder, die Bremerhaven entsendet. Die Seestadt stellt einen eigenen Wahlbereich dar.
Die SPD sieht sich laut Wagner mit ihrer Liste personell und inhaltlich gut aufgestellt: "Bei der Aufstellung war für uns das Wichtigste, dass wir die zentralen Politikfelder kompetent besetzen", betonte der Unterbezirks-Chef. "Wir demonstrieren damit, dass man uns die Stadt anvertrauen kann."