Bremen bekommt mit der Radfahr- und Fußgängerbrücke über der Weser ein neues stadtbildprägendes Bauwerk, und nun steht nach Informationen des WESER-KURIER fest, wie es aussehen wird. Der Entwurf zeigt ein acht Meter breites Stahlband, das sich im Bogen über dem Fluss spannt. Es verbindet den Wall in Höhe Tiefer mit dem Stadtwerder. Ziel ist unter anderem, die Wilhelm-Kaisen-Brücke vom Rad- und Fußverkehr zu entlasten. Mit der Fertigstellung wird für das Jahr 2027 gerechnet. Der Bau hat sich gegenüber der ursprünglichen Planung um mehrere Jahre verzögert.
Für die Brücke, deren Planungskosten von rund einer Million Euro zu 80 Prozent vom Bund getragen werden, war ein Wettbewerb ausgelobt worden. Gewonnen hat die Arbeitsgemeinschaft Panta Ingenieure GmbH aus Hamburg – mit Zweigbüro in Bremen – zusammen mit Ney & Partners aus Brüssel sowie Frenz Landschaftsarchitekten aus Bremen. Das Preisgeld beträgt 35.000 Euro. Die Jury bestand aus Vertretern des Bauressorts, des Amtes für Straßen und Verkehr und aus unabhängigen Architekten und Verkehrsplanern. Wie teuer die Brücke selbst wird, ist noch unklar. Kalkuliert war sie früher einmal mit zehn Millionen Euro.
„Ich freue mich über den guten Entwurf des Wettbewerbs – damit sind wir einen entscheidenden Schritt weiter", erklärt Bau- und Verkehrssenatorin Maike Schaefer (Grüne). Der große Wesersprung werde die Neustadt noch besser mit der Innenstadt verbinden und Druck von der Wilhelm-Kaisen-Brücke nehmen.
Neue Weserbrücke soll Innenstadtverkehr entlasten
„Wir sind froh, einen Entwurf prämieren zu können, der verkehrliche Funktionalität mit einer sensiblen Einpassung in den umgebenden Naturraum sowie einen schönen Blick auf die Stadtsilhouette miteinander vereint", ergänzt Schaefers Staatsrätin Gabriele Nießen. Die zusammenführende und sich zugleich öffnende Brückenkonstruktion stelle eine einladende Geste für alle Nutzerinnen und Nutzer dar. In Kürze werde der Vertrag mit dem prämierten Ingenieurbüro für die Bearbeitung der weiteren Planungsphasen geschlossen, kündigt Nießen an.
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Der sogenannte "Große Wesersprung Mitte" beinhaltet eine zweite Brücke, die über die Kleine Weser führen soll. Die Wallanlagen der Altstadt rücken auf diesem Wege mit den Wallanlagen in der Neustadt zusammen. "Damit wird ein optimierter Ringschluss der Radpremiumroute Wallring geschaffen, eine enge Umfahrung der Innenstadt ermöglicht und Konfliktpotenzial in der Innenstadt zwischen Fußverkehr und Radfahrenden entschärft", heißt es in einer Mitteilung des Bau- und Verkehrsressorts.
Neben den beiden Brücken in der Stadtmitte sind weitere Rad- und Fußgängerbrücken vorgesehen:
- Die sogenannte Korbinsel-Brücke soll als "Wesersprung Ost" die Stadtteile im Bremer Osten miteinander verbinden, also Arsten und Habenhausen auf der einen Seite und Hemelingen auf der anderen. Bislang gibt es in dem Bereich nur die Autobahnbrücke der A1 und eine Eisenbahnbrücke, die von Bremen nach Osnabrück führt.
- Der "Wesersprung West" wird Woltmershausen mit der Überseestadt verbinden – mit je einer Brücke über der Weser und einer Brücke über dem Europahafen. Damit soll laut Behörde die historisch enge Verzahnung der beiden Stadtteile, die aufgrund des wirtschaftlichen Strukturwandels der Werften- und Hafenindustrie zwischenzeitlich verloren gegangen war, wiederhergestellt werden.