Bis Fahrradfahrer und Fußgänger die Weser auf den neuen Brücken überqueren können, dauert es bekanntermaßen länger als ursprünglich geplant: Der erste Teil der Verbindung in Mitte, die Kleine Weserbrücke zwischen Neustadt und Altstadt, soll 2025 fertig sein – zwei Jahre später als von der Koalition ursprünglich angepeilt. Nach der Kleinen Weserbrücke folgen der Bau der Großen Weserbrücke als Verbindung zwischen Stadtwerder und Altenwall und die Querung zwischen Hemelingen und Habenhausen (Korbinselbrücke). Beide sollen 2027 realisiert sein. Für die dritte Brücke zwischen Woltmershausen und Überseestadt liegt noch kein Zeitplan vor.
80 Prozent Bundesförderung
Thema in der Verkehrsdeputation an diesem Donnerstag sind die von den Fachleuten "Wesersprünge" getauften Projekte aufgrund der Finanzierung der Planungsschritte. Sie übernimmt sowohl für die Korbinselbrücke als auch für die Große Weserbrücke zu 80 Prozent der Bund. Insgesamt hatte das Bundesverkehrsministerium Bremen im Dezember 2,1 Millionen Euro zugesichert, rund 1,2 Millionen Euro davon als Mittel für die Vorbereitung der Hemelinger Verbindung (Gesamtplanungskosten 1,4 Mio. Euro) und rund 967.000 Euro für die der Großen Weserbrücke (Gesamtplanungskosten 1,2 Mio. Euro). Was die Bauwerke tatsächlich kosten werden, ist noch unklar, erste Kalkulationen lagen bei jeweils zehn Millionen Euro.
Die CDU nimmt den Tagesordnungspunkt "Wesersprünge" zum Anlass für Kritik am Zeitplan. "Vor 2027 wird keine der Brücken fertig sein", sagt Hartmut Bodeit, mobilitätspolitischer Sprecher der Fraktion. "Das wären dann zwölf Jahre seit der ersten Machbarkeitsstudie." Der Ringschluss für die Fahrradpremium-Routen sei damit "vorerst gescheitert" und damit das Ziel, die Innenstadt durch sie vom Autoverkehr entlasten zu können. Auch Ralph Saxe, verkehrspolitischer Sprecher der Grünen-Fraktion, geht der Bau der Radbrücken nicht schnell genug voran. "Aber ich kann nicht erkennen, dass hier irgendjemand nicht auf die Tube drücken würde", sagt er. Die Verzögerungen seien auch den Bewerbungen um Bundesmittel geschuldet. Saxe: "Außerdem wundert mich die Kritik der CDU. Der Zeitplan ist nicht neu, in der letzten Befassung der Deputation mit dem Thema im Januar habe ich dazu ganz andere Töne gehört."