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Mobile Schutzwände Hochwasserschutz am Weserstadion fertiggestellt

Der Hochwasserschutz für das Weserstadion und das Stadionbad ist fertig. Am Donnerstag hat Wirtschaftssenator Martin Günthner (SPD) die mobilen Schutzwände das erste Mal hochgefahren.
08.12.2016, 13:47 Uhr
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Hochwasserschutz am Weserstadion fertiggestellt
Von Alice Echtermann

Der Hochwasserschutz für das Weserstadion und das Stadionbad ist fertig. Am Donnerstag hat Wirtschaftssenator Martin Günthner (SPD) die mobilen Schutzwände das erste Mal hochgefahren.

Das Weserstadion und das Stadionbad haben einen neuen technischen Hochwasserschutz. Eine „reale Gefahr“ sei nun gebannt, sagte der Senator für Wirtschaft, Arbeit und Häfen, Martin Günthner (SPD), am Donnerstag, und ließ die mobilen Spundwände zu Demonstrationszwecken zum ersten Mal aufbauen.

Vor einem halben Jahr hatten die Bauarbeiten zum Hochwasserschutz begonnen, die Bremer Weser-Stadion GmbH (BWS) investierte 5,6 Millionen Euro. Aus der Haushaltskasse des Senators für Wirtschaft, Arbeit und Häfen flossen 2,5 Millionen Euro in das Projekt.

6,50 Meter hoher Schutz

Der Deich an der Südtribüne wurde erhöht: Er schützt die Arena und den SV Werder Bremen nun vor Hochwasser und Sturmfluten, und zwar bis zu einer Höhe von 6,50 Metern. Zuvor hielt der Deich einem Wasserstand von knapp 5,50 Meter stand. Mobile Hochwasserschutzwände verstärken die Schutzmaßnahme. Bei einer akuten Bedrohungslage können die Wände innerhalb von drei bis vier Stunden rund um die Fußballarena aufgebaut werden.

„In vier Containern lagern hierfür die 16 Kilogramm leichten Schutzbalken“, erklärte die Geschäftsführerin der Gesellschaft für operativen Hochwasserschutz, Claudia Kusch. Steigt der Pegel der Weser bedrohlich an, wird die Geschäftsführung des Weserstadions alarmiert. Die beauftragen dann zehn Personen damit, die Spundwände aufzubauen. „Das sollte allerdings einmal im Jahr trainiert werden“, sagte Kusch.

Die aus Aluminium gefertigten Spundwände halten bis zu drei Tonnen Wasserdruck aus. Die Höhe der Spundwände im westlichen Teil des Stadions liegt bei 1,20 Metern Höhe, während die mobilen Wände im östlichen Teil 2,10 Meter hoch sind. „Uns war es wichtig, die Bauarbeiten bis zur Hochwassersaison fertigzustellen. Das haben wir erreicht“, sagte Günthner, der auch Vorsitzender des Aufsichtsrats der Bremer Weser-Stadion GmbH ist.

Sturm „Xaver“

Im Herbst 2013 hatte der Sturm „Xaver“ das Wasser der Weser bedrohlich nah an die Fußballarena geschwemmt. Das Hochwasser lag damals nur rund sechs Zentimeter unter der Deichkrone. Den Verantwortlichen aus Sport und Politik war klar, dass sich der Vorfall wiederholen konnte. „Wir wollten das Stadion an diesem Standort erhalten“, sagte Günthner. "Die Heimat von Werder Bremen ist die Pauliner Marsch."

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Also mussten die Risiken, die von einem Hochwasser ausgehen, minimiert werden. Die Verluste, die durch unzureichenden Hochwasserschutz entstehen können, liegen laut Schätzungen in Millionenhöhe: Fußballspiele könnten über einen längeren Zeitraum nicht im Stadion stattfinden. Das Gebäude samt der Technik würde enorm beschädigt.

Die Bedrohungslage bei Hochwasser wird durch das Ansteigen des Grundwassers zusätzlich verschärft. Ein neu gelegtes Pumpsystem aus rund 1.500 Meter langen Rohrleitungen soll das Eindringen von Wassermassen in das Gebäude verhindern und das Wasser in die Weser umleiten. Das Hochwasser in der Pauliner Marsch stand bisher erfahrungsgemäß rund drei bis vier Tage, bevor es wieder abgelaufen ist.

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Das Sicherheitskonzept sah zudem vor, das Gelände des Tennisclubs Rot-Gelb sowie des Clubhauses ab Mai für den Hochwasserschutz zu nutzen: Tennisplätze wurden verlegt, das Clubhaus abgerissen. Auf der neu entstandenen Fläche sollen nun Polizei und Rettungskräfte vor Ort einsatzfähig sein.

Die Bauarbeiten rund um das Weserstadion sind noch nicht komplett abgeschlossen: Für rund zwei Millionen Euro sollen dort im kommenden Jahr Grünflächen und Sitzgelegenheiten entstehen. So werde "dieses wertvolle Naherholungsgebiet optisch aufgewertet", sagte der Wirtschaftssenator. Günthner erinnerte daran, dass es „Überzeugungsarbeit“ gebraucht habe, um die Pläne umzusetzen.

Vor allem, als bekannt wurde, dass sich die Kosten von zwei Millionen auf sieben Millionen Euro erhöhen würden. Gestritten wurde auch um den richtigen Hochwasserschutz, der bisweilen eine kontrollierte Flutung der Fußballarena vorsah. Er stehe nach wie vor hinter den baulichen Veränderungen am Weserstadion, sagte Günthner. „Das ist ein guter Tag für den Sport in Bremen. Wir haben eine wunderbare Mannschaft und ein wunderbares Stadion.“

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