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Kooperation mit Theater Bremen In der Kunsthalle Bremen wird getanzt

In der Kunsthalle Bremen wird getanzt: Die Tanzkompanie Unusual Symptoms des Theater Bremen füllt die Räume mit Bewegung. Ein kreatives Experiment, das bildende und darstellende Kunst verbindet.
31.08.2024, 05:00 Uhr
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In der Kunsthalle Bremen wird getanzt
Von Alexandra Knief

Ein junger Mann steht vor dem großen "Apachentanz" von Max Beckmann in der Sammlungsausstellung der Kunsthalle und beginnt langsam, seinen Oberkörper von links nach rechts zu drehen. Begleitet vom Klang eines Kontrabasses wird er immer schneller, auch seine Arme beginnen zunehmend rasanter und wilder um seinen Körper zu kreisen, dass es einem beim Zuschauen fast schwindelig wird. Hoffentlich geht es dem Mann selbst nicht genauso, hoffentlich kommt er nicht versehentlich mit dem Arm gegen Beckmanns kleine Bronze, die nur einen knappen Meter rechts von ihm steht.

Doch es bleibt alles an seinem Platz, der Mann weiß, was er tut. Sein Name ist Karl Rummel; er ist einer von insgesamt acht Tänzern der Unusual Symptoms, der Tanzkompanie des Theater Bremen, die in den kommenden zwei Wochen die Kunsthalle mit ihrer Performance "Spektrum/Raum" mit jeder Menge Bewegung füllen. Am Freitagabend wurde die Performancereihe eröffnet.

Zwei Welten stoßen aufeinander

Getanzt wird in mehreren Räumen auf allen Etagen des Museums, unter anderem im großen, bunten, von Sarah Morris gestalteten Raum hinter dem Eingangsbereich des Museums, wo viel Platz ist, aber auch oben in der Sammlung – direkt neben Hunderten von Jahren künstlerischer Zeitgeschichte.

"Hier stoßen zwei Welten aufeinander", sagt Museumsdirektor Christoph Grunenberg. Eine gewisse Sorge, dass etwas kaputtgehe, sei natürlich da. "Diese Gefahr zu minimieren, war die größte Herausforderung", sagt er. Die Gefahr gehe nicht unbedingt von den Tänzern aus, sondern auch von Museumsbesuchern, die, abgelenkt von der Dynamik, alles andere um sich herum vergäßen. "Aber im Grunde ist diese Spannung ja auch ein Teil der Performance. Und ebenso ist es unsere Aufgabe, das Museum herauszufordern und neue kreative Ausdrucksformen auszuprobieren", so Grunenberg.

Erstes gemeinsames Ausstellungsprojekt

Es ist das erste Ausstellungsprojekt, das die Kunsthalle und das Theater Bremen gemeinsam entwickelt haben. Die Tänzer werden zwischen den Räumen wechseln, verschwinden genauso schnell und unauffällig, wie sie aufgetaucht sind, verschiedene Darbietungen werden parallel stattfinden. Besucher können sich frei bewegen und eine Performance jederzeit verlassen oder dazustoßen. Einen Anfang oder ein Ende, einen roten Faden, eine Dramaturgie gibt es nicht. Sowieso verfolge er mit seiner Performance keine konkrete Intention, betont der ungarische Tänzer und Choreograf Máté Mészáros, der bereits 2016 für "NEXTtoMe" mit dem Theater Bremen und den Unusual Symptoms zusammengearbeitet hat und nun erneut für die Choreografien verantwortlich zeichnet. Vielmehr soll die Performance den Zuschauern als Inspiration dienen, die sich in Verbindung mit der jeweils eigenen, persönlichen Geschichte entfaltet.

Mészáros und die Unusual Symptoms haben sich für die Performance ausführlich mit der Architektur der Kunsthalle auseinandergesetzt, die Bühnenproduktion "Spektrum", die bereits 2019 am Theater Bremen uraufgeführt wurde, weiterentwickelt und an die Bedingungen des Museums angepasst. Ein Fokus liegt auf dem Wechselspiel zwischen Körper, Raum und Licht. In einigen Räumen begleiten beeindruckende Projektionen des Videokunst-Kollektivs Urbanscreen das Geschehen. Die für die Performances komponierte Musik stammt vom ungarischen Multi-Instrumentalisten Áron Porteleki.

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Weitere Termine: Sonnabend, 31. August (14 bis 17 Uhr), Sonntag, 1. September (11 bis 14 Uhr), Dienstag, 10. September (18 bis 21 Uhr) und 3./6./8./13./14. sowie 15. September jeweils von 14 bis 17 Uhr. Die Eintrittskarte ins Museum ist gleichzeitig das Ticket für die Performance. Am Sonnabend, 7. September, wird zwischen 16 und 19 Uhr getanzt. An diesem Tag feiert die Kunsthalle "Kunst Unlimited" und das Theater Bremen einen Tag der offenen Tür.

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