Bremen Stadtteile Osterholz Verden Diepholz Delmenhorst Wesermarsch Oldenburg Rotenburg Cuxhaven Bremerhaven Niedersachsen

Was guckst du: Peter Dahm "Ein Ende muss nicht immer happy sein"

Privat fällt sie regelmäßig: die Frage "Was guckst du gerade?". In dieser Serie erzählen Bremerinnen und Bremer, welche Filme, Serien, Bücher oder Alben sie empfehlen können. Heute: Saxophonist Peter Dahm.
13.08.2022, 05:00 Uhr
Jetzt kommentieren!
Zur Merkliste
Von Alexandra Knief

Herr Dahm, was gucken Sie aktuell?

Peter Dahm: Die letzten Sachen, die bei mir einen bleibenden Eindruck hinterlassen haben, waren das künstlerische "Ein Mann Kunstwerk" des Multitalents Bo Burnham „Inside“. Es ist eine unglaublich starke Performance, die während der Pandemie entstanden ist. Außerdem die Serie "After Life" von Ricky Gervais, die mit viel Humor und guter Musik das Leben eines Lokaljournalisten nach dem Tod seiner Frau zeichnet. Außerdem habe ich mit meinem Schwiegersohn den „Herrn der Ringe“ durchgeschaut, da er diese Bildungslücke inakzeptabel fand. 

Grundsätzlich: Lieber Film oder lieber Serie?

Beides hat seinen Reiz. Das Eintauchen in Charaktere und Themen über einen längeren Zeitraum hat etwas Faszinierendes, die Möglichkeit der Marathons ist aber für neugierige Menschen wie mich eine gewisse Gefahr. Eine gut erzählte Geschichte in Spielfilmlänge kommt schneller auf den Punkt.

Lieber ernst oder lieber lustig?

Das hängt von meiner Verfassung ab. Ich habe mich in den letzten Jahren viel mit schweren Themen beschäftigt, da war es dann manchmal ganz erholsam, etwas Lustiges zu schauen. Aber ich mag sehr gerne ernste oder melancholische Themen.

Lieber Cliffhanger oder lieber Happy End?

Lieber End, es muss im Film aber nicht Happy sein, obwohl mit der aktuellen Situation im Nacken Happy Ends sehr willkommen sind.

Lesen Sie auch

Bei welchem Film oder welcher Serie mussten Sie zuletzt laut lachen?

Bei "After Life". Und weinen musste ich da zuletzt auch. 

Angenommen, Ihr Leben würde verfilmt. Wer würde die Hauptrolle spielen?

Martin Schwanda.

Was lesen Sie momentan?

Zurzeit lese ich als Sommerlektüre zum Entspannen „Glitterschnitter“ von Sven Regener, ein Buch über Liebe, Freundschaft und Kunst im Berlin der 1980er-Jahre. Das macht sehr viel Spaß, weil sich vieles davon mit meiner Biografie deckt. „Verfluchte Misteln“ von Nataša Kramberger ist ein Buch, das ich kürzlich gelesen habe, nachdem ich die Autorin in der Reihe „tekst“ bei einer Lesung erlebt habe. Ein sehr faszinierendes Buch. Das Leben in zwei beruflichen Identitäten, als Landwirtin auf einem Bauernhof in Slowenien und gleichzeitig als Schriftstellerin in Berlin, wird hier auf sehr persönliche Weise mit einer unglaublich dichten Sprache beschrieben.

Welches Buch ist Ihr Lieblingsbuch?

In dem Sinne, dass ich ein Buch immer wieder aus dem Regal ziehe, um es mir anzuschauen: „Der Fluch der Akribik“ von Bettina Bexte. Da es aber ein Cartoon-Buch ist, haben es die Romane im Vergleich dazu deutlich schwerer.

Lesen Sie auch

Haben Sie Lieblingsautoren?

Früher hatte ich tatsächlich Lieblingsautoren, zum Beispiel Hermann Hesse, John Irving, Orhan Pamuk. Heute ist es mehr, dass ich von der Vielfalt der Ausdrucksmöglichkeiten fasziniert bin und deshalb Autoren und Autorinnen aus ganz unterschiedlichen Gründen schätze.

Was hören Sie momentan gerne und warum?

Wenn ich guten Jazz hören will, höre ich zum Beispiel die CD „Shimmering“ vom Jan Olaf Rodt Qu4rtet. Eine andere CD, die bei mir regelmäßig läuft, ist Favo 3 - "The Journey Home". Es ist unglaublich toll, was die mit Stimme, Saxofon und Bassklarinette für Musik machen.

Welches Lied macht Sie glücklich?

Zu meinen liebsten Songs gehört schon ewig „My Song“ von Keith Jarrett. Ich wäre sehr glücklich gewesen, wenn ich das damals hätte live erleben dürfen, wie überhaupt das Erleben von einem besonderen Moment im Konzert mich glücklich macht.

Die Fragen stellte Alexandra Knief. 

Zur Startseite
Mehr zum Thema

Das könnte Sie auch interessieren

Rätsel

Jetzt kostenlos spielen!
Lesermeinungen (bitte beachten Sie unsere Community-Regeln)