Die Universität Bremen feiert in diesem Jahr ein Jubiläum: Sie wird 50 Jahre alt. Am 14. Oktober 1971 begann das erste Semester mit 459 Studierenden, darunter viele angehende Lehrkräfte. Heute studieren fast 20.000 Menschen an der Uni. Außerdem sind gut 3500 Mitarbeiter dort angestellt.

Arbeiten im Großraum im GW2. Schon bald gab es Beschwerden wegen der Lautstärke.
An der Bremer Reformuni sollte vieles anders werden als in den etablierten Universitäten der Bundesrepublik. Der Plan war, dass die Studierenden zu einem Drittel in Gremien und Ausschüssen mitbestimmen können. Zudem sollte es praxisorientierter und interdisziplinär zugehen. Transparenz war wichtig. Das zeigte sich auch in der Architektur. Im Bau Geisteswissenschaften 2 (GW2) entstand ein mehr als 3100 Quadratmeter großer Raum. Einzelne Bereiche waren nur durch Stellwände abgegrenzt. Offenheit war die Devise. Doch schon bald war klar: Es ist zu laut. Nachträglich wurden Wände eingezogen. Unpraktischer Nebeneffekt: Es entstanden Räume ohne Tageslicht.

Der Fallturm auf dem Campus.
In den 1980er-Jahren wandelte sich das Profil der Uni. Die Natur- und Ingenieurwissenschaften gewannen an Bedeutung. Des Weiteren entstand rund um die Universität der Technologiepark. Heute ist er 174 Hektar groß. Mehr als 500 Unternehmen und 50 Forschungsinstitute mit mehr als 12.000 Angestellten sind dort mittlerweile ansässig. Das wohl bekannteste Bauwerk ist der 146 Meter hohe Fallturm, auch „spitzer Bleistift“ genannt. Betrieben wird er vom Zentrum für angewandte Raumfahrttechnologie und Mikrogravitation (ZARM).

Im Magazin zu 50 Jahre Universität Bremen blicken wir auf die Geschichte der Hochschule.
In unserem neuen Magazin „50 Jahre Universität Bremen“ tauchen wir in die Geschichte der Hochschule ein – wie wurde aus der Reformuni eine etablierte Hochschule? Wir gehen dem Mythos der roten Kaderschmiede nach und spazieren mit einem der Architekten der Uni-Bibliothek über den Campus. Wir sprechen mit dem ersten sowie dem aktuellen Rektor und mit den Erstsemestern von 1971 über die Anfänge und die Zukunft der Uni. Wir gehen der Frage nach, wie sehr die Uni die Stadt verändert hat, und Bürgermeister Andreas Bovenschulte erzählt uns, wieso er in als Student Unigebäude besetzt hatte.
Das Magazin der Reihe WK|Geschichte mit vielen historischen Bildern gibt es in den Kundenzentren des WESER-KURIER, im Buch- und Zeitschriftenhandel, online unter www.weser-kurier.de/shop und unter 0421/36716616. 108 Seiten, 9,80 Euro. Außerdem als In-App-Kauf in der E-Paper-App erhältlich.

Die Studierenden der Uni prägten auch die Kneipenszene Bremens. Bis 1986 befand sich das Stubu im Ostertor und hatte einen eigenen Biergarten.