Seit dem Brand einer Waschmaschine an Bord herrscht für das Pannekoekschip "Admiral Nelson" absolute Flaute: Erst dauerte es Monate, bis das Schiff von seinem Anleger an der Schlachte in die Werft im Hohentorshafen geschleppt werden konnte. Jüngst habe sich herausgestellt, warum die Planken schwanken, obwohl sich sonst nicht viel bewegt. Kein gutes Zeichen, wie Schiffseigner Klaas Smit aus Groningen erklärt: "Das gesamte Deck ist verrottet."
- Sehen Sie auch unser Video: Zu Besuch bei der Reparatur des Pannekoekschips (Februar 2025)
Seit dem Frühjahr 2024 kommt eines zum anderen. Das hat dem Gastro-Schiff schon die zweite Sommersaison in Bremens allerbester Innenstadt-Uferlage verdorben. Einschließlich umfangreicher Reparaturen und Modernisierungsarbeiten an Bord und der ausbleibenden Einnahmen aus dem Sommergeschäft hatte Smit den Schaden schon im ersten Jahr auf rund eine Million Euro geschätzt. Jetzt ist die zweite Saison ohne Pfannkuchen ins Land gegangen. Es träten "regelmäßig neue technische Probleme auf", die unbedingt behoben werden müssten. Er könne sich vorstellen, dass sich viele fragten, "welchen Kurs die ,Admiral Nelson' fährt", sagt Klaas Smit. "Das fragen wir uns auch und liegen deswegen oft nachts wach."
Als der Nachbau einer historischen Fregatte, wie Admiral Nelson sie vor fast 220 Jahren in der Seeschlacht von Trafalgar befehligt hatte, schließlich in der Werft im Hohentorshafen angekommen war, schien zunächst alles schnell besser zu werden. Nach zwei Monaten, Mitte Februar, wurde bereits im Mitteldeck des 49 Meter langen, größtenteils entkernten Schiffs von Bug bis Heck eine Zwei-Komponenten-Beschichtung als Rostschutz aufgetragen. Auch damit sollte das über 60 Jahre alte Schiff fit für die Zukunft werden.
"Maritime Woche" ohne den "Admiral"
Auf dem Arbeitszettel standen der Einbau einer neuen Heizung und unter anderem die Erneuerung der kompletten seit dem Feuer geräucherten Wandisolierungen. Neue Toiletten, Wasserleitungen und eine neue Thekenanlage sollten bei dieser Gelegenheit eingebaut werden. "Auch die Küche wurde zum größten Teil ersetzt", sagt der Eigner. Ein neuer Betreiber hätte "spätestens im Sommer" am frisch hergerichteten Anleger unterhalb der Martinikirche die sprichwörtlichen Leinen losmachen können. Das war der Plan. Nun muss auch die "Maritime Woche" ab dem 13. September ohne die Futter-Fregatte auskommen.
Verzögerungen hin oder her, Klaas Smit lässt sich nicht den Wind aus den Segeln nehmen. Derzeit liege "der gesamte Reparaturprozess in den Händen von Beratern und anderen Unternehmen", die Dinge nähmen ihren Lauf, auch wenn es ihm "viel zu langsam" gehe: "Wir machen einfach ruhig weiter, in ein paar Monaten kehren wir auf jeden Fall zur Schlachte zurück." Eigentlich hätte die "Admiral Nelson" schon längst zur Wartung des Unterwasserschiffs auf der Werft-Helling gewesen sein sollen – "das wird nun erst Ende September geschehen", sagt Smit. "Derzeit werden die Masten gestrichen", die auf einem Ponton zwischengelagert sind, und in dieser Woche soll mit dem Anstrich des schwarz-weißen Schiffsrumpfes begonnen werden.