Nach den Angriffen der islamistischen Hamas auf Israel organisiert die Deutsch-Israelische Gesellschaft (DIG) in Bremen eine Solidaritätskundgebung. Die Teilnehmer wollen am Montag (9. Oktober) um 13.30 Uhr vor der Bremischen Bürgerschaft zusammenkommen. "Wir rufen die Bremer und Bremerinnen dazu auf, klar und öffentlich zu zeigen, dass Bremen zu Israel steht!", heißt es in dem Aufruf.
Bürgermeister Bovenschulte hält Rede
Man wolle Anteilnahme mit den Familien der Opfer zum Ausdruck bringen und die Verantwortlichen klar benennen. Israel habe das Recht und die Pflicht, seine Bürger zu verteidigen. Die Organisatoren rufen dazu auf, der Hasspropaganda entgegenzutreten, die auch auf deutschen Straßen gegen Israel verbreitet werde. In Bremen sei das seines Wissens zum Glück nicht der Fall, sagt Hermann Kuhn, Vorsitzender der DIG Bremen/Unterweser. Er erinnert jedoch an eine antiisraelische Kundgebung in der Bremer Innenstadt vor rund zwei Jahren – damals hatte die Innenbehörde strenge Auflagen erlassen, um Flaggenverbrennungen und Hassparolen von vornherein zu unterbinden.
Bremer Politiker und Politikerinnen verschiedener Parteien haben auf der Plattform X, vormals Twitter, ihre Teilnahme für die DIG-Kundgebung am Montag angekündigt. Bremens Bürgermeister Andreas Bovenschulte (SPD) wird laut DIG-Angaben eine Rede halten. Auch Vertreter anderer Parteien sollen sprechen – wer genau, war am Sonntagnachmittag noch nicht ganz klar. Die Jüdische Gemeinde Bremen wird Kuhn zufolge ebenfalls vertreten sein, als Sprecher ist Vorstandsmitglied Grigori Pantijelew dabei. Kuhn betont, dass man auch ein Zeichen an Bremens Partnerstadt Haifa senden wolle. Die DIG und Bovenschulte suchen demnach den Kontakt nach Haifa, um möglicherweise am Montag Botschaften aus Israel übermitteln zu können.
Ein Zeichen gesetzt haben am Sonntag auch die Bremer Linken. Mit großer Mehrheit erklärten sie bei ihrem Landesparteitag ihre Solidarität mit Israel. Bei einer Gegenstimme und drei Enthaltungen nahmen die Delegierten einen entsprechenden Initiativantrag an. Der unprovozierte Angriff der Hamas habe eine neue Dimension erreicht, sagte der Vorsitzende der Bürgerschaftsfraktion, Nelson Janßen. "Es sind nicht nur einzelne Anschläge, sondern koordinierte Angriffe." An der Position der Linken dürfe kein Zweifel aufkommen, sagte Janßen. Ähnlich äußerte sich der Landesvorsitzende Christoph Spehr: "Ein Angriffskrieg ist immer ein Kriegsverbrechen."