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Bremen sucht noch Freiwillige Wie wird man Wahlhelfer – und was muss man am Wahltag tun?

Am Tag der Bürgerschaftswahl sorgen in Bremen freiwillige Helfer dafür, dass alle Stimme abgegeben und gezählt werden können. Lesen Sie hier, wie genau das funktioniert und wie man Wahlhelfer wird.
18.04.2023, 15:00 Uhr
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Wie wird man Wahlhelfer – und was muss man am Wahltag tun?
Von Eva Hornauer
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In manchen Bundesländern wird man dazu verpflichtet, das Land Bremen setzt auf Freiwillige: Bei jeder Wahl braucht es Wahlhelfer, die dafür sorgen, dass am Wahltag alles reibungslos läuft und die danach die abgegebenen Stimmen auszählen. Doch wie genau funktioniert das? Und wie wird man Wahlhelfer. Wir beantworten die wichtigsten Fragen:

Welche Voraussetzung muss man als Wahlhelfer erfüllen?

Um Wahlhelfer zu werden, muss man für die jeweilige Wahl wahlberechtigt sein. Für die Wahl am 14. Mai heißt das: Alle Bremerinnen und Bremer, die seit mindestens drei Monaten im Land leben, mindestens 16 Jahre alt sind und die deutsche Staatsangehörigkeit besitzen, können Wahlhelfer werden. Allerdings können Freiwillige, die in der Stadt Bremen leben, nicht in den Wahllokalen in Bremerhaven helfen, umgekehrt gilt dasselbe.

Welche Aufgaben haben Wahlhelfer?

"Es gibt grundsätzlich zwei Typen von Wahlhelfern. Diejenigen, die in den Wahllokalen arbeiten, und diejenigen, die im Postamt fünf die Stimmen auszählen", sagt Martin Kesper, Referatsleiter des Wahlamtes der Stadt Bremen.

Die freiwilligen Helferinnen und Helfer in den Wahllokalen sorgen am 14. Mai dafür, dass die Wahl problemlos abgehalten werden kann. "Die Wahlhelfer sind hier dafür verantwortlich, die Wahl zu organisieren", so Kesper. Dazu zähle auch, das Wahllokal und die Wahlkabinen aufzubauen, Stimmzettel auszugeben und im Wählerverzeichnis zu überprüfen, ob die Person in dem jeweiligen Wahllokal auch wahlberechtigt ist.

Nachdem die Stimmabgabe um 18 Uhr beendet ist, müssen die Helfer die abgegebenen Stimmzettel zählen und die Summe der Stimmen mit der Liste im Wählerverzeichnis abgleichen. "Hat man 500 Wählerinnen und Wähler im Wählerverzeichnis abgehakt, sollten auch 500 Stimmzettel in der Urne liegen", sagt Laura Kersting vom Wahlamt der Stadt Bremen. Danach beginnt die Arbeit der Wahlhelfer im Auszählzentrum im Postamt fünf.

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"Im Auszählzentrum werden die Kreuze auf dem Wahlzettel mithilfe einer Wahlsoftware erfasst und gezählt", erklärt Kersting. Dazu arbeiten die Helfer in Dreier-Teams: Eine Person diktiert, an welcher Stelle die Kreuze auf einem Wahlzettel gemacht wurden, eine zweite Person tippt das in den Computer ein und die dritte Person überprüft den Vorgang. "Das ist schon eine Aufgabe, die hohe Konzentration erfordert", sagt Kesper. Geplant ist, dass die Wahlhelfer im Auszählzentrum am Montag, 15. Mai, mit der Stimmzählung beginnen. Diese Arbeit wird auch an den Folgetagen weitergehen, vermutlich bis Donnerstag oder Freitag.

Für Frank Ullrich, der sich seit über 20 Jahren als Wahlhelfer engagiert, sind die Wahltage etwas Besonderes: "Das ist mein ehrenamtliches Engagement, mein Beitrag zur Unterstützung der Demokratie." Schon zu Studienzeiten haben er und seine Frau in den Wahllokalen mit angepackt. "Als Wahlhelfer hat man das Gefühl, im Team etwas zu bewegen. Man lernt neue Leute kennen und – wenn man im eigenen Wahllokal eingesetzt wird – kommt man auch mit den Nachbarn ins Gespräch", sagt Ullrich.

Bei der Bürgerschaftswahl wird Ullrich erstmals zusammen mit seinen Kindern – aber diesmal ohne Gattin – mit dabei sein. "Die Kinder dürfen das erste Mal wählen, sie waren aber früher schon dabei, wenn meine Frau und ich im Wahllokal gearbeitet haben", sagt Ullrich. Durch seine langjährige Erfahrung wird der Familienvater als Wahlvorsteher in einem Wahllokal in Rekum eingesetzt.

Werden noch Wahlhelfer gesucht?

Ja. "Wir suchen immer noch nach Menschen, die Lust haben, uns in den Wahllokalen in Bremen-Nord und Obervieland zu unterstützen", sagt Kersting. Über Freiwillige, die im Blockland aushelfen wollen, wäre das Wahlamt auch sehr froh. In Bremen-Mitte, Schwachhausen und in der Neustadt, sind die meisten Wahllokale schon gut besetzt. Wer am Wahltag noch Lust und Zeit hat, kann sich per E-Mail an wahhelfer@statistik.bremen.de wenden oder den Anmeldebogen auf der Webseite des Wahlamtes ausfüllen

Außerdem sucht das Wahlamt noch Freiwillige für die sogenannte "Wahllokal-Reserve". Die Wahlhelfer, die sich dazu bereit erklären, sollen am 14. Mai im Wahlamt Bremen-Mitte erscheinen und werden von dort mit dem Taxi zu Wahllokalen geschickt, bei denen ein Freiwilliger ausgefallen ist. Für die Rückfahrt gibt es einen Taxigutschein. "Sollte ein Einsatz nicht erforderlich sein, erhalten die Freiwilligen ein anteiliges Erfrischungsgeld zwischen 15€ und 25€", sagt Kersting.

Wer entscheidet, wo die Wahlhelfer eingesetzt werden?

"Wir gehen erst mal davon aus, dass die Menschen in der Nähe ihres Wohnortes eingesetzt werden möchten", sagt Kersting. Es ist aber auch möglich, Ortswünsche abzugeben, die dann auch nach Möglichkeit erfüllt werden.

Wird man für die Arbeit bezahlt?

Eine Bezahlung gibt es nicht, dafür aber ein sogenanntes Erfrischungsgeld. Bei Landtags- und Kommunalwahlen erhalten die Wahlvorsteher im Wahllokal 70 Euro, Beisitzer 60 Euro. Die Wahlhelfer, die bei der Auszählung helfen, erhalten als Beisitzer 50 Euro pro Tag am Wahlsonntag und an Wochentagen, an Feiertagen 100 Euro pro Tag.

Um als Wahlvorsteher eingesetzt werden zu können, müssen die freiwilligen Helfer zunächst eine Schulung absolvieren. Dafür gibt es ebenfalls eine kleine Aufwandsentschädigung.

Sind Wahlhelfer automatisch dazu verpflichtet, bei kommenden Wahlen zu arbeiten?

Wer sich einmal freiwillig als Wahlhelfer gemeldet hat, wird in eine Datenbank aufgenommen. Das bedeutet aber nicht, dass man automatisch auch für weitere Wahlen verpflichtet wird. Man erhält aber kurz vor der Wahl eine schriftliche Anfrage, ob man wieder helfen möchte.

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