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Verkehr in der Bremer City Experten raten von Straßenbahn-Verlegung ab – so reagiert die Politik

Experten raten in einem Papier, das dem WESER-KURIER vorliegt, von einer Verlegung der Straßenbahn in die Martinistraße ab. Nicht bei allen Bremer Parteien ist die Idee deswegen aber bereits verworfen.
15.07.2023, 19:13 Uhr
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Experten raten von Straßenbahn-Verlegung ab – so reagiert die Politik
Von Jürgen Hinrichs

Die Entscheidung liegt beim Bremer Senat, aber die Empfehlung der Experten ist eindeutig: Angesichts hoher Kosten und jahrelanger Bauzeit sollte die Straßenbahn durch die Innenstadt auch künftig durch die Obernstraße fahren und nicht in die Martinistraße verlegt werden. Das geht aus einem Papier hervor, das dem WESER-KURIER vorliegt und das Basis für die Machbarkeitsstudie ist, die dem Senat in den kommenden Monaten vorgelegt wird. 

Am Tag nach Veröffentlichung des Papiers haben wir bei Bremer Parteien nachgefragt, wie sie den Expertenrat bewerten:

Falk-Constantin Wagner (Experte für Stadtentwicklungspolitik in der SPD-Bürgerschaftsfraktion): "Derzeit sind zur Martinistraße noch nicht alle Fragen beantwortet. So sind endgültige Aussagen zum möglichen Straßenquerschnitt und damit zur verkehrlichen Leistungsfähigkeit erst mit Vorliegen der Machbarkeitsstudie möglich. Diese ist für Herbst angekündigt. Auch Gespräche mit dem Bund über mögliche Förderungen müssen erst geführt werden. Bis Jahresende wird die Koalition dann über die künftige Straßenbahnführung entscheiden."

Ralph Saxe (Verkehrspolitischer Sprecher der Grünen-Bürgerschaftsfraktion): "Die Vorteile für die Obernstraße bei einer Straßenbahnverlegung wären offensichtlich. Jedoch wären die Nebenwirkungen bezüglich Bauzeit und Kosten sowie städtebaulich für die Martinistraße so gravierend, dass man von einer Straßenbahnbahnverlegung Abstand nehmen sollte."

Michael Jonitz (Sprecher für Mobilität in der CDU-Bürgerschaftsfraktion): "Unterm Strich muss man sagen, dass die Rechnung nicht aufgeht: Die Innenstadt würde über Jahre lahmgelegt und dies auch noch verbunden mit sehr hohen Kosten, ohne Aussicht auf Förderung vom Bund. Es geht also jetzt darum, die Obernstraße mit der Straßenbahn weiterzuentwickeln. Gleichzeitig muss jetzt die Martinistraße endlich vom Status des Provisoriums befreit werden und die Versprechungen eingelöst werden, mit attraktiven Übergängen zur Schlachte, barrierefreien Haltestellen, sicheren Radwegen sowie der Nutzung der Fußwege und freien Flächen."

Fynn Voigt (Verkehrspolitischer Sprecher der FDP-Bürgerschaftsfraktion): „Um herauszufinden, dass sich Bremen eine Verlegung der Straßenbahn in die Martinistraße nicht leisten kann, hätte es keine Machbarkeitsstudie benötigt. Wir empfehlen einen kostengünstigen Verkehrsversuch, um die Obernstraße von der Straßenbahn zu befreien, wie zum Beispiel über die Westerstraße.“

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