Die CDU-Verkehrspolitiker der norddeutschen Bundesländer verlangen von der Bundesregierung einen schnelleren Ausbau des Bahn-Netzes. "Das Schienennetz ist in der Region Nord so störanfällig und überlastet wie nirgendwo sonst in Deutschland", sagt Hartmut Bodeit, verkehrspolitischer Sprecher der CDU-Bürgerschaftsfraktion in Bremen. Für den Start des 49-Euro-Tickets im Mai sei die Bahn nicht ausreichend gerüstet. Bodeit mahnt zudem an, dass es nur mit einem leistungsfähigen Schienennetz möglich sei, den Güterverkehr wesentlich stärker von der Straße auf die Schiene zu verlagern – und somit dem Klimawandel zu begegnen. Die norddeutschen Fachpolitiker der CDU fürchten laut eigener Aussage auch um die Hinterlandanbindungen der Seehäfen.
Kritik am Bundesverkehrsminister
Das Verhalten der Ampel-Regierung sei "in wirtschaftspolitischer Hinsicht fahrlässig", so Bodeit. Er richtet seine Kritik an Bundesverkehrsminister Volker Wissing (FDP), der im Ampelstreit abtauche. Mehr denn je bräuchten die deutschen Seehäfen "freie Fahrt", um gegenüber dem Ausland konkurrenzfähig bleiben zu können. "Wir fordern Herrn Wissing auf, der DB Netz AG die benötigten Mittel ohne Wenn und Aber zur Verfügung zu stellen", sagt Bodeit. Mit Bezug auf Bremen drängt der Christdemokrat ebenfalls auf mehr Tempo beim Netzausbau. Von besonderer Bedeutung sei der Bau des dritten Gleises zwischen Bremen-Burg und Oslebshausen, über den bereits seit mehreren Jahren diskutiert wird. Dieser Ausbau sei sowohl für den Personen- als auch für den Güterverkehr wichtig, betont Bodeit.
CDU-Verkehrspolitiker aus Bremen, Schleswig-Holstein, Hamburg und Niedersachsen hatten sich in der vergangenen Woche zu ihrer turnusmäßigen Sitzung getroffen – dieses Mal in Bremen. Im Mittelpunkt der Diskussion standen einer Mitteilung zufolge Fragen zum Ausbau der Verbindungen Hamburg-Hannover sowie über Bremen ins Ruhrgebiet. Auch die Schienenanbindung des sich im Bau befindlichen Fehmarnbelt-Tunnels war demnach Thema.