Im Streit um die baufälligen Bremer Weserbrücken hat Bundesverkehrsminister Volker Wissing (FDP) die Bremer Landesregierung kritisiert. Einem Bericht der "Nordsee-Zeitung" zufolge wirft er dem Senat vor, die Brücken und innerstädtischen Autobahnen im schlechten Zustand übergeben zu haben – seit Anfang 2021 ist die Autobahn GmbH als Unternehmen des Bundes für Planung, Bau, Instandhaltung, Betrieb sowie Finanzierung aller Bundesautobahnen zuständig.
Wissing bemängelt unzureichende Dokumentation
Darüber hinaus bemängelt Wissing laut Bericht, dass das Land Bremen die Erhaltungsmaßnahmen unzureichend dokumentiert habe. Viele Unterlagen hätten gefehlt oder seien unvollständig gewesen, so der Bundesminister. Wissing reagiert damit auf die Kritik von Bremens Verkehrssenatorin Maike Schaefer (Grüne), die sich zuletzt darüber beschwert hatte, vom Bund nicht früher über die Zustände der Brücken und Fernstraßen informiert worden zu sein.
Die Bremer FDP schließt sich Wissings Kritik an. Der Landesvorsitzende der Liberalen, Thore Schäck, wirft Schaefer große Versäumnisse vor. Das Verkehrsressort sei in den vergangenen Jahren mit der Pflege der Brücken völlig überfordert gewesen. Am Wochenende war bekannt geworden, dass die Weserbrücke der A1 und die Stephanibrücke noch maroder sind, als bislang angenommen wurde. Die Autobahn GmbH will ab 2024 mit der Sanierung beginnen. Das bedeutet Umleitungen und mehr Verkehr in der Stadt.