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Neues Hulsberg-Viertel Vorzeige-Quartier: Was sich in vier Jahren getan hat

Im Beirat Östliche Vorstadt wurde jetzt eine Zwischenbilanz zum Neuen Hulsberg-Viertel gezogen. Was ist dort bisher geschehen, was wird noch passieren?
15.05.2023, 05:09 Uhr
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Vorzeige-Quartier: Was sich in vier Jahren getan hat
Von Sigrid Schuer
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Auf der letzten Sitzung des Beirates Östliche Vorstadt vor der Wahl im gut gefüllten Bürgerhaus Weserterrassen wurde noch einmal ein Blick zurück auf die Entwicklungen im Neuen Hulsberg-Viertel unter besonderer Berücksichtigung der letzten Legislaturperiode geworfen. Aber auch der Blick in die Zukunft kam nicht zu kurz.

Investoren sowie der Geschäftsführer der Grundstücksentwicklung Klinikum Bremen-Mitte (GEG), Florian Kommer, standen dem Beirat sowie der Zuhörerschaft Frage und Antwort. Kommer begann bei den Anfängen des Neuen Hulsberg-Viertels und bedauerte, dass sich die Entwicklungen in dem von der Stadt als Vorzeigeprojekt gehandelten Quartier verzögert hätten. 2011 wurde die Grundstücksentwicklung Klinikum Bremen-Mitte gegründet. 2011 bis 2012 folgte der Bürger-Beteiligungsprozess, daran schloss sich das städtebauliche Gutachterverfahren an. Seit 2016 werden auf dem Gelände von der GEG Grundstücke verkauft. "In diesem Jahr haben wir damit begonnen, erste Wohnungen zu verkaufen", berichtete Kommer.

Wie sieht der Zeitplan aus?

Sollte fortan alles nach Plan laufen, soll das Neue Hulsberg-Viertel Ende der 2020er-Jahre fertiggestellt werden, unter dem Motto "Wohnen, Arbeiten und Freizeit" auf 14 Hektar. Insgesamt sind 115.000 Quadratmeter für Wohnen und 50.000 Quadratmeter für Nichtwohnen vorgesehen. Es sollen 1100 Wohneinheiten entstehen. 20 Prozent sollen an Baugemeinschaften und 30 Prozent an Sozialmieter vergeben werden. "Ein Prozess, der anstrengend, kritisch und konstruktiv war und ist", resümierte Florian Kommer. Steffen Eilers (Grüne), Sprecher des Beirates Östliche Vorstadt, nahm den Ball auf und konterte: "Die kritische Begleitung war auch notwendig."

Was ist besonders am neuen Quartier?

Florian Kommer betonte, dass das gesamte Quartier besonders sein solle. Sämtliche Straßen und Plätze seien zudem nach Frauen benannt worden. Ein kleiner Auszug: der Louise-Aston-Park, der Hanna-Lampe-Platz und die Helga-Krüger-Straße. Kommer und Eilers bedauerten es sehr, dass am 3. Mai die Frist für das Bieterverfahren für die Alte Pathologie verstrichen ist, ohne dass sich ein Bieter gefunden hätte. Wie bereits berichtet soll das denkmalgeschützte Gebäude, das das neue Herz des Quartiers werden soll, zwei Millionen Euro kosten. Das ausgeschriebene Konzept ist anspruchsvoll. Zu 49 Prozent soll das Konzept, zu 51 Prozent soll der von einem Investor zu zahlende Preis den Ausschlag geben. Ob das Bettenhaus erhalten oder abgerissen wird, ist indes noch offen. Dieses Verfahren liege in Händen der Gesundheit Nord, sagte Kommer. Ursprünglich hätte es gern die Stadtteilgenossenschaft Hulsberg übernommen. Zudem kommen drei Quartiersgaragen auf dem Gelände hinzu.

Wie sehen die weiteren Planungen auf dem Gelände aus?

Seit 2016 gehört der Bunte-/Specht-Gruppe das Areal an der Sankt-Jürgen-Straße, auf dem sie das Ärztehaus Klinikum Bremen-Mitte errichtete. Mit der 4-Quartier GmbH, laut Kommer ein "potenter Investor", gelinge die Balance zwischen dem Generieren von Verkaufserlösen und öffentlichem Interesse ganz gut. Nach zwölf Jahren könne es hier nun endlich mit dem Bauen losgehen. 

Bereits 2018 wurde das Grundstück Sorgenfrei 1 veräußert. Hier ist der Bau eines Wohnhauses vorgesehen. Für das Haus 42 wird ein Verkaufsverfahren für die Baugemeinschaft Karl eingeleitet. 2020 wurde der Anhandgabevertrag unterzeichnet, 2021 wurde er beurkundet. Die ehemalige Professor-Hess-Kinderklinik an der Friedrich-Karl-, Ecke Bismarck-Straße wurde 2021 an die Gewoba veräußert. Das Baufeld H will die Baugemeinschaft Frida erwerben. Kommer räumte ein, dass besonders die Baugemeinschaften Karl und Frida angesichts der sich verschlechternden Bedingungen, Stichwort Inflation und Krise am Bau, "ihren Sack zu tragen hätten". Er betonte, dass sie für das neue Quartier besonders wertvoll seien.

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