- Was gilt als pünktlich?
- Wie gravierend sind die Verspätungen?
- Was sind Ursachen der Verspätungen?
- Wie fällt der Vergleich zu anderen Jahren aus?
- Wann fährt die BSAG wieder den regulären Fahrplan?
"Pünktlichkeit ist unsere Regel, Unpünktlichkeit die Ausnahme." So verspricht es die BSAG auf ihrer Website. Aber trifft das für die Busse und Bahnen in Bremen wirklich zu? Das Verkehrsunternehmen wertet jedes Jahr aus, wie genau sich die Linien an den Fahrplan halten. Für das vergangene Jahr ist diese Bilanz noch nicht fertig. 2021 waren rund 87 Prozent der Busse pünktlich, die Bahnen erreichten eine Quote von 90 Prozent. Für BSAG-Sprecher Andreas Holling sind das gute Werte: "Wir sind zufrieden, wenn man die Möglichkeiten berücksichtigt, die uns der Straßenverkehr setzt."
Was gilt als pünktlich?
Alle Abfahrten, die eine Minute vor oder drei Minuten nach der Fahrplanzeit erfolgen, bewertet die BSAG als zuverlässig. "Zu frühe Fahrten sind für die Fahrgäste besonders ärgerlich, weil sie dann die Verbindung verpassen können", erläutert Holling. Ein technisches System gebe den Fahrern einen Hinweis, wann sie warten sollen. Deshalb spielten zu frühe Abfahrten von mehr als einer Minute statistisch keine Rolle.
Wie gravierend sind die Verspätungen?
Das Ausmaß der Verspätung unterteilt das Unternehmen in drei Kategorien. 2021 fuhren 0,5 Prozent der Busse und Bahnen mit mehr als 15 Minuten Verspätung ab. Drei bis sieben Minuten verspätet waren rund neun Prozent der Busse und sieben Prozent der Bahnen. Für sieben bis 15 Minuten liegen die Werte jeweils zwischen einem und zwei Prozent.
Was sind Ursachen der Verspätungen?
"Straßenbahnen sind grundsätzlich zuverlässiger, weil sie oft ihren eigenen Gleiskörper haben", erklärt Holling. Wenn aber falsch geparkte Autos den Weg versperrten, führe das Abschleppen oder das Warten auf den Halter schnell zu langen Verspätungen. "Unsere neuen Nordlicht-Bahnen sind breiter und deshalb öfter betroffen", sagt der BSAG-Sprecher. Einige Anwohner würden noch auf eine Weise parken, die den alten Bahnen keine Probleme bereitet habe.
Busse kommen oft dann nicht pünktlich zu den Haltestellen, wenn auch die Autofahrer im Stau stehen. "Eigene Fahrstreifen wirken sich sehr positiv auf die Zuverlässigkeit der Busse aus", betont Holling.
Wie fällt der Vergleich zu anderen Jahren aus?
Im Jahr 2020 sorgte Corona zeitweise für leere Straßen. Dies machte die Linien der BSAG pünktlicher. So erreichten die Bahnen eine Zuverlässigkeit von rund 91 Prozent, bei den Bussen waren es 89 Prozent. Die Vor-Corona-Werte waren 2019 mit rund 85 und 83 Prozent deutlich niedriger. Im Zeitraum 2012 bis 2017 erreichte die BSAG durchschnittliche Werte von rund 88 und 87 Prozent.
Wann fährt die BSAG wieder den regulären Fahrplan?
Neben der Pünktlichkeit entscheidet auch die Taktung der Linien über die Zufriedenheit der Fahrgäste. Seit Herbst schafft es die BSAG aber nicht, ihren regulären Fahrplan einzuhalten, weil zu viele Fahrer krank sind. "Im Vergleich zum Januar steht etwas mehr Personal zur Verfügung, aber noch immer nicht genug", sagt Holling. Deshalb halte man bis auf Weiteres am angepassten Fahrplan fest. Regelmäßige Linienausfälle seien für die Fahrgäste schlimmer, als sich auf reduzierte Taktungen einzustellen.