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Was möglich ist Vorbild für Bremen: Wie andere Städte ihre Bürger vor Hitze schützen

Der angekündigte Hitzeaktionsplan in Bremen lässt auf sich warten: Wie andere deutsche Städte besonders gefährdete Menschen vor Hitzefolgen schützen. Ein Überblick.
19.07.2024, 05:00 Uhr
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Vorbild für Bremen: Wie andere Städte ihre Bürger vor Hitze schützen
Von Sabine Doll

Rollos in der Wohnung runter, immer ein Wasser griffbereit und heiße, sonnige Plätze meiden: Nicht nur auf Bremerinnen und Bremer kommt an diesen Tagen einiges zu, bundesweit warnen die Behörden vor Gesundheitsrisiken durch extreme Hitze. Besonders gefährdet sind alte und kranke Menschen, Schwangere sowie Obdachlose. In Bremen lässt ein Hitzeaktionsplan noch auf sich warten. Andere Städte haben ihre Pläne oder spezielle Schutzmaßnahmen, die über allgemeine Informationen hinausgehen, bereits scharfgeschaltet.

Oldenburg: Anfang Juli hat die Stadt einen "coolen Stadtplan" im Internet veröffentlicht: In der digitalen Karte sind kühle Orte in der Natur und am Wasser markiert. Dazu gehören etwa der Blankenburger See, das Uni-Bad, der Schlossgarten und der Stadtwald. Außerdem werden Refill-Stationen zum Auffüllen von Wasserflaschen sowie Trinkwasserbrunnen in der Karte angegeben. Bürgerinnen und Bürger können auch selbst schattige Orte melden, die in einer weiteren Karte markiert werden.

Neu ist auch das Pilotprojekt "Stufenbrunnen": Bei Hitzewellen werden in Treppenhäusern der städtischen GSG Oldenburg Bau- und Wohnungsgesellschaft kostenlose Wasserflaschen verteilt. Das Projekt richtet sich an Senioren, die in den Miethäusern wohnen. Ziel sei es, Erkrankungen wie Hitzekrämpfe oder Hitzeerschöpfung und die daraus resultierende Aufnahme von älteren Menschen in Krankenhäusern zu reduzieren. "Darüber hinaus werden alle Mieterinnen und Mieter der GSG mit einem Schreiben über die gesundheitlichen Auswirkungen von Hitze informiert", heißt es auf der Internetseite der Stadt. Der coole Stadtplan, Warnungen, Tipps für Draußen-Arbeiter, Pflegepersonal und andere Gruppen sind in einem Hitzeportal unter oldenburg.de zu finden.

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Hagen: Gibt der Deutsche Wetterdienst eine Hitzewarnung heraus, rufen in der nordrhein-westfälischen Stadt ehrenamtliche Mitarbeiter aktiv bei Senioren an. Die Stadt hat gemeinsam mit der Freiwilligenzentrale ein Hitzetelefon eingerichtet, bei dem sich Senioren anmelden können. Neben der Hitzewarnung gibt das Team bei Bedarf auch praktische Tipps, wie man sich vor den hohen Temperaturen schützen kann, teilt die Stadt mit.

"Während des Gesprächs achtet das Team auch auf Anzeichen einer gesundheitlichen Beeinträchtigung und könnte so im Bedarfsfall Angehörige oder die Hausarztpraxis informieren", sagte Anjali Scholten, Leiterin des Gesundheitsamtes, in einem WDR-Bericht. Das neue Hitzetelefon sei eine Maßnahme aus dem Hitzeaktionsplan der Stadt.

Bielefeld: Aktuell werden Hitzepaten gesucht. Sie kümmern sich ehrenamtlich bei Hitzewellen um hilfsbedürftige Menschen, dazu zählen etwa Senioren. Der Aufruf ist auf dem Online-Hitzeportal (bielefeld.de/hitzeportal) veröffentlicht, die Freiwilligen werden für ihre Aufgabe geschult. Die Aktion ist Bestandteil des Hitzeaktionsplans, wie es auf der Internetseite heißt.

Ebenfalls im Angebot: ein Hitzetelefon, bei dem sich bestimmte Gruppen anmelden können. Sie erhalten laut dem Portal bei Hitzewarnungen telefonisch Verhaltenstipps. "Über das Hitzetelefon können auch ehrenamtliche Hitzepatinnen und Hitzepaten angefragt werden, die als Haushaltshilfe, Einkaufshilfe oder Begleitung im Alltag zur Verfügung stehen", heißt es.

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