Gesperrte Brücken, Reiterstaffel, Wasserwerfer und kreisende Hubschrauber: Mehrere hundert Polizisten sind am Sonntag rund um die als Hochrisikospiel eingestufte Bundesliga-Partie zwischen Werder Bremen und Hansa Rostock im Dauereinsatz gewesen. Um ein Aufeinandertreffen rivalisierender Gruppierungen zu verhindern, hat die Polizei vor dem Anpfiff der Fußball-Begegnung bis zur Halbzeitpause die Karl-Carstens-Brücke (Erdbeerbrücke) und die Wilhelm-Kaisen-Brücke gesperrt. Größere Auseinandersetzungen seien Laut Polizei bis zum frühen Abend ausgeblieben, eine Auswertung der Kontrollen dauere noch an.
Am Übergang Hastedter Osterdeich zum Osterdeich richteten die Einsatzkräfte nach eigenen Angaben eine Kontrollstelle ein. Dort war die Durchfahrt in beide Richtungen nicht möglich, was zu starken Verkehrsbehinderungen führte. Die Brücken habe man sperren müssen, weil Fahrzeug-Konvois mit zahlreichen Rostocker Fans in Richtung Stadion fuhren, sagte Polizeisprecher Nils Matthiesen. Darunter auch etwa 300 Personen, die als "Problemklientel" eingeschätzt werden. "Wir haben zahlreiche Fußballfans ohne Tickets kontrolliert", sagte Matthiesen. Auch die Sielwallfähre stellte ihren Fahrbetrieb ein, damit die unterschiedlichen Fangruppen getrennt blieben. Etwa 250 Auswärtige suchten das vom Stadion gegenüberliegende Weserufer auf, um ihre Mannschaft von dort lautstark zu unterstützen.
Den auswärtigen Fans stand ein Kontingent von etwa 1000 Karten zur Verfügung, ein Großteil der Anhänger boykottiert aber den Besuch im Stadion. Zahlreiche Hansafans ärgern sich über den Zwang zu Vorabregistrierung und Onlinebestellung der Eintrittskarten und andere coronabedingte Vorgaben und lehnen deshalb den Stadionbesuch ab.
Bereits um 10.15 Uhr hielten sich etwa 100 Personen nicht an das Fanmarschverbot. Eine Gruppe Werder-Anhänger marschierte auf der Straße Vor dem Steintor und blockierte den Fahrzeugverkehr. Einsatzkräfte stoppten die Fans in der Hamburger Straße. In Arbergen wurden Rostocker Anhänger kontrolliert.