Es ist ein Alarmzeichen für die SPD, ausgerechnet in ihrer einstigen Hochburg Bremen: Lediglich 13 Prozent der Wähler im Alter unter 25 Jahre haben für die Genossen gestimmt. Die SPD war bei der Bürgerschaftswahl in Bremen offenbar mega-out bei den jungen Leuten, wie eine Analyse von Infratest Dimap zeigt.
Mit ganz anderen Werten glänzen Grüne und Linke: Die Ökopartei hat mit 28 Prozent die meisten Stimmen bei den jungen Menschen bekommen. Die Linke kommt in dieser Altersklasse auf sehr gute 16 Prozent. Was die SPD zudem erschrecken müsste: In der Altersgruppe 25 bis 34 Jahre sieht es mit einem Anteil von 16 Prozent kaum besser aus. Lediglich bei den Wählern im Alter von 60 plus kommen die Sozialdemokraten mit 33 Prozent auf einen sehr hohen Wert.
Die CDU weist übrigens in den jeweiligen Altersgruppen ganz ähnliche Zahlen auf wie die SPD. Die Grünen hingegen haben bei ihrem Wahlergebnis ein Luxusproblem: Bei den Senioren wurden sie nur von enttäuschenden zehn Prozent gewählt, in allen anderen Altersklassen kommen sie auf gute bis sehr gute Zahlen.
Das 18-Seiten-Papier über das Wählerverhalten birgt manche weitere Überraschung. So haben die Grünen-Wähler eine klare Meinung über die Wunschfarben für eine Koalition: 67 Prozent favorisieren Rot-Rot-Grün, lediglich 17 Prozent erwärmen sich für Jamaika. Überraschend auch, dass neun Prozent der Selbstständigen den Linken ihre Stimme gegeben haben. Die AfD, die laut Hochrechnung bei 6,6 Prozent liegt, holt bei Arbeitern und Arbeitslosen mit 18 beziehungsweise 25 Prozent bemerkenswert hohe Anteile. Für andere ist offenbar die CDU ein echter Hoffnungsträger. 38 Prozent ihrer Wähler gaben an, aus Enttäuschung über die anderen Parteien die Christdemokraten gewählt zu haben.





