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Eisbären Bremerhaven "Mission 7001" schon jetzt ein Erfolg

Die "Mission 7001" der Eisbären Bremerhaven nimmt Fahrt auf: Für das Heimspiel des Basketball-Zweitligisten in der Bremer ÖVB-Arena an diesem Sonntag wurden bereits mehr als 5000 Tickets verkauft.
06.03.2024, 16:12 Uhr
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Von Frank Büter

"Mission 7001": Mit diesem Motto werben die Eisbären Bremerhaven für ihr kommendes Gastspiel in der Bremer ÖVB-Arena. Wenn der Basketball-Zweitligist an diesem Sonntag um 15 Uhr an der Bürgerweide sein Heimspiel gegen die Uni Baskets aus Münster bestreitet, hofft der Klub, dass mindestens 7001 Besucher den Weg in die Halle gefunden haben. "Für die Pro A wäre das doch mal eine tolle Marke", sagt Eisbären-Geschäftsführer Nils Ruttmann. Unabhängig vom Erreichen der ausgerufenen "Mission 7001" ist derweil jetzt schon sicher, dass Bremerhaven als Zweitligist für sich in puncto Zuschauer am Sonntag einen neuen Vereinsrekord aufstellen wird: "Wir haben jetzt bereits mehr als 5000 Tickets abgesetzt", sagt Ruttmann.

Bremerhavener Basketballspiele in der ÖVB-Arena haben Tradition. Bis zum Abstieg aus der Bundesliga im Mai 2019 waren die Eisbären regelmäßig zu Gast in Bremen. Angefangen mit dem Pokal-Viertelfinale gegen Alba Berlin am 1. März 2006 hat der Klub als Erstligist an der Bürgerweide 25-mal Station gemacht und dabei pro Partie im Durchschnitt rund 8000 Besucher angelockt. Die größte Kulisse gab es im März 2011, als 10.120 Zuschauer zum Derby gegen die Artland Dragons aus Quakenbrück strömten. Bei ihrem letzten Auftritt als Erstligist hatten sich die Eisbären Ende April 2019 vor 6698 Zuschauern gegen Göttingen nach Verlängerung mit 94:88 durchgesetzt.

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Wenn Bremerhaven nun zum vierten Mal als Pro-A-Ligist in der ÖVB-Arena gastiert, soll die Besucherzahl aus der Göttingen-Partie möglichst übertroffen werden. "Wir wollen den Fans mit einem bunten Rahmenprogramm und attraktiven Mitmach- und Gewinnaktionen ein unvergessliches Event bieten", sagt Nils Ruttmann. Zum Vergleich: Im vergangenen Oktober hatten 2487 Zuschauer in der ÖVB-Arena den Eisbären-Erfolg gegen Quakenbrück gesehen. Bei der Pro-A-Premiere im Oktober 2021 gegen Ehingen waren es 769 Zuschauer, im Oktober 2022 kamen 1603 Zuschauer zum Spiel gegen Tübingen. Vor dem anstehenden Münsterspiel habe man die Messlatte nun bewusst sehr hoch gelegt, schildert Ruttmann. "Aber wir fühlen uns als Organisation bereit, das zu schaffen." Rund 300 ehrenamtliche Kräfte sind allein am Sonntag eingebunden, um für einen möglichst reibungslosen Ablauf zu sorgen.

Solche Gastspiele in Bremen seien in doppelter Hinsicht wichtig für den Verein, betont Ruttmann. Den Bekanntheitsgrad in der Region zu steigern, die Zuschauer zu begeistern und vielleicht auch in Bremen neue Fans hinzuzugewinnen, sei ein Faktor. "Es geht bei diesen Spielen aber auch darum, den Verein wirtschaftlich nach vorne zu bringen. Das ist ebenfalls Teil der Wahrheit", sagt Ruttmann mit Blick auf den Schuldenabbau und die angestrebte Konsolidierung. Umso mehr freue er sich über die Resonanz aus der Bremer Wirtschaft. Darüber, dass viele Firmen aus der Stadt die Gelegenheit nutzen würden, sich in der Arena zu präsentieren. "Die Halle bietet dafür mit den VIP-Logen und dem Bereich auf der Empore auch tolle Möglichkeiten", sagt der Geschäftsführer. Ebenso wie die Eisbären-Profis war auch Ruttmann in den vergangenen Tagen und Wochen auf Werbetour für dieses Event. Ziel sei es gewesen, sich zu zeigen und Interesse zu wecken.

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Die sportliche Einstimmung auf dieses Rekordspiel in Bremen ist den Eisbären allerdings gehörig misslungen. Nach zwei knappen Siegen zuvor gegen Nürnberg und in Koblenz gab es am Sonntag vor heimischer Kulisse in der Stadthalle Bremerhaven gegen das Farmteam von Rasta Vechta eine ebenso rekordverdächtige 71:109-Pleite. "Wir haben das Spiel in den Sand gesetzt", sagt Eisbären-Center Hendrik Drescher. Umso wichtiger sei es nun, ein Zeichen zu setzen und den Zuschauern in Bremen zu zeigen: "Wir sind noch da."

Der Blick auf die Tabelle verdeutlicht: Bei vier Punkten Rückstand auf Play-off-Rang acht und nur noch neun ausstehenden Partien darf sich Bremerhaven kaum noch einen Ausrutscher erlauben, will man nicht schon mit Ablauf der Hauptrunde am 27. April in den Sommerurlaub gehen. Eine schwere Hypothek, zumal die Eisbären mit Frankfurt, Jena und Trier auch noch gegen die Top-Drei der Liga antreten müssen. "Wir können es noch aus eigener Kraft schaffen, die Chance ist rechnerisch noch da", sagt Headcoach Steven Key. Um dieses Ziel zu erreichen, müsse man aber auch mal gegen Konkurrenz aus dem Play-off-Bereich gewinnen, betont Key. Der kommende Gegner aus Münster ist ein solcher Konkurrent. "Münster steht da, wo wir hinwollen", sagt Hendrik Drescher über den Tabellenachten. "Münster gilt es zu schlagen."

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Nach der Niederlage gegen Vechta hatten die Eisbärenspieler zwei Tage Zeit, die Klatsche zu verdauen und sich zu regenerieren. Erst an diesem Mittwoch ist Key mit seinen Mannen in die Vorbereitung eingestiegen. Er hofft, dass auch die zuletzt schmerzlich vermissten Nick Hornsby (Knöchelverletzung) und Jarelle Reischel (Magen-Darm-Infekt) spätestens Ende dieser Woche wieder ins Aufgebot zurückkehren werden. Ihre Abschlusseinheit werden die Eisbären an diesem Sonnabend dann in der ÖVB-Arena absolvieren. "Die Körbe hängen zwar überall gleich hoch, trotzdem ist es von Vorteil, sich räumlich an die fremde Halle zu gewöhnen", sagt Steven Key.

Vor einer Rekordkulisse zu spielen, mache die Angelegenheit sehr besonders, sagt Hendrik Drescher. Der 23-Jährige, der vor der Saison aus Bochum nach Bremerhaven gekommen ist, hat noch keine Partie verpasst. Der gebürtige Berliner war also auch im Herbst dabei, als sich die Eisbären vor knapp zweieinhalbtausend Zuschauern gegen die Dragons durchgesetzt haben. Da habe er die Stimmung in der Halle schon sehr genossen. "Ich freue mich auf die Fans. Das gibt uns noch mal einen Extra-Push, wenn so viele Leute zugucken. das wird ein Riesenspiel", sagt Drescher. Aber auch der Big Man weiß: "Es wird jetzt ernst für uns."

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