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Eisbären Bremerhaven Entsetzen in der Schlusssekunde

Durch einen Dreier in der letzten Sekunde verliert Bremerhaven in Gießen mit 88:89 und muss in der 2. Basketball-Bundesliga Pro A weiter um den Einzug in die Play-off-Runde bangen.
16.04.2023, 17:46 Uhr
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Entsetzen in der Schlusssekunde
Von Frank Büter

Die Zeit streicht von der Uhr. Gießen sucht nach einer Lösung. Nach einem freien Spieler, der den letzten Wurf ausführen soll. Die etatmäßigen Schützen sind abgedeckt und nicht in Position. Spielmacher Jordan Barnes führt den Ball, kommt aber selbst auch nicht zum Abschluss. Er passt raus in die linke Ecke. Dort steht Stefan Fundic. Der Bosnier ist kein Dreierspezialist, jetzt aber muss er von jenseits der Linie abschließen – und trifft. Der Ball geht durch die Reuse, die Partie ist aus. In allerletzter Sekunde bezwingt Gießen die Eisbären Bremerhaven in der 2. Basketball-Bundesliga Pro A mit 89:88 (48:47).

Ein Treffer, der für großes Entsetzen sorgt in Reihen der Eisbären. Sie hatten großartig gekämpft und alles gegeben. Sie hatten gut verteidigt, auch in dieser entscheidenden Szene. Und dann das. Mit diesem Buzzer Beater, mit diesem Dreipunktewurf in der Schlusssekunde, wurde Bremerhaven der Sieg noch entrissen. Ein Sieg, der so wichtig gewesen wäre im Kampf um Rang acht und den damit verbundenen Einzug in die Play-off-Runde. Durch diese Niederlage aber müssen die Eisbären um Topscorer Matt Frierson (22), der unter anderem fünf von fünf Dreierversuchen traf, weiter um das Erreichen ihres Saisonziels bangen.

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Mit versteinerten Mienen und traurigen Blicken schlichen Adrian Breitlauch und Co. also vom Parkett der Gießener Halle, während die Heimmannschaft von den mehr als 2000 Zuschauern frenetisch gefeiert wurde. Am Mittwoch erst hatte Gießen in Jena knapp mit 90:89 gewonnen, dort hatte Roland Nyama 36 Sekunden vor dem Ende für den entscheidenden Korbleger gesorgt. Und nun dieses Szenario. Glückselig lag sich das Heimteam in den Armen. Klatschte. Tanzte. Der Pass raus auf Fundic sei nicht die erste Option gewesen, sagte Gießens Kapitän Nico Brauner, lachte und strahlte.

Freud und Leid lagen also ganz dicht beieinander in dieser Partie, die bereits echten Play-off-Charakter bot. "Kompliment an Bremerhaven", sagte Gießens Trainer Branislav "Frenky" Ignjatovic. "Wir haben heute gegen einen sehr starken Gegner gespielt, das Team hat sehr viel Qualität." Eine Qualität, die ausreichen sollte, um auf der Zielgeraden auf Kurs zu bleiben und doch in die Play-offs einzuziehen. Das jedenfalls glaubt Eisbären-Cheftrainer Steven Key. "Wir sind noch im Rennen und haben es selbst in der Hand", sagte der Coach mit Blick auf das Restprogramm.

Am nächsten Sonntag treffen die Eisbären in ihrem letzten Heimspiel der Hauptrunde auf Trier (Beginn 15 Uhr/Stadthalle Bremerhaven), und zum Abschluss reist Bremerhaven am 29. April nach Düsseldorf. "Ich glaube daran, dass wir es schaffen", sagte Steven Key. "Ich bin fest davon überzeugt", sagte auch Geschäftsführer Nils Ruttmann und verwies darauf, dass die Formkurve in den vergangenen Wochen deutlich nach oben gezeigt und man in der Rückrunde mit Vechta, Tübingen, Quakenbrück und Dresden mehrere Topklubs geschlagen habe. "Man muss mit uns rechnen." Man schaue jetzt nur von Spiel zu Spiel und dann erst auf die Tabelle.

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Unabhängig vom sportlichen Ausgang der Saison hat die Vereinsführung hinter den Kulissen derweil schon ihre Hausaufgaben gemacht und wird an diesem Montag fristgerecht die Lizenzunterlagen für die kommende Spielzeit einreichen. Und zwar sowohl für die Pro A als auch für die Basketball-Bundesliga BBL. "Wir wappnen uns für jedes Szenario und werden beide Anträge stellen", erklärte Nils Ruttmann gegenüber dem WESER-KURIER. Durch den Übergang in eine neue Gesellschaft haben die Eisbären schon zu Jahresbeginn 2022 wirtschaftlich die Grundlage für eine Rückkehr in die Bundesliga geschaffen. Auch wurden bereits der Etat und das Budget für die Spieler gegenüber der Vorsaison angehoben. Um nun sportlich die Rückkehr in die BBL zu schaffen, müsste Bremerhaven indes nicht nur in die Play-offs einziehen, sondern dort auch das Finale erreichen.

Eisbären Bremerhaven: Frierson (22), Larysz (4), Reischel (13), Breitlauch (2), Krajcovic (8), Freeman (6), Oehle (6), Norl (13), Meyer, Thomas (6), Stovall (8), Vanaclocha.

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