Seit 2001 gibt es transfermarkt.de. Das Internetportal hat sich längst als Datenbank etabliert, in der eine sechsstellige Anzahl von Kickern aus allen möglichen Ligen geführt wird. Deshalb gibt es auf transfermarkt.de auch einige interessante Rankings. Etwa das der erfolgreichsten Torschützen der Bremen-Liga. Es bildet die höchste Spielklasse nicht vollständig ab, liegen doch lediglich die Daten seit Beginn dieses Jahrhunderts vor. Einen interessanten Überblick geben die Zahlen aber allemal (Stand: 27. September 2024).
Der absolut Beste: Mit 191 Toren in 257 Spielen führt Jan-Niklas Kersten die Tabelle an. „Mein Ziel ist, die 200 zu knacken“, sagt der 28-Jährige. Man ahnt es: Kersten ist noch aktiv, derzeit beim OSC Bremerhaven. Bei den Olympischen hatte er als A-Jugendlicher in 2013 auch begonnen. In der LTS Bremerhaven, für die der Angreifer zwischen 2015 und 2023 aktiv gewesen war, gibt es daneben noch einen zweiten Verein in seiner Vita. Den größten Teil seiner Karriere verbrachte Jan-Niklas Kersten also in einem Team, das eigentlich nie in der Spitze der Bremen-Liga vertreten war.
Zudem galt die LTS als Kontermannschaft, die vor allem auf die Schnelligkeit ihres besten Angreifers setzte. „Damals habe ich eher im Mittelfeld gespielt und kam aus der Tiefe“, erinnert sich Kersten. Aus jenen Tagen stammen allerdings die Highlights seiner bisherigen Karriere: In 2017 trat der Torjäger bei der Militär-Weltmeisterschaft im Oman an und spielte mit der LTS im DFB-Pokal gegen den 1. FC Köln (0:5).
Der relativ Beste: Mit 178 Toren in 155 Spielen folgt Iman Bi-Ria gleich hinter dem Spitzenreiter. Die Wertung „Minuten pro Tor“ entscheidet der heutige Trainer des Brinkumer SV dagegen klar für sich. Denn während Jan-Niklas Kersten 119 Minuten für einen Treffer benötigte, schlug Bi-Ria statistisch alle 68 Minuten zu. Für den 40-Jährigen hat diese Zahl die meiste Aussagekraft. „Das ist der bessere Wert“, sagt Bi-Ria. Dagegen wendet Kersten ein, dass sein Verfolger „immer in Topteams“ gespielt habe. Da ist allerdings auch etwas dran: Nach einem Start beim Union 60 war Iman Bi-Ria für den Brinkumer SV (2007/2008), den Bremer SV (2011 bis 2015) und den BSC Hastedt (2017/2018) angetreten. „Beim BSC war mein letztes richtiges Jahr, wir wurden Dritter, und ich habe 26 Tore gemacht“, erinnert sich der Torjäger.
So richtig gut lief es aber vor allem beim BSV: Bi-Ria wurde dreimal zum Fußballer des Jahres gewählt und erlebte auch seinen ganz persönlichen Höhepunkt in dieser Zeit – den ersten Lottopokalsieg in 2013, nach einem 1:0 über den Blumenthaler SV. „Es war eigentlich ein typisches 0:0, aber ich habe per Elfer getroffen“, sagt Iman Bi-Ria, der in seiner Karriere auch für Atlas Delmenhorst, beim TB Uphusen und dem TSV Ottersberg gespielt hatte. Heute würde es seinen Spielertyp allerdings kaum noch geben: „Alles ist auf Athletik und Dynamik ausgelegt – ein ganz anderer Fußball.“ Seine Stärken hatten damals im Strafraum gelegen: Bi-Ria lebte von seinem Instinkt und einem guten Abschluss.
Die Top Ten: Neben Jan Niklas Kersten befinden sich im Vierten Sebastian Kurkiewicz (149 Tore/311 Spiele, SG Aumund-Vegesack) und dem Zehnten Marcel Dörgeloh (115/205, BTS Neustadt) nur zwei weitere noch aktive Kicker unter den erfolgreichsten Torjägern der Spielklasse. Der Rest hat seine Karriere beendet oder tritt zumindest nicht mehr in der Bremen-Liga an: Gökhan Yücel (152/300), Saimir Dikollari (136/163), Mirko Jankowski (131/197), Simon Cakir (128/160), Bashkim Toski (128/193) und Muhammed Hodzic (120/270). Dabei kommt lediglich ein Kicker dem rechnerischen Topwert von Bi-Ria nahe: Simon Cakir traf statistisch alle 82 Minuten.
