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16. Bremen-Marathon gestartet Fragen und Antworten zum Mythos Marathon

Am Sonntag wird der 16. Bremen-Marathon gestartet. Zehn Fragen und Antworten, warum die 42,195 Kilometer lange Strecke solch ein Mythos ist. Oliver Sebrantke läuft zum 15. Mal mit.
30.09.2021, 15:45 Uhr
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Fragen und Antworten zum Mythos Marathon
Von Mathias Sonnenberg

Am Sonntag wird wieder gerannt: Zum 16. Mal wird die Bremer Innenstadt ganz im Zeichen des Laufsports stehen. Um die 2700 Teilnehmer haben sich für den Marathon, Halb-Marathon und 10-Kilometer-Lauf angemeldet. Oliver Sebrantke (45) ist in seinem Leben schon über 70 Marathons gelaufen. In Bremen ist der Stuhrer jetzt zum 15. Mal am Start, sechs erste Plätze kann er vorweisen. Aber warum ist der Marathon solch ein Mythos? Zehn Fragen und Antworten.

Warum heißt der Marathon eigentlich Marathon?

Der Ursprung des Laufes liegt im antiken Griechenland. Der Legende zufolge lief 490 v. Chr. ein Bote 40 Kilometer nach Athen, um dort den Sieg der Athener in der Schlacht bei Marathon zu verkünden. Nachdem er noch die Worte “Wir haben gesiegt” hervorgebracht habe, sei er tot zusammengebrochen. Angeblich ist so der Marathonlauf entstanden.

Warum ist die Strecke exakt 42,195 Kilometer lang?

Der erste offizielle Marathonlauf fand 1896 bei den Olympischen Spielen in Athen statt, damals auf einer Distanz von 40 Kilometern. Zwölf Jahre später wurden die Spiele in London ausgetragen. Weil das Ziel im Olympiastadion war, sollten die Läufer direkt vor der königlichen Loge am Schloss Windsor starten. Hierfür war eine Verlängerung der Strecke auf genau 42,195 Kilometer nötig. 1921 legte der Internationale Leichtathletikverband für die Strecke dann auch offiziell diese Länge fest.

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Wie lange dauert ein Marathon?

Das hängt natürlich von den Läufern und Läuferinnen ab. Der olympische Marathonsieger benötigte 1896 für die 40 Kilometer etwas weniger als drei Stunden. Das entspräche auf der heute üblichen Strecke einer Marathonzeit von 3:10 Stunden. Eine Zeit, die heute ambitionierte Hobbyläufer benötigen. Gute Marathonläufer benötigen meist um die 2:30 Stunden. Der schnellste Marathonläufer der Welt ist Eliud Kipchoge, 2018 brauchte er in Berlin 2:01:39 Stunden. Im weltweiten Durchschnitt brauchen Marathonis 4:30 Stunden für die Strecke.

Was macht den Reiz des Bremer Marathons aus?

Alle Teilnehmer schwärmen von der schönen Strecke. Das kann Oliver Sebrantke nur unterstreichen. "Man bekommt quasi eine komplette Stadtführung geboten", sagt er. Weser, Werdersee, Schwachhausen, Rhododendronpark, Universität, Überseestadt, Bürgerpark, Schlachte, Weserstadion, Osterdeich, es sei eigentlich alles dabei. 

Was gilt als schönster Punkt beim Bremen-Lauf?

Da gehen die Meinungen auseinander. Für viele Läufer aber ist der Abschnitt an der Schlachte am schönsten – auch für Sebrantke. "Dort sitzen dann unten an der Weser viele Zuschauer an der Strecke und klatschen, die Sonne scheint einem entgegen. Und man weiß: Von hier aus sind es nur noch sieben Kilometer bis zum Ziel. Das sorgt für gute Gefühle."

Welche Kilometer sind bei einem Marathon am schwierigsten?

Jeder Marathoni weiß: Auf der Strecke gibt es ein Auf und Ab der Gefühle. Die ersten fünf Kilometer seien immer großartig, sagt Sebrantke. "Da rennt man meist zu schnell, klatscht die Zuschauer ab, winkt Bekannten zu und fühlt sich einfach toll." Aber spätestens ab Kilometer 15 gebe es eine Veränderung. "Da kommt oft ein Anflug von Panik: Schaffe ich das wirklich?" Den Tiefpunkt erreichen viele Läufer nach 30 Kilometern. Sebrantke: "Da kommt dann der Mann mit dem Hammer, man baut körperlich ziemlich ab." Wer dieses Tief überwinde, werde ab dem 35. Kilometer belohnt. "Dann denkt man nur noch an den Zieleinlauf, das beflügelt." 

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Wie wichtig sind psychische und physische Vorbereitung?

Natürlich sei es wichtig, sich auch mental auf solch eine lange Distanz vorzubereiten, sagen die Fachleute. Aber die Psyche werde erst entscheidend, wenn der Körper am Ende sei. Deshalb könne ein Marathon niemals ohne gründliche Vorbereitung gemeistert werden. "Aus der trockenen Hose schafft man das nicht", erklärt Sebrantke. Es gehe darum, den physischen Tiefpunkt möglichst weit nach hinten zu schieben, das gehe nur mit Training. Sebrantke trainiert in der Regel an sechs Tagen pro Woche.  

Kann jeder gesunde Mensch einen Marathon laufen?

Klare Antwort: Ja! Jeder gesunde Mensch könne ja auch 42 Kilometer zu Fuß gehen. Und wer dann etwas schneller ginge, würde ja schon laufen, sagt Sebrantke. "Es ist alles eine Frage der Vorbereitung." Sein erster Marathon sei die Hölle gewesen, zwei Wochen lang sei er danach krankgeschrieben gewesen, die Füße habe er sich blutig gelaufen und dann vier Jahre lang keinen Marathon gelaufen. Sein Fehler damals: Im Training sei er maximal nur 20 Kilometer gelaufen. "Ich dachte, dass ich das Doppelte dann auch laufen kann." Ein schmerzlicher Fehler. 

Wie trainiert man vor einem Marathon?

Als Faustregel gilt: Sechs Monate vor dem Lauf muss mit dem Training begonnen werden. Die Länge der Strecke wird langsam erhöht, die längste Distanz sollte allerdings 30, maximal 35 Kilometer sein. "Das reicht aus", erklärt Sebrantke. Diese sogenannten Longruns werden ab zwölf Wochen vor dem Marathon absolviert. In der letzten Woche wird das Trainingspensum um 50 Prozent reduziert, damit der Körper sich erholen kann.   

Was gilt als schönster Marathon der Welt?

Das ist natürlich Ansichtssache – New York, Rio de Janeiro, Kapstadt, Berlin, es gibt unendlich viele schöne Strecken. Sebrantkes Lieblingsstrecke ist der Athen-Marathon. "Da geht es in Marathon los nach Athen. Zweimal bin ich die Strecke gelaufen und mir ist jedes Mal eine Gänsehaut über den Rücken gelaufen, weil ich den Mythos Marathon gespürt habe."    

Zur Sache

BSAG weist auf Umleitungen hin

Die Marathon-Strecke führt zu Umleitungen auf den Linien 2, 3 und 8 sowie den Buslinien 20, 21, 22, 24, 25, 26, 27, 28 und 31. Die wichtigsten Infos für die Straßenbahnen Linien 2 und 3 (ab Betriebsbeginn bis etwa 17 Uhr): Die Obernstraße ist während der Veranstaltungsdauer voll gesperrt. Die Bahnen werden deshalb von der Domsheide über Wilhelm-Kaisen-Brücke und Westerstraße zu Am Brill umgeleitet. Am Brill halten die Bahnen an der Haltestelle der Linie 1.

Folgende Straßen sind immer passierbar: Kurfüstenallee, Rembertiring, Osterdeich ab Stader Straße (stadteinwärts), Schwachhauser Heerstraße (ab August-Bebel stadteinwärts), Erdbeerbrücke, Marcusallee, Stresemannstraße, Steubenstraße. Temporär sind der Stern und der Breitenweg von etwa 11.20 bis 11.50 Uhr nicht befahrbar, aber sonst frei. Alle Umleitungen online unter
www.bsag.de.

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