Ab 29. Oktober startet die Deutschland-Tour der „Let’s Dance Liveshow“ mit 23 Vorstellungen in 17 Städten. Inwiefern unterscheiden sich diese Auftritte von dem bekannten RTL-Format?
Es ist deshalb eine besondere Sache, weil alle Profis und jeweils fünf Prominente einen Monat lang unterwegs sind. Wir haben tolle Choreografien, die wir als Gruppentänze zeigen, und die Einzel-Tänze sind natürlich auch dabei. Wie in der Fernsehshow gibt es dann auch eine Bewertung durch die bekannte Jury mit Joachim Llambi, Motsi Mabuse und Jorge Gonzales. Das Besondere ist, dass das Publikum in jeder Stadt am Ende einer Show per Abstimmung einen Dancing-Star wählt.
Dann gibt es also die TV-Show als Live-Event für Zuschauer?
Genau. Allerdings ist es bei der Liveshow eher ein Showprogramm: Da tanzen die Profis anfangs untereinander, und später kommen die Prominenten dazu. Und natürlich ist die Stimmung vor so viel Zuschauern noch einmal eine ganz andere als im Fernsehstudio. Alles ist ein bisschen größer, und da wir über Wochen gemeinsam unterwegs sind, fühlt es sich an wie eine Klassenfahrt.
Sie haben nun bereits eine Woche intensiv trainiert. Insofern dürfte sich die Vorbereitung auf diese Tour nicht deutlich unterscheiden von jener zur Fernsehsendung, oder?
Es ist ein großes Event und muss deshalb auch gut vorbereitet werden. Die Show dauert schließlich zwischen zweieinhalb und drei Stunden. Es ist etwas anstrengend, solange unterwegs zu sein. Aber dafür bekommt man so viel zurück: Das Publikum feiert, und man sieht das Lächeln im Gesicht. Es macht Spaß. Die Leute freuen sich einfach, und diese Anerkennung ist für uns Tänzer einfach das Größte.
Und nach dem Tanz ist vor Joachim Llambi: Seine Bewertung gilt als besonders streng. Wie gehen Sie damit um?
Die Kritik ist dafür da, um damit zu arbeiten. Die Jury möchte ja helfen, und auf der Tour geht es einfach darum, wieder gemeinsam zu tanzen und zu genießen! Let’s Dance ist eine Familie.
Wie geht man in dieser Familie denn mit den Prominenten um, etwa Gabriel Kelly, mit dem Sie im Frühjahr erstmals die TV-Show gewinnen konnten?
Für mich ist damals ein Traum in Erfüllung gegangen. Ich liebe diese Sendung und bin mit Leib und Seele dabei. Es war einer der schönsten und emotionalsten Momente in diesem Jahr. Gabriel war sehr fleißig und ist musikalisch, wir haben uns super verstanden und nie gestritten. Es hat einfach alles perfekt zusammengepasst.
Ist das eine Voraussetzung für den Sieg bei Let’s Dance?
Ja, es muss einfach passen. Aber natürlich ist es auch wichtig, authentisch zu sein. Die Zuschauer haben uns durch die ganze Staffel durch ihre Anrufe unterstützt und dafür sind wir sehr dankbar.
Sie waren zum vierten Mal dabei und hatten zuvor bereits mit Sänger Mickie Krause, dem Schauspieler Timur Ülker und dem Influencer Younes Zarou getanzt. Was hat diese Partner von Gabriel Kelly unterschieden?
Es kommt auf so viele Dinge an. Alle meine Tanzpartner haben Gas gegeben und waren motiviert. Mein Ziel ist auch immer, meinen Tanzpartner möglichst gut aussehen zu lassen. Seine Fähigkeiten sollen im Vordergrund stehen, und was man nicht so gut beherrscht, wollen wir ein bisschen verstecken. Was dann dabei herauskommt, kann man nie vorher wissen. In jeden Fall muss ein Paar harmonieren.
Und das hat mit Gabriel Kelly womöglich noch ein bisschen besser funktioniert als in den Jahren zuvor?
Ich habe mich mit allen super verstanden. Das Besondere an der Zusammenarbeit mit Gabriel war dessen feines Gefühl für die Musik und für die Bewegung: Er hat immer ein Stück von sich selbst eingebracht und sehr emotional getanzt!
Werden Sie auf der Tour erneut mit Gabriel Kelly tanzen?
Ja, ich freue mich sehr, ihn wieder zu sehen und mit ihm zu tanzen. Ich hoffe, dass wir das Publikum wieder mitnehmen können in unsere Welt des Tanzes! Man baut eine enge Verbindung auf, eben wie in einer Familie.
Und am 14. November kommt diese Familie in die ÖVB-Arena nach Bremen. Das ist schon etwas Besonderes, oder?
Mit Gabriel als amtierende Dancing Stars anzutreten, ist wirklich etwas Besonderes. Mit Zsolt Sandor Cseke und Evgeny Vinokurow sind ja zwei weitere Bremer vom Grün-Gold-Club dabei. Wir drei freuen uns alle, dass wir in der heimischen Halle und vor Heimpublikum tanzen dürfen.
Mit Ihrem Partner Zsolt Sandor Cseke haben Sie 2022 die Deutsche Meisterschaft gewonnen, wurden Dritter der Weltmeisterschaft und Vize-Europameister. Wie geht die Karriere als Leistungstänzerin weiter?
Das war für uns ein sehr schönes Jahr, und es war ein schöner Abschluss für uns. Es war nämlich der letzte Wettkampf, denn wir haben danach keine Turniere mehr getanzt. Es ist an der Zeit, den Jüngeren den Vortritt zu lassen. Deshalb haben wir uns auf der Gala von Grün-Gold vor einigen Wochen sehr emotional auch ganz offiziell als Tanzpaar im Leistungssport verabschiedet.
Dann spielte die private Trennung von Zsolt Sandor Cseke in diesem Frühjahr gar keine Rolle bei der Entscheidung?
Nein, das hat gar nichts miteinander zu tun. Wir werden auch zukünftig noch viel miteinander arbeiten, trainieren und tanzen, haben uns aber vom Leistungs- und Turniersport verabschiedet.
Werden Sie dann nach der Let’s Dance-Tour auch wieder bei der TV-Show im kommenden Frühjahr dabei sein?
Ich würde gern wieder dabei sein, Zsolt bestimmt auch. Wir lieben diese Show und die Arbeit mit den Menschen. Aber bislang ist noch keine Entscheidung gefallen.
Das Gespräch führte Stefan Freye
