Viele Jahre galt der Hamburger SV als unabsteigbar. Heute scheint es, als wäre der einst so stolze norddeutsche Traditionsverein unaufsteigbar. Mit der Entlassung von Steffen Baumgart erlebt Hamburg den nächsten Tiefpunkt. Seit dem Abstieg 2018 wurden schon acht Trainer verschlissen.
Als Werder den Nordrivalen im Mai 2009 binnen drei Wochen aus dem DFB-Pokal und dem UEFA-Cup warf, schien das der Tiefpunkt des HSV zu sein. Danach aber kam es viel schlimmer.
Dem HSV fehlt es nicht an Geld, sondern an Zusammenhalt und Besonnenheit. Nach dem Abstieg 2021 drohte Werder wie ein zweiter HSV zu werden. Nur Platz zehn nach einem Drittel der Saison, ein Impfpassfälscher auf der Trainerbank, eine chaotische Außendarstellung – doch dann gelang die Wende. Dank der Besonnenheit von Ole Werner und dank eines großen Zusammenhalts gelang der Aufstieg. Gefühlt drückte die ganze Stadt Werder im Mai 2022 durchs Tor zur 1. Liga. Hamburg sollte sich Bremen zum Vorbild nehmen.