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Vierte Auflage Viel Bremer Prominenz beim Sportgipfel des WESER-KURIER

Bremens Sportszene hat sich am Dienstagabend beim vierten Sportgipfel des WESER-KURIER getroffen. Im Fokus standen Austausch und Unterhaltung – ein gelungener Abend mit vielen Highlights.
17.09.2024, 22:03 Uhr
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Viel Bremer Prominenz beim Sportgipfel des WESER-KURIER
Von Jean-Julien Beer

Mehr als 350 Gäste kamen am Dienstagabend in Bremen zum vierten Sportgipfel des WESER-KURIER zusammen. Im Kundenzentrum von Mercedes-Benz in Sebaldsbrück konnten sich die Persönlichkeiten aus der Bremer Sportszene, der Wirtschaft und der Politik in lockerer Atmosphäre austauschen und erlebten zwei sehenswerte Auftritte: Die Cheerleader der Bremen Firebirds sowie das junge Rollschuh-Tanzpaar Theodor Köhler (10) und Alexandra Zhuravleva (9) erhielten eine Menge Applaus.

Unter den Gästen waren Werder-Chef Klaus Filbry sowie Geschäftsführer Clemens Fritz und der neue Leiter Profifußball des Vereins, Peter Niemeyer. Nach dem Sieg in Mainz und dem insgesamt erfolgreichen Saisonstart konnten sie den Abend ebenso genießen wie die vielen Vertreter des Bremer Amateursports und der Verbände. Auch der Vorstand der Bremer Tageszeitungen AG, David Koopmann, sowie Chefredakteurin Silke Hellwig mischten sich unter die Gäste.

WK-Sportchef Olaf Dorow verwies bei seiner Begrüßung auf die gestiegene Bedeutung eines seriösen Journalismus auf allen Kanälen des WESER-KURIER, „gerade in Zeiten von Fake News und Populismus“.

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Kurz vor dem Start der Deutschen Eishockey-Liga war auch der neue Cheftrainer des Vizemeisters Fischtown Pinguins dabei, Alexander Sulzer. Ebenfalls aus Bremerhaven angereist war der neue Headcoach der Zweitliga-Basketballer, Steven Esterkamp. Auch seine Eisbären starten am Wochenende in die neue Saison, ihr erstes Heimspiel gegen Rasta Vechta II wird am Sonntag in der Bremer ÖVB-Arena ausgetragen.

Der Organisator der Veranstaltung, Bernd Schwochert, bot der Bremer Sportprominenz mit seinem Team ein buntes Rahmenprogramm. Die Gastgeberin des Abends, Kerstin Falkenberg, verwies auf die vielen Jahre, in denen sich Mercedes-Benz bereits bei der Förderung von Sportlern sowie bei großen Events engagiert. Es sei ihr deshalb „eine besondere Freude und Ehre“, nun auch dem Sportgipfel im Kundenzentrum ein Zuhause zu geben.

In lockerer Atmosphäre ergaben sich viele Gespräche über die Erfolge und Herausforderungen des Bremer Sports. Als aktueller „Bayern-Jäger“ in der Frauen-Bundesliga war Werders Trainer Thomas Horsch dabei. Ebenso ein gefragter Gesprächspartner waren TV-Legende Jörg Wontorra, der frühere Top-Schiedsrichter Peter Gagelmann, Wirtschaftsprofessor Rudolf Hickel oder der langjährige Sportfunktionär und heutige Finanzsenator Björn Fecker.

Einen besonderen Tag erlebte Bahnradsportler Robert Förstemann: Mittags wurde der Olympia-Medaillengewinner von 2012 als neuer Botschafter der Bremer Sixdays vorgestellt, abends war er zu Gast beim Sportgipfel. Bei den Paralympics diesen Sommer in Paris hatte Förstemann ebenfalls eine Medaille geholt, nämlich Bronze gemeinsam mit Thomas Ulbricht im Zeitfahren über 1000 Meter. Auch dabei: Bremens Kugelstoßer Salman Abbariki, der in Paris bei den Paralympics für das Flüchtlingsteam angetreten war.

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Den Gästen bot sich ein abwechslungsreiches Rahmenprogramm, ein spektakulärer, menschenähnlicher Roboter der Firma Smarteye zog dabei ebenso die Aufmerksamkeit auf sich, wie die oft fotografierten Pokale der Welt- und Europameisterschaften sowie der Champions League, die von der Firma Koch & Bergfeld zum Sportgipfel gebracht worden waren. Am Tisch der Bremer Spielbank war eine Menge los, auch die Paracelsus-Kliniken waren mit einem Stand vertreten.

Prominente Gesprächspartner und bekannte Gesichter waren auch Bundesliga-Spitzenschiedsrichter Sven Jablonski, der langjährige Trainer Benno Möhlmann und Eisbären-Urgestein Adrian Breitlauch. Bis in den späten Abend hinein wurde so im Mercedes-Kundenzentrum gefachsimpelt, diskutiert und viel gelacht.

Zur Sache

Von Kooperationen und neuen Zielen

Gut gelaunt zeigten sich Sarat Maitin und Henning Mühl vom Bremer Hockey-Club (BHC), was augenscheinlich nicht nur daran liegt, dass die Hockey-Frauen in der 1. Bundesliga als Aufsteigerinnen noch ungeschlagen sind. Die Vorstandsmitglieder freuten sich über einen netten Abend. „Und vor allem mit vielen netten Gesprächen“, so Maitin. Dass der BHC im dritten Anlauf den Klassenerhalt in Deutschlands höchster Hockey-Liga angeht, bringt auch einige Neuerungen für den Verein mit sich: Beispielsweise die Errichtung eines Übertragungsturms, damit die Spiele live über den Streamingdienst Dyn laufen können. „Ein bisschen einspielen müssen wir uns da noch, vor allem mit der Internetverbindung“, erzählt Henning Mühl, der an Heimspieltagen den Job des Kommentators übernimmt. Schon am 29. September wird er oder einer seiner vereinsinternen Kommentatoren-Kollegen wieder im Turm sitzen und die Zuschauer auf dem Laufenden halten, denn da spielen die BHC-Damen zuhause gegen den Harvestehuder THC.

Wolfgang Ahlrichs, Sportwart des Grün-Gold-Clubs, war ebenfalls angetan von der lockeren Stimmung: „Der Austausch mit Vertretern anderer Sportarten, mit denen man sonst weniger in Kontakt kommt, ist toll“, sagte er. Allgemein scheint Ahlrichs das Thema Austausch am Herzen zu liegen: So organisiert er in diesem Jahr zum zweiten Mal eine Kooperation zwischen dem Grün-Gold-Club und der Integrierten Gesamtschule Lilienthal. Das Ziel: gemeinsam den European School Sportsday, also den europäischen Schulsport Tag, durchführen. „Der Tag findet unter dem Motto Tanzen statt“, berichtete Ahlrichs, der als Förderlehrkraft arbeitet. Spitzentänzerinnen und Tänzer aus dem Grün-Gold-Club und freiberufliche Tänzerinnen und Tänzer aus der Hip Hop- und Breaking-Szene kommen am 27. September an die Lilienthaler Schule, um mit den rund 600 Schülern Choreografien zu erarbeiten und vorzuführen.

Werders Stabhochspringerin Friedelinde Petershofen hat eine „schwierige, aber zufriedenstellende Saison“ hinter sich, wie sie erzählt. Die 29-jährige Lehramtsstudentin, die in Potsdam lebt und trainiert, hat eine längere Verletzungsgeschichte. Vor sieben Jahren zog sie sich im Training einen Wirbelbruch im Lendenbereich zu, der ihr immer noch Probleme bereitet. „Zusätzlich hatte ich dann in diesem Jahr erst im rechten und dann im linken Beuger einen Muskelfaserriss“, sagte Petershofen. Damit umzugehen, sei vor allem mental eine Herausforderung gewesen. „Jetzt durfte ich aber noch mal drei Wettkämpfe springen und das lief auch relativ gut unter den momentanen Umständen.“ So flog „Fredi“, wie sie von Freunden und Bekannten genannt wird, beim Meeting "Touch the clouds Festival" in Gräfelfing so hoch in die Luft wie schon lange nicht mehr: Sie überbot mit 4,22 Metern den Bremer Landesrekord um einen Zentimeter. Jetzt freue sie sich auf die anstehende Hallensaison und hoffe, dass sie sich für die Weltmeisterschaften 2025 in Tokio qualifizieren kann.

Voller Vorfreude auf die Zukunft ist auch Sabine Schmieder, Trainerin des ATS Buntentor, der Lebenshilfe und der Special Olympics Bremen. Fröhlich verkündete sie beim Sportgipfel, dass mit Stocksport eine weitere Sportart für Athleten mit geistigen Behinderungen in das Angebot des ATS Buntentor aufgenommen wird. Ähnlich wie beim Winterklassiker Eisstockschießen wird dabei versucht, den Stock in ein Feld zu platzieren, um möglichst viele Punkte zu erzielen. Zudem gibt es noch ein Lattenschießen, bei dem Ziele über der Bahn getroffen werden müssen. Der Unterschied besteht nur darin, dass es nicht auf Eis, sondern auf einer Kunststoffmatte gespielt wird. "Damit ist es auch ganzjährig möglich zu trainieren", meint Schmieder, die mit einigen Mitgliedern des ATS Buntentor nun extra nach Bad Tölz reisen wird, um einen Stocksport-Workshop zu besuchen. "Und das Beste dabei ist: Wir können sowohl Sportler mit und ohne Beeinträchtigungen zusammenbringen. Das ist wahre Inklusion", freut sich Schmieder.

Fernziel L.A.: Als einer der ganz wenigen deutschen Sportler, die sowohl eine olympische als auch eine paralympische Medaille gewonnen haben, hat der Berliner Radsprinter Robert Förstemann noch längst nicht genug von der wilden Raserei um die Bahn. Zusammen mit seinem sehbehinderten Thomas Ulbricht bringt der 38-Jährige mit den gewaltigen Oberschenkeln das Karbon-Tandem auf Spitzengeschwindigkeiten von rund 70 Kilometern pro Stunde. Mensch und Material zusammengerechnet, müssen dabei circa 200 Kilogramm in Schwung gebracht und im Zaum gehalten werden. Nach der Bronzemedaille von Paris soll es auch in vier Jahren bei den Paralympics von Los Angeles auf Medaillenjagd gehen. "Da würde sich dann ein Kreis schließen", sagte Förstemann, Botschafter der Bremer Sixdays, "vor 20 Jahren bin ich dort Junioren-Weltmeister geworden."

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